Der Motorisierungsgrad in Österreich weist nach wie vor steigende Tendenz auf. Wiewohl man in den letzten Jahren bei der Anzahl der zum Verkehr zugelassenen Fahrzeuge schon ein leichtes Stagnieren erkennt (Carsharing, Öffi-Ausbau, Autoverweigerung bzw. auch Mittelstandsverarmung tragen dazu bei), nimmt die Anzahl von PKW, LKW und Motorrädern weiter zu.
7,34 Mio. Fahrzeuge waren zum Jahresende 2023 in Österreich zum Verkehr zugelassen. Tendenz: Trotz Corona, Inflation, Wirtschafts- und Energiekrise weiter steigend!
1960 waren es noch bescheidene 1,3 Mio. Fahrzeuge, 1970 schon 2,2 Mio., 1980 dann 3,4 Mio., 1990 schon 4,2 Mio. und 2000 waren 5,6 Mio. KFZ zugelassen.
Auch im neuen Jahrtausend erhöhten sich die Fahrzeugzulassungen deutlich und somit waren 2010 schon 6,1 Mio. Fahrzeuge mehr oder weniger auf Österreichs
Straßen unterwegs, 2020 waren es dann schon +7 Mio - und der Trend zeigt (trotz Corona) weiter nach oben...
Alle Zahlen stammen übrigens von der Statstik Austria, auf deren Webseite (siehe Linktipp) man noch viele weitere Details nachlesen kann.
Ganz wesentlich zum Anstieg der Motorisierung in Österreich trugen naturgemäß die Personenkraftwagen (PKW) bei. War es in den 1960ern noch Luxus, sich ein Auto leisten zu können, ist es dieser Tage nicht unüblich, dass so mancher Haushalt über 2 PKW verfügt.
Knapp über 400.000 PKW waren Ende 1960 noch zum Verkehr zugelassen, 10 Jahre später (1970) waren es schon 1,2 Millionen. 2,2 Mio. PKW waren 1980 angemeldet, 1990 schon 3 Millionen. 10 Jahre später war die PKW-Flotte schon wieder um mehr als 1 Mio. angewachsen - 2000 waren 4,1 Mio. PKW auf den Straßen unterwegs bzw. parkten gerade mit Kennzeichen (oder Wechselkennzeichen).
Per Ende 2010 waren es dann schon 4,4 Mio. PKW - und 2019 wurde dann schon die 5-Mio-Marke überschritten. Auch für die 20er Jahre sind durchaus noch Zuwächse zu erwarten...
Stand Ende 2023: 5,185 Mio. PKW (nach 5,15 Mio. Ende 2022)
Klar die Nummer 1 bei den PKW ist übrigens seit vielen Jahrzehnten VW - 19,8% aller zugelassenen PKW in Österreich sind (Stand Mai 2024) Volkswagen. Der Anteil sinkt -trotz weltweit aufkommender Konkurrenz- hier nur ganz leicht, mit rund 15% der Neuzulassungen hat VW dieser Tage nach wie vor die Nase vorne.
Auch bei den LKW (Lastkraftwagen) in Österreich waren die Zuwächse in den letzten Jahrzehnten enorm. Gab es 1966 noch ca. 100.000 LKW, sind mittlerweile über 567.000 mit heimischen Kennzeichen auf den Straßen unterwegs. Die LKW heimischer Transportfirmen mit Sitz im Ausland (wo die Fahrer dann deutlich billiger sind) sind hier natürlich nicht inkludiert.
Auch bei den Motorrädern gab es in den letzten Jahrzehnten schöne Zuwächse: Ende 1990 waren noch gerade einmal über 100.000 Motorräder angemeldet, über 652.000 sind es dieser Tage (ohne Mofas). Tendenz weiter steigend.
Deutlich verringert (auch ob weniger junger Menschen im Lande bzw. am Land) hat sich hingegen die Anzahl der Mofas (Motorfahrräder). Wurden seitens Statistik Austria Ende 1985 noch 563.756 Mofas erfasst, so waren es Mitte 2024 nur noch rund 276.000.
Recht interessant auch die Entwicklung bei den Antriebsarten. Lag 1960 der Anteil der Diesel-PKW noch bei bescheidenen 2,5% (10.259 Stück) und die Benziner hatten mit 97,5% (393.783 Stück) den Löwenanteil, so hat sich das Verhältnis hier deutlich gedreht.
Ende 2005 war mit 2.127.533 Stück Diesel-PKW (gegenüber 2.028.873 Benzin-Motoren) der Dieselmotor erstmals Sieger bei den Antriebsarten. Mittlerweile (Mitte 2024) stehen 2,56 Mio. Dieselautos 2,19 Mio. Benzinern gegenüber. Ein österreichisches Phänomen, welches durch die günstigen Steuern auf Diesel vervorgerufen wird, welches sich aber derzeit wieder leicht zugunsten des Benzinantriebs ändert.
Bei den alternativen Antriebsarten ist der Hybridmotor ganz stark am Aufholen - der Anteil am Gesamtkuchen liegt aber bei den Hybridantrieben derzeit noch bei überschaubaren 5,4%. Elektroautos sind in dieser Statistik auch noch vernachlässigbar, Ende Mai 2024 waren es aber auch schon einmal 3,3% der Gesamtzulassungen, die ausschließlich mit Elektroantrieb liefen.
Genauere Statistiken zur Entwicklung von alternativ betriebenen PKW finden Sie unter: Entwicklung Elektroautos und Alternativantrieb in Österreich
Ende Jahr | KFZ gesamt | Davon PKW |
---|---|---|
2024e | 7,43e | 5,23e |
2023 | 7,340 | 5,185 |
2022 | 7,269 | 5,151 |
2021 | 7,215 | 5,134 |
2020 | 7,099 | 5,092 |
2019 | 6,996 | 5,040 |
2018 | 6,896 | 4,979 |
2017 | 6,771 | 4,899 |
2016 | 6,654 | 4,822 |
2015 | 6,546 | 4,748 |
2014 | 6,466 | 4,694 |
2013 | 6,385 | 4,641 |
2012 | 6,300 | 4,584 |
2011 | 6,195 | 4,513 |
2010 | 6,092 | 4,441 |
2005 | 5,647 | 4,157 |
2000 | 5,581 | 4,097 |
1995 | 4,915 | 3,594 |
1990 | 4,240 | 2,991 |
1985 | 3,802 | 2,531 |
1980 | 3,385 | 2,247 |
1975 | 2,767 | 1,721 |
1970 | 2,201 | 1,197 |
1965 | 1,810 | 0,791 |
1960* | 1,311 | 0,404 |
Angaben in Mio. Stück, Quelle: Statistik Austria, *= 31.10.1960 - sonst 31.12 eines Jahres., e= Prognose Geldmarie
Zuletzt finden Sie folgend noch die Statistik der PKW-Neuzulassungen der letzten Jahre. Man sieht dabei, dass sich die Zulassungen kaum massiv verändert haben. Die Coronajahre haben aber 2020 und 2021 ziemlich böse Spuren hinterlassen.
Trotz großem Gejammer in der Autoverkäuferbranche waren die Zahlen im letzten Jahrzehnt noch auf sehr hohem Niveau und haben im Jahr 2011 (knapp nach der Finanzkrise) einen Rekordwert erreicht. Sehr wohl gesunken sind aber die Gewinnspannen im Autohandel - die Konkurrenz ist deutlich größer geworden, die Auswahl an Fahrzeugen damit breiter.
Ob Coronakrise gab es 2020 und 2021 einen gewaltigen Einbruch bei den KFZ-Neuzulassungen, auch 2022 setzte sich das (verstärkt) fort. 2023 verlief zwar abermals schwach, die Entspannung bei den Lieferketten erbrachte aber ein deutliches Plus. 2024 lassen die bisherigen Zahlen auch keine Jubelstimmung im Neuwagenhandel aufkommen.
Jahr | PKW |
---|---|
2024e | 245.000e |
2023 | 239.150 |
2022 | 215.050 |
2021 | 239.803 |
2020 | 248.740 |
2019 | 329.363 |
2018 | 341.068 |
2017 | 353.320 |
2016 | 329.604 |
2015 | 308.555 |
2014 | 303.318 |
2013 | 319.035 |
2012 | 336.010 |
2011 | 356.145 |
2010 | 328.563 |
2009 | 319.403 |
2008 | 293.697 |
2007 | 298.182 |
2006 | 308.594 |
2005 | 307.915 |
2000 | 309.427 |
1995 | 279.610 |
1990 | 288.636 |
Quelle: Statistik Austria, e= Prognose Geldmarie
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