Neuabschlüsse von Fremdwährungskrediten waren nach der Finanzkrise im Vorjahr kaum gefragt. Das Gesamtvolumen verringerte sich erstmals deutlich und beträgt derzeit ca. 35 Mrd. Euro. Tendenz klar fallend.
Ca. 250.000 private Kreditnehmer haben noch einen aufrechten Fremdwährungskredit - viele haben in den letzten beiden Jahren schon (teilweise auch unter Zwang) in einen Eurokredit konvertiert.
Aufgrund der derzeit recht niedrigen Kreditzinsen im Euroraum wird sich dieser Trend wohl auch heuer deutlich fortsetzen. Kredite in Fremdwährung bringen kaum noch einen Zinsvorteil - das Zinsniveau im Schweizer Franken ist derzeit nur ca. 0,5% günstiger als in Eurowährung.
Banken haben in den letzten Monaten ohnehin kaum mehr Fremdwährungskredite an Private vergeben. Nun folgt wohl das (zumindest für die nächste Zeit) endgültige Aus für Fremdwährungsdarlehen durch die FMA (Finanzmarktaufsicht).
Schon ab März 2010 sollen keine Fremdwährungskredite an Private vergeben werden. Ausnahmen: Die Kreditnehmer haben überwiegend Fremdwährungseingänge bzw. eine Berufstätigkeit im entsprechenden Ausland. Auch für Unternehmen wird es weiterhin Kredite in Fremdwährung geben.
Die Banken selbst sind mit dieser Regelung gar nicht unglücklich. In den letzten Jahren gab es nämlich im Sektor Fremdwährungskredit beträchtliche Ausfälle durch negative Entwicklung der Fremdwährung bzw. mangelnder Bonität des Kreditnehmers. Auch die Entwicklung vieler Tilgungsträger war in vielen Fällen bisher katastrophal.
Die Vergabe von vielen Fremdwährungskrediten war nämlich in der Vergangenheit nur aufgrund der günstigen Zinssätze in der fremden Währung möglich - auf Eurobasis hätte man den einen oder anderen Kredit gar nicht vergeben können bzw. dürfen. Diese Wahrheit kommt nun dieser Tage ans Tageslicht - reichlich spät reagiert auch die FMA. Denn derzeit werden ohnehin kaum mehr Kredite in fremder Währung vergeben.
Viele Banken bieten Kreditnehmern von Fremdwährungskrediten schon jetzt sehr gute Möglichkeiten zum Konvertieren (Umstellen) auf Eurokredite an - diese Aktionen werden sich wahrscheinlich jetzt häufen.
Soweit diese Angebote ohne Mehrkosten (bzw. ohne zusätzliche Spesenbelastung) erfolgen, sollte man den Umstieg durchaus prüfen. Insbesondere, wenn die eigene Bonität nicht die Beste ist, könnte man sich hier zumindest einer Sorge (der Fremdwährung) entledigen.
Ad hoc-Meldung - März 2010