Die Grundlage von "Cash Carry Trades" (oft auch "Carry Trades" oder "CCT" bezeichnet) ist leicht erklärt: Ein Spekulant nimmt in einer Währung mit aktuell niedrigem Zinsniveau (z.B. 2%) einen Kredit auf und veranlagt die Kreditsumme umgehend in einer Währung mit höheren Zinsen (z.B. 4%).
Carry Trades sind demnach weltweit jederzeit gegeben - man spekuliert hier auf 2 wesentliche Hoffungen: Einerseits möchte man aus der Differenz zwischen Kreditzinsen und Veranlagung einen Gewinn erzielen, andererseits hofft man, dass sich die Währung in welcher man veranlagt im Vergleich zur Währung des Kredites positiv entwickelt.
Nachdem diese Währungsspekulationen von vielen Investoren einseitig durchgeführt werden, ist dies zumeist auch der Fall: Durch die stärkere Nachfrage in der Veranlagungswährung wird diese zumeist auch gegenüber der Kreditwährung steigen.
Die große Gefahr besteht hier aber in der "Blasenbildung": Die Währung steigt und steigt (ohne fundamentale Gründe) und irgendwann explodiert dann die Spekulationsblase und alle möchten plötzlich rasch aus dieser Währung aussteigen. Auch die entsprechenden Kredite könnten durch starke Währungsschwankungen massiv in Gefahr kommen. Turbulenzen an den Devisenmärkten sind in solchen Fällen zu erwarten - oft auch mit negativen Auswirkungen auf die Realwirtschaft von betroffenen Ländern dieser Währungen.
Auch Fremdwährungskredite sind (im übertragenen und oft umgekehrten Sinn) eigentlich Currency Carry Trades - oft flüchtet man aus der teuren Heimatwährung in eine Währung mit sehr niedrigem Zinsniveau. Steigt dann diese Währung sehr stark an bzw. werden dort die Zinsen erhöht, wird der Fremdwährungskredit schon bald zur Farce.
Bei Carry-Trades sind die von Spekulanten eingesetzten Summen allerdings wesentlich höher als bei Fremdwährungskrediten.