In der deutschsprachigen Numismatik taucht ab und an der Begriff "Flussgold" auf. Dabei handelt es sich um Gold, welches in Flüssen wie Donau, Rhein, Eder, Isar, Inn, Schwarza oder Naab mühsam gewonnen wurde und längere Zeit (primär in Deutschland) auch für Münzprägungen verwendet wurde.
Insbesondere Flussgolddukaten wurden da in Deutschland vom 17. bis ins 19. Jahrhundert geprägt - Dukaten, welche heute in Auktionen teils extrem hohe Preise erzielen.
Kein Wunder, denn die Gewinnung von Flussgold war besonders aufwändig: Gold findet sich in fast allen Flüssen in extrem geringen Mengen. Dies aber nur in sehr kleinen Teilchen, die man dann als "Goldflitter", "Goldplättchen", "Seifengold" oder "Waschgold" bezeichnet. Auch heute kann man an vielen Stellen an Flüssen theoretisch noch Gold finden - die Ausbeute ist allerdings so gering, dass sich der professionelle Abbau nicht lohnt.
Da in früheren Zeiten die Armut groß und die Arbeitskraft somit billig war, gab es aber sehr wohl bei vielen Menschen "Goldgräberstimmung" und sie versuchten ihr Glück mit der Goldsuche. In Österreich war z.B. das Tauerngold im Mittelalter sehr begehrt und es wurden damals auch noch größere Goldkörnchen gefunden. Auch heute noch wird die Goldsuche da und dort touristisch erhalten - mehr Infos dazu unter: Goldvorkommen und Goldsuche in Österreich
Von österreichischem Flussgold oder von Flussgolddukaten aus Österreich haben wir aber noch nichts gefunden - es ist aber naheliegend, dass auch hier ein Anteil der österreichischen Goldmünzen aus dem 15. bis 19. Jahrhundert mit Flussgold angereichert ist. So Sie um echte und so definierte "Flussgeldmünzen" aus Österreich wissen, teilen Sie Ihr Wissen mit uns!
Über Flussgoldvorkommen in Flüssen und Bächen in/aus Tirol, Salzburg, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich ist immer wieder zu lesen - mit einiger Wahrscheinlichkeit wird es das eine oder andere Stück Seifengold wohl in allen Bundesländern Österreichs zu finden sein. Denn wenn Donaugold in Bayern zu finden ist, werden die Plättchen natürlich früher oder später auch nach Wien & Co. geschwemmt worden sein...
Aus Deutschland bzw. Bayern gibt es aber sehr wohl Münzen, deren Goldherkunft via Fluss sogar auf der Münze dokumentiert wurde. So tragen bayerische Goldmünzen z.B. die Aufschrift "EX AURO DANVBII" ("Aus dem Gold der Donau) oder solche aus der Region Kurpfalz sind mit "SIC FULGENT LITTORA RHENI" ("So glänzen die Ufer des Rheins") beschriftet. Weitere Beschriftungen siehe Wikipedia-Link am Seitenende.
Alte Flussgolddukaten sind ob deren Rarität natürlich ausgesprochen selten zu bekommen und weisen allesamt einen hohen Aufpreis zum normalen Goldpreis auf.
Aber sehr wohl kommen immer wieder auch Anhänger oder Medaillen aus Flussgold in den Handel - auch diese sind ob deren mühsamer Herstellung deutlich teuerer als normale Anlageprodukte aus Gold. Flussgold wird auch in Körnchen- oder Nuggetsform verkauft - das ist z.B. für Goldschmiede durchaus ein Thema - der daraus gewonnene "Flussgoldschmuck" hat natürlich auch seinen Preis.
Geldmarie-Linktipps: