Schon vor vielen Jahrzehnten war es üblich, die eigene vier Wände (und wenn es mehr Wände waren, auch diese) zu versichern. Während es aus Kostengründen oftmalig nur eine Feuerversicherung war (das Risiko, vor dem alle -historisch bedingt- Angst hatten), so entstand im Laufe der Zeit aus den meisten Feuerversicherungen eine "richtige" Eigenheimversicherung.
Für Mietwohnungen oder Eigentumswohnungen innerhalb eines Wohnhauses ist es nur in den seltensten Fällen notwendig, eine Eigenheimversicherung abzuschließen - die Mieter haben sich nur um den eigenen Wohnungsinhalt zu kümmern, die Hülle (das Haus) ist zumeist im Rahmen einer Wohnhausversicherung eingedeckt und wird durch die Hausverwaltung abgewickelt und aliquot den Mietern oder Eigentümern verrechnet.
Besitzt man jedoch selbst ein Eigenheim, so sollte dieses auch selbst gegen so manche Schadensereignisse schützen. Grob gesagt: Wenn man das Haus auf den Kopf stellen würde, ist alles was rausfällt Sache der Haushaltsversicherung, alles was drin bleibt, Sache der Eigenheimversicherung.
Zumeist sind Eigenheimversicherungen im Bündel (also kombiniert) mit einer Haushaltsversicherung in einer Polizze vorhanden - manchmal aber auch als separate Versicherung.
Dies gilt auch für Wochenendhäuser, Ferienhäuser, Almhütten, Badehäuser etc., für welche auch sehr häufig eine Eigenheimversicherung abgeschlossen wird. Was insbesondere Sinn macht, da man in solchen Häusern zumeist seltener zugegen ist, als am Hauptwohnsitz.
Als Absicherung gegen finanziell ruinöse oder schwerwiegende Ereignisse wie:
Wie auch bei der Haushaltsversicherung gibt es zu oben genannten Risken noch eine Menge anderer Deckungen, die die Versicherungen in Sachen Haus- und Grundbesitz anbieten - die folgenden Zusatzdeckungen sind also nur ein Auszug.
Beachten Sie bitte, das viele o.g. Deckungen bezüglich Deckungssumme stark limitiert sind.
Die Eigenheimversicherung sollte primär vor den großen Schäden (siehe oben) schützen.
Hat man früher das Haus nur gegen Brand (Feuer) versichert, so können einige weitere Risken durchaus Sinn machen: Feuer, Leitungswasser, Sturm und die Haftpflichtversicherung sollte eine halbwegs moderne Eigenheimversicherung schon haben.
Versicherungen bieten zumeist 2-3 verschiedene Bündelvarianten an, deren Versicherungsumfang stark variert. Der Teufel steckt hier im Detail - also die Angebote möglichst genau vergleichen und auf den eigenen (möglichen) Bedarf "zusammenkürzen". Manchmal kann man zu einer billigeren Variante noch das eine oder andere individuelle Risiko mit einem "Kleinpaket" einschließen, ohne die teureren Varianten nehmen zu müssen.
Wieweit man nun einen möglichst umfassenden Versicherungsschutz haben will, ist reine Geschmackssache (bzw. Glückssache).
Erfahrungsgemäß treten aus dem Titel der Eigenheimversicherung Schäden nicht sehr häufig auf - wenn aber, dann sollte das Haus mit den richtigen Versicherungsinhalten bzw. auch der passenden Vesicherungssumme abgedeckt sein.
Bei Neubauten weiß man zumeist die passende Versicherungssumme. Versicherungen bieten aber zumeist bei einer Berechnung mit m2 (Grundfläche von Keller, Erdgeschoss, Stockwerke bzw. Mansarde) Unterversicherungsverzicht. Eine genaue Berechnung mit dieser Methode ist sehr empfehlenswert. Bei besonders teuren und von der Norm abweichenden Eigenheimen sollte seitens Versicherung sogar eine Schätzung durch einen Gutachter "drin" sein.
Dass eine Eigenheimversicherung einer Indexierung (Wertanpassung) unterliegen sollte, das sei an dieser Stelle gleichfalls noch erwähnt.
Aber auch eine teure Überversicherung kann man mit solchen Berechnungsmethoden relativ schnell erkennen und in Folge vermeiden.
Wenn Sie Prämie sparen wollen, empfiehlt die Geldmarie Selbstbehalte, welche zu einer Prämienminderung führen. Gerade bei der Eigenheimversicherung sollten sich diese wirklich auszahlen. Denn was sind schon 100 Euro Selbstbehalt, wenn das ganze Haus abbrennt...
Einen häufigen Fehler sollten Sie (bzw. Ihr Versicherungsberater) jedenfalls vermeiden: Glasbruch müssen Sie nicht doppelt versichern. Wenn Sie bereits in der Haushaltsversicherung den Glasbruch versichert haben, so reicht dies.
Noch ein Hinweis: Bei Kreditfinanzierung wird die Eigenheimversicherung zumeist vinkuliert (als Sicherheit für die Bank). Vergessen Sie nach Abzahlung des Kredites nicht darauf, die Vinkulierung rechtzeitig aufheben zu lassen - das erleichtert einen etwaigen Wechsel zu einer anderen Versicherung massiv.
So Sie ein bereits versichertes Eigenheim übernehmen, so übernimmt man normalerweise auch automatisch dessen Versicherung. Wollen Sie dem eigenen Versicherer eine Freude machen, vergessen Sie nicht (bzw. informieren Sie den Versicherer zwecks Hilfestellung), diese innerhalb von 1 Monat nach dem Eintrag ins Grundbuch zu kündigen! Das macht oft großen Sinn, da die alten Versicherungen sehr häufig komplett falsche Inhalte (Deckungsumfang und Versicherungssumme) haben.
Ganz wichtig bei der Leitungswasserversicherung: Frostschäden sind zumeist nicht gedeckt (oder nur mit minimalen Summen)!
Wenn Sie also stolzer Besitzer eines Eigenheimes oder sonstigen Hauses sind (insbesondere, wenn dieses im Winter nicht bewohnt wird), sorgen Sie für ausreichende Beheizung der Räume und Rohre.
So Sie das Eigenheim länger nicht bewohnen (von 72 Stunden ist in den Versicherungsbedingungen oft die Rede), schließen Sie auch den Hauptwasserhahn ab. Wasserschäden, die tagelang nicht entdeckt werden, sind fürchterlich teuer und werden zumeist abgelehnt.
Ein netter Nachbar, die Oma oder Freunde haben sich im Urlaubsfall schon oft bewährt und haben gröbere Schäden vermieden.
Sparen Sie jedenfalls nicht am falschen Fleck - eine Eigenheimversicherung ist zwar keine Pflichtversicherung aber sehr wohl "fast schon Pflicht". Und relativ schlanke Eigenheimversicherungen sind gar nicht so teuer, wie man vielleicht denkt.
Geldmarie-Linktipp: