Sie haben den einen oder anderen Gegenstand herumliegen, der mit einiger Sicherheit nie mehr mehr gebraucht wird und über den sich auch niemand in Ihrem Bekanntenkreis freuen würde? Flohmarkt ist Ihnen zu mühsam? Dann könnte eine Versteigerung bzw. ein Verkauf via Onlineauktionshaus für Sie ideal sein.
Sie haben eine Geschäftsidee bezüglich einiger Produkte - jedoch nicht das entsprechende Kapital für ein Geschäftslokal? Auch hier könnte ein Onlineshop im Umfeld eines Auktionsportals Sinn machen.
Sie haben sich eine Konzertkarte gekauft und haben aber nun erfahren, daß Sie das Konzert gar nicht besuchen können (Urlaub, Geschäftsreise etc.) - verkaufen Sie die Karte doch einfach bei Ebay & Co.!
Denn die Existenz der Onlineauktionshäuser verschafft Ihnen im Nu einen großen Kreis an Interessierten und Kaufwilligen! Und das ohne extrem hohe Kosten und Mühen und (worauf auch viele Wert legen) auch ohne persönlichen Kontakt (bis auf einige Mails bzw. Nachrichten zur Abwicklung eines Geschäfts).
Finden Sie hier einige Tipps aus der Praxis, wie Sie bei Auktionshäusern erfolgreich verkaufen können:
Die erste Frage, die Sie sich stellen sollten: Ist mein Produkt überhaupt für den Onlinekauf geeignet? Viele Produkte (z.B. Essen und Trinken) sind nämlich online sehr schwer verkäuflich - hier möchten sich die Kunden die Ware lieber vor Ort ansehen. Zudem gibt es sperrige Produkte, deren Versandkosten einen Onlineverkauf kaum rechtfertigen (z.B. ein Christbaum).
Gegenstände, die nur einen sehr engen Markt haben, sollte man nicht via Auktion ab 1 Euro verkaufen - hier wäre ein Angebot zum Fixpreiskauf wohl besser bzw. würde ein Inserat in einem Fachblatt oder bei willhaben.at vielleicht mehr Sinn machen.
Besonders wichtig ist es zumeist auch, über gute Bilder des Artikels zu verfügen, sodass sich die Käufer auch ein gutes Bild (oder gleich mehrere davon) machen können;-)
In Summe sollte es für die potentiellen Käufer jedenfalls Sinn machen (preislich gesehen), dass sie dieses Produkt online erwerben.
Suchen Sie sich zuerst einen großen bzw. für Ihre Angebote geeigneten Marktplatz in der Onlinewelt. Überlegen Sie auch, ob Sie über die Grenzen Österreichs hinaus verkaufen wollen - auch das ist heutzutage kein Problem mehr. Ebay ist in Österreich Marktführer bei den Auktionshäusern - willhaben.at bei den Festpreisangeboten.
Über eine Mobiltelefon oder eine Digitalkamera verfügen heute schon sehr viele Menschen - zeigen Sie den Käufern auch, was Sie bieten. Denn Artikel ohne Foto bringen normalerweise wesentlich weniger Gebote und Verkaufserlöse. Falls Sie ein professioneller Verkäufer (gewerblicher Anbieter) sind, kann es oft eine sinnvolle Investition darstellen, wenn Sie Ihre Ware auch von einem Profi fotografieren lassen. Da die Käufer die Ware nicht angreifen können, sind gute Fotos extrem wichtig.
Bei hochpreisiger Ware zahlt es sich oft aus, mehrere Fotos zur Verfügung zu stellen (manchmal mit Mehrkosten verbunden).
Ein guter Krämer lobt seine Ware - machen Sie das auch. Je mehr Information über den Artikel bzw. den Artikelzustand, desto besser. Das erspart einerseits lästige Rückfragen und andererseits Reklamationen nach dem Kauf. Darüber hinaus werden Artikel mit viel Beschreibungstext auch in den Portalsuchen besser gefunden - je mehr Worte, die zum Artikel passen, desto mehr Interessenten. Bleiben Sie aber bei den Fakten.
Ganz wichtig ist hier jedenfalls die Überschrift bei der Artikelbezeichnung - denn diese kriegt der potentielle Käufer zuerst zu sehen.
Verständliche Sprache und passende Rechtschreibung sollte gegeben sein - wenn Sie hier Schwierigkeiten haben, lassen Sie sich den Text schreiben - das kann (besonders bei höherpreisigen Artikeln) sehr viel Geld einbringen.
Stellen Sie den oder die Waren unbedingt in den passenden Kategorien ein - viele suchen nämlich nach Kategorien und arbeiten sich dann in die Tiefe vor. Zumeist kann ein und derselbe Artikel (mit Mehrkosten verbunden) auch in mehreren Kategorien eingestellt werden - das macht aber auch manchmal Sinn (z.B. bei höherpreisigen Artikeln, die in mehrere Sparten passen würden). Wenn Sie gewerblich verkaufen (oder häufig privat den gleichen Artikel) testen Sie vorab mehrere Kategorien mit einigen Billigprodukten.
Spielen Sie sich ein wenig mit den vom Auktionshaus Ihrer Wahl angebotenen Layout des Angebots. Wenn Sie häufiger verkaufen, machen Sie sich Vorlagen von schönen und erfolgreichen Layouts. Wenn Sie dafür kein Talent haben, lassen Sie dies Profis machen. Das könnte sich bei Firmen durchaus rechnen. Denn das Auge kauft ja bekanntlich mit.
Onlineverkauf via Auktion ist zumeist nicht gratis. Informieren Sie sich vorher über die Einstellkosten, die Verkaufskosten und die Kosten von Zusatzleistungen (Fettschrift, Bilder, Zusatzüberschrift, hervorgehobene Artikel, Arikel auf Startseite etc.). Denn die Gesamtkosten der Onlineauktion sind oft gar nicht unwesentlich - machmal mehr als 10% des Verkaufspreises. Ebay ist da leider zuletzt ziemlich teuer geworden.
Falls Sie Ihre Waren versenden (was die meisten tun), kalkulieren Sie die Verpackungs- und Portokosten genau. Versuchen Sie, mit diesen kein Geschäft zu machen - verrechnen Sie nur die tatsächlichen Kosten (nach oben gerundet). Denn der routinierte Käufer sieht sich diese Kosten bei vergleichbaren Artikeln genau an. Wer hier am Versand verdienen möchte, bleibt oft wegen ein paar Cent über...
Da Ihr Artikel wohl kaum einzigartig ist, gibt es jede Menge vergleichbare Artikel. Der Vorteil des Onlinehandels: Sie können Ihre Produktgestaltung und Preisgestaltung ideal nach der Konkurrenz ausrichten. Also unterbieten Sie diese einfach mit Ihrem Angebot um einige Cent. Kann natürlich in Folge auch umgekehr geschehen - also ständig beobachten, ob Ihr Angebot noch marktkonform ist.
Wenn ein Kunde von Ihnen einen Artikel attraktiv findet, könnte er ja an anderen Angeboten auch interessiert sein. Weisen Sie im Angebot auch auf Ihre anderen Waren hin. Die Auktionsportale bieten da einige Möglichkeiten zur Cross-Promotion und Shop-Promotion an.
Wenn Sie etwas einmalig verkaufen, sollten Sie vorher einige vergleichbare Artikel beobachten und daraus Schlüsse ziehen: Es kann sonst nämlich (bei Pech) passieren, daß jemand genau Ihren Artikel zum Schnäppchenpreis ergattert. Vorsichtige geben hier einen höheren Startpreis oder einen Mindestpreis ein. Das machen oft auch Verkäuferprofis.
Die meisten Internetnutzer sind Montag bis Donnerstag (ca. 11h bis 16h) online. Also klassische Bürozeiten. Am Freitag und am Wochenende bzw. in den Morgenstunden und am späten Abend hat man oft anderes zu tun, als online einzukaufen. Beachten Sie diese Zeiten bezüglich Auktionsablauf. Nur ganz wenige Artikel gehen außerhalb dieser Zeiten besser.
Damit erwischen Sie auch viele Spontankäufer, die erst knapp vor Auktionsende Ihren Artikel finden. Da viele potentielle Käufer ihre Gebote erst knapp vor Auktionsende abgeben, sollte die Ablaufzeit auch intelligent und passend zur Zielgruppe gewählt sein.
Auch der Sonntag-Abend ist durchaus interessant!
Bieten Sie den Käufern an, zu überweisen. Bei manchen (sperrigen und teuren) Artikeln werden die Käufer eine Barzahlung bei Abholung bevorzugen. Oft auch aus Sicherheitsgründen - es gibt häufig noch eine (berechtigte) Skepsis, jemanden Fremden viel Geld vorab auf das Konto zu überweisen. Liefern Sie aber immer erst nach Bezahlung!
Bei Ebay wird seit Juli 2021 nur noch die Zahlungsabwicklung via Ebay angeboten, die Gebühren sind auch für Privatverkäufer ziemlich resch geworden: Die variable Verkaufsprovision beträgt 11% für den Anteil des Gesamtbetrags bis zu einer Höhe von 1.990 Euro und 2% für den Anteil des Gesamtbetrags über 1.990 Euro. Die fixe Gebühr pro Bestellung beträgt 5 Cent wenn der Gesamtbetrag pro Bestellung unter 10 Euro beträgt, sonst 35 Cent.
Je transparenter die Kosten und Konditionen Ihrerseits ausfallen (Rücknahme?, Gewährleistung?, versicherter Versand?, günstiger Versand beim Kauf von mehreren Artikeln etc.), desto besser.
Melden Sie säumige Zahler an das Auktionshaus (nach einigen Verständigungen und Mahnversuchen) unbedingt. Manche Auktionsportale bieten auch die Möglichkeit, Käufer mit vielen schlechten Bewertungen vom Bieten auszusperren.
Bewertungen sind ein gutes Qualitätskriterium bei Onlinehäusern. Sie hätten gerne viele gute Bewertungen - geben Sie auch solche her (wenn diese gerechtfertigt sind). Manchmal wartet der Käufer mit der Bewertung solange, bis er selbst eine positive Bewertung von Ihnen erhalten hat.
Die Schnelligkeit ist im Internetgeschäft ein wesentlicher Faktor. Wird ein Käufer schnell beliefert, könnte es durchaus sein, daß er wieder bei Ihnen einkaufen wird. Besonders für Firmen nicht zu unterschätzen!
Abgesehen von den Marketingfeatures, die Auktionshäuser anbieten: Wenn Sie auch abseits der Auktionshäuser verkaufen, bieten Sie Ihren Käufern auch Features wie Newsletter, Internetseiten oder Kundenrabatte an. So sparen Sie einiges an Marketingkosten sowie Kosten für die Onlineauktionen. Nerven Sie die Käufer aber nicht mit (unerlaubten und unverlangten) Emails - legen Sie Werbung einfach der Warensendung bei!
Bevor Sie gleich hunderte oder besonders teure Artikel in Onlineauktionen einstellen, machen Sie zuerst einige Feldversuche mit billigen Artikeln. Was gut läuft, kann man ja beibehalten, was schlecht läuft, sollte man variieren oder einstellen. Erst langsam nachsetzen und dann das Sortiment ausweiten. Bewahren Sie unbedingt den Überblick über die Kosten der Auktionen bzw. der Verkaufskosten.
Viel Erfolg bei den Onlineauktionen!
Vielleicht wird ja genau das Ihr Zukunftsbusiness...
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