Achtung: Die Inhalte dieses Artikels sind primär für Kids im Alter von 8 bis 12 Jahren konzipiert!
Es wird schon ab und an einmal vorkommen, dass deine Eltern verärgert oder traurig sagen: "Jetzt ist mein Konto schon wieder überzogen". Denn Kontoüberziehungen kommen gar nicht so selten vor.
Fast alle Menschen haben bei einer Bank ein Girokonto. Auf dieses Konto wird Geld überwiesen (zum Beispiel vom Arbeitgeber) und von diesem Konto werden dann fast alle Zahlungen erledigt. Auch Bargeld hebt man (mit Bankomatkarten) von diesem Konto ab.
Hat man in einem Monat weniger Ausgaben als Einnahmen auf dem Konto, so bleibt vielleicht sogar noch etwas Geld zum Sparen übrig.
Oft passiert es jedoch, dass man kein Geld (oder wenig Geld) mehr auf dem Konto hat und trotzdem noch Zahlungen leisten möchte bzw. Geld benötigt. Da ist es oft sehr praktisch, wenn einem die Bank die Möglichkeit bietet, das Konto zu "überziehen".
Das bedeutet, dass man mehr abheben kann, als eigentlich da ist - man nimmt sich also mit dieser "Kontoüberziehung" eine Art Kredit auf - welchen man natürlich wieder zurückzahlen muss. Wenn kein Geld mehr auf dem Konto ist und man dieses überzieht, spricht man auch häufig von einem "Minus am Konto".
Wenn es sich nur um einen kleinen Betrag handelt, wird dieses Minus beim nächsten Kontoeingang (Gehalt, Lohn, Einzahlung) wohl wieder weg sein. Viele Menschen sind aber dauerhaft mit ihrem Konto im Minus und kommen auch nicht mehr so schnell aus diesem Minus raus.
Die Möglichkeit zur Kontoüberziehung wird jedoch nur Menschen geboten, von denen man annimmt, dass diese die Überziehung auch wieder zurückzahlen können. Ein regelmäßiges (monatliches) Einkommen ist hier ganz wichtig. Je mehr man verdient, desto höher ist auch der sogenannte Überziehungsrahmen. Der Überziehungsrahmen ist jener Betrag, welchen man das Konto maximal überziehen kann. Darüber hinaus sind normalerweise keine Abhebungen mehr möglich - oft wird sogar von der Bank die Bankomatkarte gesperrt oder eingezogen.
Da die Banken für diese Kontoüberziehungen recht hohe Zinsen verlangen (zum Beispiel 10 Euro pro Jahr pro 100 Euro Überziehung) ist es oft besser, hohe Kontoüberziehungen in einen Kredit umzuwandeln. Bei Krediten (mehr davon in der entsprechenden Rubrik) hat man nämlich mehr Übersicht über die Rückzahlung und darüber hinaus müssen weniger Zinsen ("Sollzinsen") gezahlt werden als bei einfachen Kontoüberziehungen.
Merkt man, dass die Kontoüberziehung immer höher wird (die Schulden der Bank gegenüber also immer größer werden), sollte man sich rasch einfallen lassen, wie man die Kontoüberziehung auch wieder zurückzahlt. Ideal wäre aber sowieso, wenn man das vor der Kontoüberziehung schon genau planen würde und dann auch einhält.
Kontoüberziehungen sind nicht nur relativ teuer. Oft sind sie auch die ersten Schulden, die junge Menschen machen.
Es kann natürlich selbst dem größten Finanzprofi passieren, dass sich mit den Ausgaben verschätzt. Für solche Fälle ist es ideal, wenn man sich neben dem Konto auch noch Geld spart, welches man jederzeit auf das Konto legen kann. Zum Beispiel mit einem normalen Sparbuch oder einem Tagesgeldkonto bei einer Direktbank (Internetbanken).
Wer sich öfters seinen Kontostand (=wieviel Geld noch am Konto ist) ansieht, kann rechtzeitig vor dem Minus reagieren. Kontostände sieht man auf den Kontoauszügen, die man sich an Kontoauszugsautomaten abholen kann. Auch im Internet kann man seinen aktuellen Kontostand einsehen.
Sollte man merken, dass das Geld nicht ausreicht, kann man dann schnell noch Geld vom Sparbuch abheben und auf das Konto einzahlen. So erspart man sich unnötige Kosten für eine Überziehung.
Ist keine Geldreserve vorhanden, kann die Kontoüberziehung schon ab und an eine Rettung in großer Finanznot sein. Eine Kontoüberziehung sollte aber nur von sehr kurzer Dauer sein - hat man Probleme mit der Rückzahlung des Kontominus, so ist ein Gespräch mit den Bankangestellten sicher sinnvoll.
Denn es ist sehr unangenehm und peinlich, wenn die Bankomatkarte plötzlich an der Einkaufskassa oder Bankomatkarte nicht mehr funktioniert oder gar eingezogen wird. Dann hat man wohl schon viel falsch gemacht...
Weiterführende Informationen über die Kontoüberziehung (allerdings für Erwachsene geschrieben) gibt es hier: Kontoüberziehung