Seit 1.1.1999 als Buchgeld vorhanden, seit 1.1.2002 auch in Form von Banknoten in allen Teilnehmerländern der Euro-Zone im Umlauf: Der Euro.
Standen zu Silvester 2001/2002 noch Schlangen vor den Bankomaten, hat man sich dieser Tage schon lange an den Euro gewöhnt (auch wenn viele Menschen höhere Beträge immer noch in Schilling bzw. die alte Landeswährung umrechnen...).
Das Erscheinungsbild der Euro-Banknoten ist ob der unterschiedlichen Teilnehmerländer neutral gehalten (um nationale Symbole zu vermeiden).
Die Gestaltung der ersten Euronoten wurde durch den Österreicher Robert Kalina durchgeführt (welcher die entsprechende Ausschreibung gewann).
Nachdem die Euroscheine (im Gegensatz zu den Münzen, welche eine national gestaltete Seite haben) einheitlich aussehen sollten, zieren die Banknoten unterschiedliche, fiktive Motive der europäischen Architektur aus verschiedenen Epochen. Auf der Vorderseite der Eurobanknoten sind Fenster und Tore abgebildet, auf der Rückseite finden sich Brücken sowie eine Europa-Karte (allerdings ohne Malta und Zypern).
Das Herstellerland ist auf den ersten Blick nicht erkennbar, lässt sich aber aus der Seriennummer (siehe Link ganz unten) ableiten.
Von den modernen (und ziemlich fälschungssicheren) Banknoten gibt es 7 unterschiedliche Nennwerte: 5 Euro, 10 Euro, 20 Euro, 50 Euro, 100 Euro, 200 Euro und (noch) 500 Euro.
Die meisten im Umlauf befindlichen Banknoten hat der 50-Euro-Schein, dann folgen 20-Euro-Scheine, 100-Euro-Scheine, 10-Euro-Scheine, und dann die 5-Euro-Scheine.
Zwar sehr wertvoll (bezogen auf den Nominalwert), aber selten gesehen sind die 200-Euro-Scheine (Tendenz aber etwas steigend) und die 500-Euro-Scheine (Tendenz deutlich sinkend) - vielfach werden diese Banknoten von Geschäften gar nicht einmal zur Zahlung angenommen (aus Angst vor Fälschungen). Den geringsten Umlauf weisen mittlerweile (seit Anfang 2020) die 500-Euro-Scheine auf - per November 2024 waren davon aber immer noch rund 240 Mio. Stück unterwegs...
Den 500er-Banknoten geht es nämlich seit 2019 endgültig an den Kragen - die Bestände werden nach und nach aus dem Verkehr gezogen (und keine neuen Banknoten mehr ausgegeben), primär ist der Missbrauch in Sachen Schwarzgeld der Hauptgrund dafür. Bis 26.4.2019 wurden die 500-Euro-Geldscheine in Österreich und Deutschland von den Nationalbanken ausgegeben, schon per 26.1.2019 war in den weiteren Euroländern Schluss mit der Ausgabe. Aber keine Sorge: Die 500er können auch später noch -zeitlich unbegrenzt- umgetauscht bzw. bei Banken eingezahlt werden.
Die erste Generation der Euroscheine ziert auch bei Neudruck die Jahreszahl 2002. Dann folgte auf den Scheinen das jeweilige Druckjahr.
Kleine augenscheinliche Unterschiede kann man auch durch die unterschiedlichen Unterschriften des zur Druckzeit amtierenden EZB-Präsidenten erkennen. Bisweilen waren bzw. sind das: Willem F. Duisenberg, Jean-Claude Trichet, Mario Draghi und Christine Lagarde.
Schon für das Jahr 2011 war ein teilweises Ersetzen der ersten Euroscheine (durch neue Motive) geplant - dies hat sich allerdings verzögert und somit folgte erst im Mai 2013 eine neue 5-Euro-Banknote. Am 23.09.2014 gelangte dann die neue 10-Euro-Banknote in den Umlauf, in den Folgejahren werden auch die Ausgaben mit höherem Nominalwert sukzessive ersetzt. Ab 2015 waren dann die alten 20-Euro-Geldscheine dran: Seit 25.11.2015 gibt runderneuerte 20-Euro-Noten und seit dem 4.4.2017 geht es den alten 50ern langsam an den Kragen.
Seit 28.5.2019 werden auch die 100- und 200-Euro-Banknoten in moderne und fälschungssichere Scheine getauscht - damit ist die zweite Generation komplett.
Durch die hohen Auflagen der Euro-Banknoten wird sich das Sammeln der diversen Ausgaben aber wohl nur beschränkter Beliebtheit erfreuen. Das Sammeln von unterschiedlichen Herstellerländern aufgrund der Seriennummer bzw. der Unterschriften der aktuellen EZB-Präsidenten wird wohl nur von wenigen Sammlern als attraktiv eingestuft - die Präsidentenunterschrift könnte hier dereinst aber einmal den Unterschied machen.
Auf den ersten Euroscheinen ist die Unterschrift von Wim Duisenberg (1998 bis 2003 im Amt), dann folgten Jean-Claude Trichet (2003-2011), Mario Draghi (2011-2019) und aktuell (voraussichtlich bis 2027) ist Christine Lagarde EZB-Präsidentin. Da muss man schon einiges Kapital aufwenden, um alle Euroscheine mit allen Präsidenten in die Sammlung zu bringen...
Natürlich werden sich begeisterte Sammler nach dem Austausch der ersten Euro-Banknotenserie zumindest jeweils ein unzirkuliertes Stück jeder Sorte in die Sammlung legen - Wertsteigerungen sind aber ob der großen Umlaufmengen kaum bzw. erst in vielen Jahrzehnten zu erwarten.
Einzig bei den recht seltenen Scheinen (200 Euro oder 500 Euro) winkt ob der doch eher geringen Auflagen vielleicht früher oder später ein Zuwachs - auch hier sollte man sich dann (beim Einzug der alten Noten bzw. ab 2019 bei den Fünfhundertern) nur unzirkulierte Prachtstücke (was bei 200- oder 500-Euro-Noten ob der geringen Zirkulation ohnehin häufig der Fall ist) auf die Seite legen.
Durch den laufenden Austausch der ersten Serie sinkt natürlich auch deren Umlauf laufend: Per November 2024 waren z.B. "nur noch" 153 Mio. Stück "alte" 200er im Umlauf, 247 Mio. Stück alte 5er sowie 212 Mio. alte 10-Euro-Scheine. "Selten" wird wohl anders definiert...
Wirklich interessanter wird dieser Sammlerbereich wohl erst dann, wenn die erste Serie so ziemlich komplett aus dem Umlauf verschwunden ist bzw. überhaupt vielleicht erst dann, wenn gänzlich neue Motive folgen oder der Euro gänzlich ersetzt wird. Das ist aktuell nicht absehbar - aber natürlich nie auszuschließen...
Ein relativ neues und auch sicher nicht uninteressantes Sammelgebiet sind die seit 2016 boomenden Billets Touristiques aus Frankreich, sogenannte "O-Euro-Scheine". Mehr Infos dazu in der entsprechenden Rubrik: Null-Euro-Banknoten
Geldmarie-Linktipps: