Der Begriff "Ethik" kann in etwa mit "sittlichem Verständnis, Moral" umschrieben werden - etwas, was in der Wirtschaft und insbesondere auf den Kapitalmärkten oft nicht sehr hochgehalten wurde. Für eine "Hand voll Dollar" wird noch immer fleißig ausgebeutet: Kinder, Frauen, Umwelt uvm.
Nachhaltig orientierte Anleger, deren Zahl stark im Steigen begriffen ist, fragten also bei Beratungsgesprächen immer häufiger nach sogenannten Ethikfonds - die die heimischen Fondsgesellschaften lange nicht bieten konnten.
Das hat sich aber ca. ab dem Jahr 2000 massiv geändert. Das Bankhaus Schelhammer & Schattera war eine der ersten heimischen Gesellschaften, die einen Ethikfonds platzierte - der Erfolg dieses Fonds ließ dann die anderen Fondsgesellschaften rasch nachziehen. Nunmehr hat fast jedes Unternehmen auch den einen oder anderen Ethikfonds im Portfolio.
Der Begriff "Ethikfond" ist naturgemäß sehr dehnbar - es schadet daher nicht, sich die Investments des Ethikfonds im Details anzusehen. Seriöse Fondsanbieter richten sich nach internationalen Transparenzleitlinien (z.B. Eurosif SR oder SAM-Sustainability Group) und haben mehrstufige Ausschlusskriterien bzw. lassen die Investments auch durch unabhängige Wirtschaftsprüfer kontrollieren.
Ein Ethikfonds kann unterschiedlichste Ausrichtungen haben: Ökofonds ("grüne Produkte"), Religionsfonds (z.B. islamkonforme Scharia-Fonds) oder aber auch Fonds, die quer durch alle Branchen investieren, aber sich aufgrund der eigenen Richtlinien verpflichten, nicht in gewissen Firmen oder Branchen zu investieren.
Die Zeit für nachhaltig orientierte Fonds ist mit Sicherheit schon gekommen. Auch wenn derartige Fonds aufgrund der Entwicklungskosten und der neu zu machenden Erfahrungen noch nicht zu den Topperformern gehören - ihnen gehört wohl ein Teil der Zukunft. Durch die relativ konservative Veranlagung solcher Fonds ist auch das Risiko von schweren Verlusten in Finanzkrisen nicht so hoch wie von klassischen Fonds.
Interessierte Anleger sollten sich aber eher in länger bestehende Ethikfonds einkaufen, welche nur in wenige (oder gar keine) sogenannten Small-Caps (also kleinere, neue Unternehmen mit viel Risiko in der Projektentwicklung) investieren. Das reduziert das Risiko massiv.
Aber unbedingt vorher informieren, welchen Kriterien sich der Ethikfonds verpflichtet hat - es könnten ja auch Kriterien sein, die Ihnen persönlich gar nicht so recht sind (siehe oben).
Geldmarie-Linktipps: