Mit dem Jahr 2016 dürften die meisten heimischen Autohändler (insbesondere die Neuwagenhändler) wohl durchaus zufrieden sein: Mit 430.648 neu zum Verkehr zugelassenen KFZ lag man um 7,4% über den Werten des Vorjahres. Bei der bedeutenstend KFZ-Gruppe, den PKW (Personenkraftwagen) gab es einen deutlichen Zuwachs von 6,8% auf 329.604 neu zugelassenen PKW, was vom Rekordjahr 2011 (356.145 Stück, Abwrackprämie!) gar nicht so weit entfert ist und klar über dem langjährigen Schnitt liegt.
Insbesondere bei Lastkraftwagen (LKW) gab es ein fettes Plus von 9,9% auf 39.958 Stück und auch die Zweiräder (Motorräder) gingen mit 43.621 Stück (+12,5%) 2016 weg wie die warmen Semmeln. Gerade einmal die Mofas (Motorfahrräder) sind weiterhin im "Aussterben" - auch bei den Neuzulassungen gab es hier wieder einmal ein Minus.
Damit wird es auf den heimischen Straßen weiterhin enger: 6,654 Mio. Fahrzeuge waren lt. Statistik Austria zum Jahreswechsel 2016/2017 in Österreich zum Verkehr zugelassen, davon sind 4,822 Personenkraftwagen - Tendenz weiter steigend.
Der Stinkediesel ist in Sachen Antriebsart bei PKW weiterhin sehr gefragt: 188.820 Neuzulassungen mit Dieselmotoren wurden 2016 registriert, das sind um 5% mehr als noch 2015 und ein Anteil bei den Antriebsarten von 57,3%.
Ganz gut lief 2016 aber auch für Benzinantrieb (vielleicht fürchten sich ja schon einige vor einer eventuellen Steuererhöhung beim Diesel): 131.756 Benzinmotoren sind ein Plus von immerhin 7,3% und ein Anteil am Gesamt-PKW-Kuchen von 40 Prozent.
Alternative Antriebsarten kamen in Summe auf 2,7%, ein Plus von 53%, welches primär aus dem guten Zuwächsen bei Hybridantrieb bzw. auch Elektroautos resultiert.
So zog der Hybridantrieb (Plus Plug-In-Fahrzeuge) von 3.512 Stück auf 4.711 verkaufte PKW an und vor allem Elektroautos waren 2016 schon recht gut gefragt und konnten die Verkäufe von 1.677 Stück anno 2015 auf 3.826 Stück im Jahre 2016 steigern. 2017 sind gerade bei den Elektrocars einige "Kracher" (bessere Reichweiten zu halbwegs leistbaren Preisen, z.B. Tesla Model 3, e-Golf und vor allem der neue Opel Ampera-e) zu erwarten und die staatliche Förderung könnte abermals für eine Verdoppelung der Neuzulassungen sorgen.
Ein sehr schwaches Jahr gab es für gasbetriebene PKW (die Gesamtanzahl ist hier sogar rückläufig), Wasserstoffautos werden wohl noch ein paar Jahr brauchen um auch für Private eine Option zu werden...
Was da und dort an Benzin oder Diesel gespart wird (durch effektivere Motoren), wird auf der anderen Seite durch den klaren Trend zu mehr Kilowatt (oder PS) ad absurdum geführt: Die Gruppe der Fahrzeuge mit 78 bis 92 Kilowatt (also schon deutlich mehr als 100 PS) ist mit 89.810 neu zugelassenen Fahrzeugen 2016 die stärkste Gruppe und auch in den Segmenten mit 106 Kilowatt und mehr gibt es hohe Zuwächse.
Eine Trendänderung ist wohl nur durch politische Eingriffe (Diesel gleich besteuern wie Benzin, höhere motorbezogene KFZ-Steuer) sowie durch höhere Ölpreise möglich - letztere sind 2017 (im Vergleich mit dem Billigjahr 2016) wohl fast schon fix.
VW-Abgasskandal? Den VW-Fahrern scheint das komplett egal zu sein: Auch 2016 gab es wieder einen klaren Markensieger namens Volkswagen.
56.529 verkaufte VW-PKW sind ein Marktanteil von 17,2% und ein starker Zuwachs von 5,9%. Dahinter wieder die Kollegen von Opel, die 22.545 Stück über die Verkaufsrampe bringen konnten und um 3,1% zulegten.
Skoda büßte mit 20.930 Stück sogar ein wenig ein (-0,4%), Audi legte mit 19.644 Stück (+14,7%) kräftig zu und auch Ford hatte mit 19.274 Stück (+11,6%) in Österreich ein gutes Jahr. Auf den Plätzen 6-10: BMW, Renault, Hyundai, Mercedes und Seat.
Die Typensieger aus Österreich 2016: 1. VW Golf (15.777 Stück), 2. Skoda Octavia, 3. VW Tiguan, 4. VW Polo, 5. Fiat 500.
Trend 2017: Wohl wieder ein kleiner Zuwachs - natürlich auch abhängig von den Ölpreisen und eventuellen steuerlichen Änderungen.
Die Entwicklung im KFZ-Neuwagenhandel der letzten Jahre können Sie hier nachlesen: Autobestand - KFZ bzw. PKW in Österreich, Statistiken zu Alternativantrieben finden Sie hier: Liste der neuen Elektroautos und Plug-in-Fahrzeuge (ganz unten)
Ad hoc-Meldung - Jänner 2017