Die Menge an Veranlagungen in Liechtenstein bzw. in der Schweiz dürfte zwar in den letzten 2 Jahren durchaus zurückgegangen sein (und das Vermögen wohl auch) - einen mutigen Schritt unternahm 2009 aber die "Liechtenstein Life Insurance", welche dieser Tage gerade eine Roadshow durch Österreich beendet:
Der Spezialist für fondsgebundene Lebensversicherungen ist inmitten der gröbsten Finanzkrise (Winter/Frühling 2008/2009) nun auch in Österreich tätig geworden - auf einem kleinen Markt mit vielen vielen einschlägigen Anbietern, auf welchen sich schon größere Konzerne aus dem Finanz- und Versicherungsbereich einige Zähne ausgebissen haben...
Der Liechtensteiner Versicherer (gehört Unternehmern aus Liechtenstein) begab sich damit nach der nahestehenden Schweiz sowie Italien nun in den dritten Auslandsmarkt.
Angeboten werden vorerst 2 fondsgebundene Lebensversicherungen sowie Einmalerläge in eine Lebensversicherung. Als besonderes Zuckerl für die Anleger gibt es flexible Möglichkeiten von Zuzahlungen sowie Kapitalentnahmen - im Rahmen der steuerlichen Möglichkeiten, welche an die österreichischen Rechte und Steuermöglichkeiten angepasst wurden.
Was die heimischen Vertriebspartner der Liechtenstein Life Assurance vielleicht weniger freuen wird: Hier legt man Wert auf Bestandsprovision und länger laufende Verträge. Die Abschlussprovisionen fallen daher geringer aus, als dies bei den meisten heimischen Assekuranzen der Fall ist.
Was für die Vermittler weniger gut klingt, hat aber Vorteile für die Anleger: Weniger Abschlusskosten und (vielleicht) auch höhere Rückkaufswerte im Fall der Fälle..
Darüber hinaus wirbt die Liechtensteiner Versicherung noch mit einigen anderen "Liechtenstein-Privilegien": Auch wenn es sich um ein österreichisches Produkt (nach dem heimischen Versicherungsvertragsgesetz) handelt. Die Versicherungssteuer wird via Liechtenstein anonym und in Form einer Gesamtsumme an den eimischen Fiskus abgeführt.
Auch vom sogenannten Erbschafts- und Schenkungsprivileg könnten die heimischen Anleger profitieren: Der Wert der Polizze fällt nicht in den Nachlass fällt. Schließlich gibt noch das sogenannte Konkursprivileg: Dieses schützt das Polizzenvermögen im Falle eines Konkurses des Versicherten oder der Begünstigten.
Bleibt abzuwarten, wie lange die Liechtensteiner Gesetzgebung diese (und weitere) "Privilegien" noch aufrecht halten kann. Der internationale Druck auf Liechtensteins Bankenlandschaft steigt jedenfalls stark an.
Auch wenn die Produkte der sicher seriösen Assekuranz aus Liechtenstein auf den ersten Blick interessant aussehen (schon aufgrund der geringeren Abschlusskosten): Im derzeitigen Marktumfeld (Verunsicherung bei den Anlegern) wird man sich anfangs (wie auch alle anderen neuen Versicherungen) sehr schwer tun.
Gerade mit fondsgebundenen Versicherungen haben Anleger weltweit zuletzt ziemliche Verluste eingefahren - das Image der Fonds ist derzeit gar nicht rosarot. Wenn schon veranlagt wird, gehen die Anleger aktuell lieber auf "Nummer Sicher".
Dabei wäre es wohl gerade jetzt (am Anfang bzw. in der Mitte der Wirtschaftskrise) nicht uninteressant, sich via Fonds oder fondgebundenen Versicherungen wieder langsam mit guten Kaufkursen und dem Cost-Average-Effekt einzukaufen. Auch der neue Anbieter "Liechtenstein Life" könnte langsam aber sicher davon profitieren - so einige Vertriebspartner (Makler, Agenten & Co.) haben schon Interesse am Vertrieb gezeigt...manche Polizzen der Liechtenstein Life sind sogar schon errichtet.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Juni 2009