Dass es der AUA zuletzt nicht gut ging, darf man als bekannt voraussetzen. Dass die Lufthansa die AUA bereits mehrheitlich übernommen hat und bereits 95,4% der AUA-Aktien besitzt ebenfalls.
4,49 Euro pro Aktie wurden im Zuge der Übernahme den Altaktionären angeboten - die meisten Aktionäre nahmen dieses Angebot auch fristgerecht an. Fast alle Experten sprachen von einem sehr fairen Angebot der Lufthansa und überließen der Lufthansa ihre Anteile an der maroden Airline.
Nun liegt das Angebot für die restlichen Minderheitsaktionäre vor - kein erfreuliches Angebot: 50 Cent pro Aktie werden seitens AUA geboten. Ein schwerer Kurssturz der zuletzt bei ca. 4,30 Euro notierenden AUA-Aktien war (nach Kursaussetzung am Morgen) die Folge. Die Papiere haben sich zwar zwischenzeitlich wieder etwas stabilisiert - der Unterschied zu 50 Cent ist aber immer noch beträchtlich. Anlegerschützer Rasing (IVA) kündigt eine gerichtliche Prüfung an, der stets kritische Aktionär Staller (nicht ganz unberechtigt) von einem "Provokationsangebot".
Für die wenigen Altaktionäre, welche auf noch höhere Erlöse im Zuge eines Squeeze-Outs spekulierten, wird es nun eng. Die AUA (bzw. die Lufthansa) betreibt nun logischerweise sehr eilig das Squeeze-Out, über welches noch im Dezember 2009 eine außerordentliche Hauptversammlung abgehalten werden soll.
Auch wenn ein Nachbessern der 50 Cent noch wahrscheinlich ist - die 4,49 Euro wird es wohl kaum mehr geben. Hätte die Geldmarie jetzt noch AUA-Aktien, so würde sie die nächsten Möglichkeiten nützen und das Papier noch halbwegs gut an der Börse verkaufen. Sollen sich dann die Käufer mit der AUA-Lufthansa herumstreiten.
Die AUA-Aktie (notiert derzeit noch im ATX-Prime-Segment) ist somit in der finalen Phase angelangt und ist endgültig ein absolutes Zockerwertpapier geworden.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2009