Aufmerksame Geldmarie-Leser wissen mit Sicherheit schon um die Existenz einer Crowdlending bzw. P2P-Plattform in Sachen "Kredite von Privat" in Österreich. Seit März 2014 ist Lendico auch mit einem Österreich-Ableger am Start, erst im Dezember 2013 wurde Lendico Deutschland gestartet und dieser Tage bekommen (neben anderen Ländern, in denen Lendico schon vertreten ist) auch die Niederlande einen Lendico-Marktplatz.
Für jene Leser, die das Peer-to-Peer-Prinzip bei Privatkrediten noch nicht kennen, hier eine Kurzdarstellung: Private Kreditnehmer suchen via Kreditmarktplatz (= Lendico) private Geldgeber für Ihren Kreditwunsch und werden somit von der Crowd (Menge) finanziert. Damit das der heimischen FMA auch genehm ist, hat Lendico im Hintergrund eine Bank mit Lizenz (Wirecard Bank).
Nähere Infos zu Kredit bzw. Anlage via Lendico finden Sie hier: Kredite via Lendico, Anlage in Privatkredite bei Lendico
Vorab: Mit Zahlen ist Lendico derzeit noch knausrig. Die Geldmarie weiß gerade einmal, dass Lendico (international) bisweilen ca. 100.000 Kreditanfragen bekommen hat, von denen es allerdings nur 10.000 auf die jeweiligen Landesplattformen gebracht haben.
Das ist primär ein gutes Zeichen in Sachen Kreditprüfung - diese Kredite von Privat an Privat sollen natürlich ebenso gut geprüft werden, wie Kredite bei Filialbanken. Und nach dem Start solcher Portale versuchen es eben anfangs sehr viele Kreditsuchende mit schlechter bzw. gar keiner Bonität, so an Kredite zu kommen. Das dürfte bei Lendico nicht funktionieren - was auch für die Anleger beruhigend wirken sollte.
Im Jahr 2014 dürfte aber jedenfalls schon eine dreistellige Anzahl an Privatkrediten via Lendico.at finanziert werden - war es in den ersten Monaten bei Lendico.at noch sehr mühsam, einen Kredit auszufinanzieren (oft dürfte dann für den Rest bei geprüften Krediten die Bank eingesprungen sein), sind nun scheinbar deutlich mehr Anleger unterwegs und finanzieren einen Kredit nach dem anderen.
Laufend gibt es 10 bis 25 Kredite (Tendenz steigend) aller Bonitätsklassen im Angebot, Lendico hat im Sommer sowie auch im September seine ganze Provision (2% - 1% von den Kreditnehmern, 1% von den Anlegern) in einen Bonus investiert und somit wohl viele neue Kreditanleger gefunden.
Nachdem die Geldmarie schon seit Beginn auch (mit Kleinstbeträgen, mehr lässt der gerade abgeschlossene Hausbau derzeit nicht zu) bei Lendico investiert und das hochinteressante Modell der P2P-Kredite toll findet, gibt es auch schon die ersten Erfahrungen, welche Ihnen nicht vorenthalten werden sollen.
In insgesamt 12 Kredite hat die Geldmarie schon den Mindestbetrag von 25 Euro pro Kredit investiert - 10 davon laufen schon, bei 2 Krediten wartet man noch auf die Zahlung der restlichen Geldgeber.
War es in den ersten Monaten noch sehr häufig der Fall, dass Kredite mangels Investoren nicht zustandekamen, so wird aktuell (wohl auch ob der Bonuszinsen) deutlich häufiger von der Crowd ausfinanziert. Grob geschätzt: Die Hälfte aller Kredite.
Von den 10 laufenden Krediten werden noch alle von den Kreditnehmern bedient - nach so kurzer Zeit sind aber auch noch nicht wirklich Ausfälle zu erwarten.
5,22% Nettorendite weist das Portfolio der Geldmarie gegenwärtig aus, die Anlage erfolgte bisweilen eher konservativ bzw. zumeist in der mittleren Bonitätsklasse C.
In den nächsten Monaten wird sich die Geldmarie testweise auch ein wenig in den schlechteren Bonitätsklassen einkaufen - mal sehen, wann es zu den ersten Kreditausfällen kommt. Bei Lendico schätzt man die Ausfallsquote auf 1% aller Kredite - fallen diese erst nach längerer Zeit (und nicht gleich am Anfang der Rückzahlung) aus, ist der Schaden für die Anleger verkraftbar.
Bisweilen sind die Erfahrungen mit dem Crowdlending bei Lendico jedenfalls hervorragend (zumindest auf der Anlegerseite, die Kreditseite kann mangels Kreditaufnahme nicht überprüft werden) - die Abwicklung ist sehr einfach und transparent und die Rendite (im Vergleich zu Sparbüchern oder Anleihen) ist ebenfalls sehr attraktiv.
Die Geldmarie bleibt für Sie an Lendico dran (am 16. und 17.10 ist Lendico übrigens auf der Gewinn-Messe in Wien vertreten) und wird nun ca. halbjährlich eine kleine Zwischenbilanz ziehen.
Weil es gut zum Thema passt: Für Aufsehen sorgt dieser Tage auch der Mehrheitseigentümer von Lendico: Rocket Internet. Bis 7.10.2014 kann man Aktien des Unternehmens in der Preisspanne von 35,50 bis 42,50 Euro zeichnen (wird wohl eher am oberen Ende der Preisspanne landen), ab 9.10. soll Rocket Internet an der Börse notieren.
Bis zu 1,6 Mrd. Euro möchte man für die weitere Expansion unterschiedlicher Internet-Start-Ups erlösen - eine richtige Zocker-Aktie mit Fantasie.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2014