Egal ob Bundesanleihen, Bundesschätze, Tagesgeld oder Festgeld - bei 2% (selbst für längere Laufzeiten) ist derzeit das Ende der Fahnenstange erreicht - Geldwerterhalt ist bei konservativen Sparern derzeit das Maximum.
Die Suche nach Alternativen ist sehr schwer - und ohne ein gewisses Risiko bei diversen Anlagevarianten auch wohl kaum erfolgreich. Und das könnte noch lange Jahre so bleiben...
Natürlich möchte die Geldmarie keinesfalls klassische Sparer dirket ins Aktienreich überführen (da wären breit gestreute Fonds für den Einstieg vielleicht eher ratsam) - wer sich jedoch schon ein wenig mit Chancen und Risken von Aktien auseinandergesetzt hat und nun ob der Dauerniedrigzinsen auch Alternativen sucht, könnte vielleicht einen kleinen Teil des Vermögens in Aktien investieren.
Ob der aktuellen China-Kursrutsch-Minipanik (die meines Erachtens völlig unangebracht ist - eine Korrektur in Fernost war ohnehin schon überfällig) lässt es sich auch am Heimmarkt (Wiener Börse) derzeit wieder sehr günstig einkaufen und die Wiener Börse (der ATX) war auch schon davor ziemlich unterbewertet.
Gerade für Einsteiger ist es oft gar nicht so falsch, in Qualitätsaktien zu investieren (auch Blue Chips genannt) - und die gibt es selbst auf dem übersichtlichen Wiener Markt oft zu finden.
Erstaunlicherweise sind hier da und dort sogar Dividendenrenditen von 3, 4 oder gar 5% anzutreffen - wiewohl man die Höhe der Dividendenrendite (die sich auf die letzte Ausschüttung und dem aktuellen Kurs bezieht) natürlich hinterfragen sollte! Ein Blick auf die aktuelle Entwicklung des Untenehmens ist auch für Dividendenanleger unbedingt notwendig!
Die Geldmarie hat für Sie ein paar Aktien aus Österreich mit hoher Dividendenrendite rausgepickt und versucht sich auch an einer Einschätzung, ob diese 2016 auch gehalten werden kann:
Agrana: Das Zuckerunternehmen hat im Vorjahr pro Aktie 3,60 Euro ausgeschüttet und hält diese Dividendenhöhe schon länger. Auch wenn das Konzernergebnis ob niedriger Zuckerpreise nach dem 3. Quartal 2015/2016 etwas rückläufig war (von 81,2 auf 70,8 Mio. Euro), dürfte die Dividende für (im Juli erwartet) wohl kaum niedriger ausfallen.
Burgenland Holding: Mit zuletzt 48,51 Euro ist die Aktie der Burgenland Holding wohl deutlich unterbewertet. Die letzte Dividende von 2,70 Euro wird sogar auf 2,75 Euro angehoben. Möchte man diesen Wert kaufen, ist allerdings auch Geduld gefragt - viel Material wird hier nicht gehandelt...
OMV: 1,25 Euro betrug die letzte Dividende der OMV für das Geschäftsjahr 2014 - was angesichts eines aktuellen Kurses von 22-23 Euro ziemlich fett aussieht. Aber Achtung: 2015 wird hier wohl deutlich schwächer und 2016 (so der Ölpreis nicht bald die Talfahrt beendet) könnte sogar tiefrot werden. Ein ruhiger Dividendentitel ist die OMV derzeit (aber wohl auch in Zukunft) nicht.
Post: Letzte Dividende 1,95 Euro, aktueller Kurs 32,11 Euro - fette 6% Rendite (vor KESt., die bei Dividenden auch auf 27,5% hochgeschraubt wurde) winken hier beim Versorger. Die Geschäfte liefen 2015 prächtig - einzig der Einstieg der Deutschen Post in den österreichischen Paketmarkt drückten hier zuletzt die Kurse, aber noch nicht auf die Umsätze! Wohl in Sachen Dividendenrendite ein hochinteressanter Titel.
Uniqa: Der heimische Versicherer hat vor ein paar Jahren ziemlich ausgemistet und erhöhte in den letzten Jahren die Dividenden laufend. Von 0,25 Euro im Jahr 2012 ging es 2013 auf 0,35 Euro und 2014 wurden 0,42 Euro bezahlt. Beträge, die die Uniqa auch immer verdient hat. Auch 2015 dürfte für die Uniqa (im Gegensatz zur VIG) wieder mit netten Zuwächsen enden - auch wenn man wieder 42 Cent zahlt, wäre das bei aktuellen Kursen von 7,07 Euro eine sehr dicke Rendite...
Vienna Insurance Group: 1,40 Euro Dividende aus 2014 bei Kursen von derzeit knapp über 23 Euro wären auch eine Rendite von über 6% - hohe Wertberichtigungen dürften aber das 2015er-Ergebnis ziemlich trüben (wiewohl hier wohl wiederum ein Gewinn erzielt wird) und könnten wohl auch die Dividendenhöhe negative Auswirkungen haben.
Bis auf die Aktien der OMV, die es 2016 noch weiter kräftig beuteln könnte (ein Ende des Ölpreisverfalls ist noch nicht in Sicht, kann aber natürlich rasch kommen), sind die anderen genannten Werte aber ziemliche Qualitätsaktien - mit kleinen Rückschlägen muss man als Aktionär mit langem Atem (der sollte jedenfalls vorhanden sein) aber natürlich jederzeit rechnen.
Welche Aktien auch immer Sie im Auge haben: Wenn die Angsthasen (die "Bären") die Nase vorne haben, decken sich die Bullen kräftig und billig ein...
Ad hoc-Meldung - Jänner 2016