Im Laufe einer Versicherungskarriere schließen unzählige Hundebesitzer Hundehaftpflichtversicherungen für Hunde ab, denen man nicht im geringsten einen Schaden zutrauen würden. Soooo liebe Hundis...
3 Wochen später ist das liebe Hundi über die Straße gelaufen, ein Auto bremst und fährt in ein parkendes KFZ. Wer zahlt den entstandenen Sach- oder Personenschaden? Zumeist (nach richterlichem Schuldspruch) der oder die Hundebesitzer(in). Oder die Hundehaftpflichtversicherung.
Zugegeben: Ein Extremfall, der nicht alltäglich ist. Viel mehr Streitigkeiten in Sachen Hundehaftpflicht gibt es mit "kleineren" Tät(lich)igkeiten, die die Hunde im Laufe eines Hundelebens so anrichten: Zerbissene Gästeschuhe, zerbissene Wadln, angepinkelte Gegenstände, verschmutzte Kleidung usw.
Eine Hundehaftpflichtversicherung kann Sie hier von gröberen Schadensersatzansprüchen bewahren - leiten Sie solche im Anlassfall einfach an die Versicherung Ihres Vertrauens weiter.
Eine Hundehaftpflicht können Sie bei fast jeder Versicherung abschließen - im Bündel mit einer Haushaltsversicherungen oder einer Eigenheimversicherung sind diese oft wesentlich günstiger und kosten zumeist unter 100 Euro im Jahr. Jeder Hund wird übrigens extra berechnet - teilen Sie also der Versicherung neue "beste Freunde" mit bzw. verständigen Sie Ihren Berater auch, wenn sich ein Hund (wie auch immer) aus Ihrem Leben verabschiedet.
Beachten Sie aber (trotz Hundehaftpflichtversicherung) die gesetzlichen Vorschriften für die Hundehaltung: Beißkorb- und Leinenpflicht sollten Ihnen jedenfalls bekannt sein - bei gesetzlichen Verstößen wäre nämlich der Versicherer oft leistungsfrei!
Noch eine (möglicherweise unpopuläre) Ansicht der Geldmarie zum Thema Hundehaftpflicht: Die Hundehaftpflichtversicherung kostet für alle Hunderassen gleich viel Geld. Auch für alle Hundebesitzer. Wir alle kennen die Kombination "Koffer+Rottweiler oder "Wappler+Dobermann" aus den heimischen Parks und Straßen. Eine Differenzierung in Hunderassen wäre hier versicherungsmathematisch sicher angebracht - und Hundehalterpässe (mit Schulungen, Prüfungen sowie psychologischem Gutachten) würden für das Halten so mancher gefährlicher Hunderasse durchaus Sinn ergeben.
Womit wir vom Thema "Verletzungen durch Hunde" gleich zum Thema "Verletzungen von Hunden" kommen:
Die Kosten für einen Tierarztbesuch sind oft ziemlich teuer. Im Extremfall lässt man den Hund aufgrund etwaiger Operationskosten lieber einschläfern, als dass man den ungewissen Ausgang einer Operation finanziert. Auch bei größter Tierliebe hat diese manchmal finanzielle Grenzen.
Der Ruf nach einer Hundekrankenversicherung (Tierkrankenversicherung) wurde in Österreich immer lauter - und Mitte der 1990er erhörte die Allianz die Rufe der Tierbesitzer: Der Petplan kam auf den Versicherungmarkt. Eine Krankenversicherung für Hunde und Katzen.
Der Petplan zahlt tierärztliche Behandlungskosten für versicherte Krankheiten und Unfälle des Tieres sowie Diagnostik, Heilbehandlungen und Medikamente im Rahmen der tierärztlichen Honorarordnung sowie der ortsüblichen Gepflogenheiten.
80% der versicherten Tierarztkosten werden bezahlt - ein Selbstbehalt von 30 Euro ist vorgesehen.
Für Hunde gibt es hier 3 Tarifwahlmöglichkeiten (nach Jahresgesamtleistungslimit) sowie einen "Petplan-plus" (für Urlaubskrankenschutz des Hundes, Unterbringung und Verpflegung bei Spitalsaufenthalt oder Ableben des Besitzers). Ab ca. 20 Euro/Monat ist man dabei.
Ältere Hunde können Sie ohnehin nicht mehr versichern: Der Petplan kann nur für Tiere ab der vollendeten 8. Lebenswoche bis zum vollendeten 6. Lebensjahr abgeschlossen werden. Ein tierärztlicher Check (den die Versicherung teilweise übernimmt) ist Voraussetzung für die Annahme.
Auch eine Hundehaftpflichtversicherung sowie ein Strafrechtsschutz (in Hundeangelegenheiten) kann (wie der "Petplan-plus") kostenpflichtig hinzugefügt werden.
Wie bei der Krankenversicherung für Menschen kostet auch hier der "Privatarzt" (=Tierarzt) einiges an Geld. Notwendige Operationen können bei Hunden ziemlich ins Geld gehen. Wer sich hier gegen den Extremfall absichern möchte, könnte eine derartige Versicherung in Erwägung ziehen.
Vorsorgeuntersuchungen, Kastration (außer bei Erkrankung) oder Impfungen werden z.B. nicht bezahlt - macht aber aufgrund der hohen Selbstbehalte ohnehin kaum Sinn.
Wenn Ihr Tier aber wirklich schwer krank ist und nur durch eine teure Operation gerettet werde kann, macht das Vorhandensein einer solchen Versicherung durchaus Sinn. Abschließen kann man eine Hundekrankenversicherung aber nur für gesunde und jüngere Tiere.
Wie aber bei fast allen freiwilligen Versicherungen gilt auch hier: Die Versicherung (hier ist es die Allianz) möchte und muss mit dem Produkt natürlich Geld verdienen. Statistisch gesehen ist es also besser, Sie legen sich die 20 Euro jedes Monat auf ein Sparbuch, welches Sie hoffentlich erst sehr spät (oder nie) plündern müssen.
Heimische Versicherer sind in Sachen Tierkrankenversicherung noch immer sehr zurückhaltend: Diese machen viel Verwaltungsarbeit und bringen wenig Geld.
Seit 2010 ist auch die Helvetia mit dem Tarif Petcare im Segment der Tierkrankenversicherungen (Hunde und Katzen) tätig - die Produkte sind ähnlich gestaltet wie bei der Allianz. Auch für Jagd- und Arbeitshunde bzw. für die Hundezucht gibt es bei der Helvetia passende Varianten.
In Deutschland tut sich aber hier schon mehr: Interessant könnte hier z.B. die AGILA Haustierkrankenversicherung sein (siehe Linktipps) - diese bietet ihre Produkte auch für den österreichischen Markt an und wurde auch schon im Fachhandel ("Fressnapf") gesichtet.
Mittlerweile kann man diverse Hundeversicherungen auch schon beim Vergleichsportal Durchblicker (siehe Linktipps) vergleichen.
Geldmarie-Linktipps: