Um die 3 Millionen Kreditnehmer gibt es derzeit in Österreich. Tendenz weiterhin steigend.
Das ist weit mehr als die Hälfte der im Erwerbsleben stehenden Bevölkerung in Österreich. Fairerweise gilt es natürlich dazu zu erwähnen, daß nunmehr
oft auch Pensionisten und Studenten (war lange nicht so) als kreditfähig und kreditwürdig betrachtet werden.
Aber trotzdem eigentlich eine erstaunliche Zahl - war es doch noch von wenigen Jahrzehnten fast eine Unmöglichkeit (und oft auch verpönt), einen
soliden und fairen Privatkredit zu erhalten.
Die Zeiten haben sich geändert: Banken und Sparkassen (Kreditinstitute) haben das Privatklientel schon lange entdeckt und machen gute Geschäfte mit der Vermittlung von Privatkrediten und Darlehen. Auch Kreditkarten (die mit der ursprünglichen Mini-Kredit-Funktion nur noch am Rande zu tun haben) werden dieser Tagen den Kunden fast nachgeworfen. Versandhäuser und Kreditvermittler geben selbst schwerst verschuldeten Mensch noch Einkaufsmöglichkeiten bzw. einen kleinen Kredit.
Kein Wunder: Wir leben in einer Konsum-, Freizeit-, Wegwerf-, Leistungs- und Neidgesellschaft, in welcher jeder sofort all das haben möchte, was der Nachbar gerade hat. Wenn geht, noch größer, schöner - und teurer.
Jeder? Wirklich jeder?
Nein, nein - da gibt es doch noch einige eifrige "Projektsparer" bzw. bewusst lebende Menschen, die um das Wort "Kredit" am liebsten einen weiten Bogen machen würden. Auch die Geldmarie gehört zu diesen Menschen. "Für den halben Luxus mach ich mich nicht krumm....nur der Scheich ist wirklich reich" trällerte vor vielen Jahren die NDW-Band "Ideal" im Song "Blaue Augen". Und sang dabei vielleicht ein Stückchen Wahrheit, dass auch die Geldmarie im Laufe ihres Finanzlebens zu leben begann. Möglicherweise war es auch die Erziehung in einem sehr sparsamen Haushalt der "Nachkriegsgeneration" - noch viel eher aber die Erfahrungen mit Menschen aus fast einer Dekade Kreditinstitut.
Die Einsicht auf viele Girokonten, die am 1. des Monats einen Gehaltseingang hatten, der am 10. d.M. schon von Kreditrate und sonstigen laufenden Zahlungen zerfressen war, war bezüglich Kredit sehr prägend. Wirklich keine schönen bzw. erfreulichen Beobachtungen.
Aber halt!
Keinesfalls soll hier der Eindruck entstehen, die Geldmarie wäre absolut gegen jede Kreditfinanzierung und gegen jedes Darlehen! Sehr wohl gibt es
viele Situationen im Leben eines "Normalbürgers" (also ohne Riesenerbe, Geschenke, Bankraub,
Geldtransportberaubung, Drogenhandel und ähnliches), welche die Aufnahme eines Kredites durchaus rechtfertigen:
Schon ein wenig bedenklicher findet die Geldmarie den allgemeinen Brauch, jeden "Dreck" (der harte Ausdruck könnte berechtigt sein) sofort haben zu müssen und via Kredit zu finanzieren:
Müssen diese Anschaffungen (die ja nur in den seltensten Fällen "Investitionen" sind) denn wirklich via Kredit oder gar via noch teurerer
Kontoüberziehung finanziert werden?
Ist es notwendig, dass man sich damit (langsam aber auf Dauer) in die Abhängigkeit von Banken und Arbeitgeber begibt?
War es nicht möglich, die 500 Euro schon vorher anzusparen - oder einfach auf den 13. und 14. Gehalt zu warten?
Ist es für einen 18-jährigen Führerscheinneuling sinnvoll (und überhaupt vertretbar), sich einen neuen BMW mit 150 PS samt Vollkasko zu leisten,
der sein halbes Gehalt auffrisst und sein (und anderes) Leben bzw. die Gesundheit gefährdet?
Eine durchaus liberal denkende Geldmarie sieht hier eine Grenze....
Wo Ihre persönliche "Kreditgrenze" liegt, müssen Sie natürlich selbst definieren. Ein kreditfinanzierter Urlaub, der die gewünschte Entspannung bringt, wird natürlich mehr wert sein, als die paar Euro Überziehungszinsen für eine kleine, kurze Finanzierung. Auch ein Auto, welches man für die neue Anstellung unbedingt braucht, kann eine lohnende Investition für eine schuldenfreie Zukunft sein. Es muss ja nicht unbedingt immer ein Neuwagen oder ein Benzin- oder Steuerfresser sein...
Behalten Sie aber jedenfalls den Überblick über Ihre Finanzen und somit die Entscheidungsgewalt über Ihr Leben.
Einen Überblick über die Welt der Kredite möchten wir Ihnen folgend geben: