Ein wirksamer Einbruchschutz kann sicher durch Installieren von guten Alarmanlagen und Sicherheitstüren bewerkstelligt werden. Wer hier jedoch kein Geld investieren will und damit einen erfolgreichen Einbruch etwas wahrscheinlicher macht, ist gut beraten, zumindest einfache Maßnahmen gegen Einbrüche zu treffen bzw. potenzielle Einbrecher nicht quasi zum Einbruch einzuladen.
Zumindest die Hälfte der Haushalte sind nicht mit Alarmanlagen oder Sicherheitstüren gesichert - oft auch in der (manchmal leider stimmigen) Annahme, dass im eigenen Haushalt sowieso nichts zu holen ist.
Das wissen spontane Einbrecher aber zumeist nicht - und hinterlassen dann (besonders gerne, wenn sie nichts finden) ein ordentliches Chaos. Und nicht nur das: Wohnungen, in die welche einmal eingebrochen wurde, werden von den Bewohnern sehr häufig bald verlassen: Zu groß ist die Unsicherheit und die Angst nach einem Einbruch.
Während man die finanziellen Folgen von Einbruchdiebstahl oder Vandalismus via Haushaltsversicherung recht einfach (und zumeist günstig) wegversichern kann, so bleibt die Einbruchsangst nach einem einschlägigen Erlebnis oft lebenslang.
Dabei wäre es gar nicht so schwer, den einen oder anderen Einbruch zu verhindern - einfache Fehler wie die folgenden Unachtsamkeiten sollte man jedenfalls vermeiden:
Während man in der Anonymität der Stadt vom Auspionieren oft nicht viel mitkriegt (wer merkt sich schon die ganzen Kennzeichen der Kurzparkzone), so sind fremde Autos in kleineren Städten oder Dörfern oft gleich auffällig: Notieren Sie sich die Kennzeichen und zeigen Sie sich auch den Unbekannten.
Dies muss ja nicht aufdringlich geschehen - im Normalfall handelt es sich wahrscheinlich ohnehin nur um einen Besucher, Vertreter etc. Wirklich verdächtige Fahrzeuge können Sie ja auch der Polizei melden - hier aber wirklich nur im dringenden Verdachtsfall!
Wenn mutmaßliche Einbrecher das Gefühl haben, beobachtet zu werden bzw. gesehen worden zu sein, werden sie sich wohl einen anderen "Arbeitsplatz" suchen.
Besonders lange Abwesenheit von Wohungs- und Hauseigentümern äußerst sich häufig in überquellenden Postfächern bzw. Briefkästen. Lassen Sie Briefe, Zeitungen und Postwurfsendungen im Abwesenheitsfall von Nachbarn bzw. Freunden räumen - ansonsten locken Sie Einbrecher an.
Vermeiden Sie auch Urlaubsanzeigen im Internet - auch wenn man in Facebook & Co. schon gerne einmal mit dem bevorstehenden Urlaub prahlt. Ihre Adresse ist nämlich (außer Sie heißen Hans Müller oder Franz Huber etc.) sehr rasch herausgefunden...
Auch den Anrufbeantworter (ausgenommen Firma) sollte man nicht unbedingt mit der Urlaubszeitspanne besprechen, die Diebe dann zum Ausräumen der Wohnung nützen können. Eine Rufumleitung zu Freunden könnte hier eine mögliche Lösung sein.
Im Winter sind fehlende Schneeräumung sowie ein mehrere Tage makelloser Schnee eine ziemliche Ansage für Diebe - lassen Sie den Schnee im Urlaub also unbedingt räumen bzw. veranlassen Sie, dass die Wohnung auch regelmäßig besucht und kontrolliert wird.
Im Sommer sind es wieder die manchmal ausgetrockneten Blumenbeete oder Blumentöpfe im Vorgarten bzw. vor der Wohnung, welche auf eine Abwesenheit der Bewohner hinweisen. Wenn es z.B. regelmäßig Katzen oder andere Haustiere zu versorgen gibt bzw. man die Blumen gießen lässt, ist man hier schon ein wenig sicherer unterwegs - ausspionierende Einbrecher wissen zumeist ohnehin nicht wirklich, wer da jetzt zum Haus gehört.
Ständig geschlossene Rollläden bzw. nicht brennendes Licht sind für Einbrecher auch ein deutlicher Hinweis auf unbewohnte Häuser und Wohnungen. Zeitschaltuhren könnten hier z.B. die potentiellen Diebe hinters Licht führen... Auch ein Bewegungsmelder (mit Lichtfunktion) könnte Diebe verschrecken...
Für Spontaneinbrecher (und das sind viele) sind Leitern, Gartenmöbel, Kisten & Co. sowie offene bzw. gekippte Fenster eine wahre Freude - für die Versicherung dann wohl eher nicht: Einschleichdiebstahl ohne Überwinden von Hindernissen ist oft nicht bzw. nur sehr eingeschränkt gedeckt.
Oft sind unprofessionelle Einbrecher sogar schon durch ein Alarmlicht an der Haustüre abzuschrecken - dieses muss dann gar nicht aktiviert sein. Wirkliche Profis erkennen aber solche Täuschungsmanöver.
Wer eine Alarmanlage hat, sollte diese natürlich vor dem Urlaub auch tatsächlich aktivieren - ein gar nicht so seltener Fehler, der im Stress der Urlaubsvorbereitung dann oft passiert.
Sperren Sie Türen immer ordentlich ab und lassen Sie keine Fenster offen bzw. gekippt - Versicherungen sind dann nach dem Einbruch in der Regel nämlich leistungsfrei...
Selbiges gilt für Ersatzschlüsseln, welche unter der Fußmatte oder unter Blumentöpfen "gut versteckt" sind...
Teure Wertgegenstände sollten Sie sowieso im Bankschließfach oder Safe lagern - bei längerer Abwesenheit sind solche Gegenstände bzw. Bargeld keinesfalls zu Hause aufzubewahren. Sollten Sie trotzdem höhere Werte zu Hause haben, kontaktieren Sie unbedingt Ihren Versicherungsfachmann ob der Höhe der gedeckten Summen. Von teuren Wertgegenständen unbedingt auch Fotos machen und separat ablegen (nicht im Laptop oder am PC - der könnte auch gestohlen werden).
Um grobe Verwüstungen zu vermeiden, legen manche reichen Menschen sogar "Köder" aus - da einen Hunderter, dort ein Goldketterl (idealerweise aber nicht freiliegend!). Die Einbrecher ziehen dann nicht mit leeren Händen ab - und unterlassen eventuell auch den (zumeist versicherten) Vandalismus.
Die meisten Einbrüche werden übrigens nicht in der Nacht (wie aus den Kriminalfilmen bekannt) begangen: Die Dämmerung sowie der Tag sind die häufigsten Einbruchszeiten.