2018 war für die meisten heimischen Crowdinvestingportale wieder ein ausgesprochen gutes Jahr. Insbesondere für jene, welche auf Crowdinvesting für Immobilienprojekte gesetzt haben.
Waren es 2017 schon rund 50% der Gesamtsumme im österreichischen Crowdinvesting, welche in Immobilienprojekte investiert wurden, so wurde dieser Wert 2018 auf 72,7% des Gesamtvolumens gesteigert.
Und das Gesamtvolumen 2018 wurde wieder deutlich gesteigert: Nach 30,43 Mio. Euro im Jahr 2017 wurde dieser Rekord 2018 auf 39,30 Mio. Euro, verteilt auf 120 erfolgreiche Fundings (Vorjahr: 99 Fundings), hochgeschraubt.
Stolze 28,6 Mio. Euro wurden 2018 beim Crowdinvesting in Immobilien erlöst, alle 73 Immobilienfundings wurden auch erfolgreich beendet. So manches Funding in "Betongold" wurde binnen weniger Stunden bzw. wenigen Tage restlos ausfinanziert und im Herbst startete auch noch das neue Immobilien-Crowdinvestingportal "BETONGOLD" (2 Projekte schon erfolgreich, diese werden aber erst 2019 finalisiert, sind daher noch nicht in der Gesamtsumme berücksichtigt).
Unter den 6 erfolgreichsten Crowdinvestingportalen im Jahr 2018 finden sich gleich 4 Portale, welche ausschließlich Immobilienfinanzierungen anbieten.
Erwartungsgemäß (konnte man schon in Deutschland verfolgen) hat sich hingegen das (am Anfang übliche) Crowdinvesting in Start-Up's eher rückläufig entwickelt: Auch 2018 sind wieder einige dieser in den Vorjahren via Crowd finanzierten Unternehmen in die Pleite gerutscht, zuletzt war dies im Dezember bei Megasus Horserunners sowie 9Weine der Fall.
Solche Pleiten schrecken naturgemäß viele einst euphorisierte Anleger ab (wiewohl auf das hohe Risiko bei Start-Up-Finanzierungen auch immer deutlich hingewiesen wurde und wird) - die anfängliche Begeisterung ging bei vielen Crowdinvesting-Fans in Ernüchterung über. Wer trotzdem weiterhin auf Crowdinvesting setzen möchte und Risiko nicht scheut, der wird durch das Angebot von vielen Immobilienfinanzierungen mit hohen Zinsen durchaus gelockt - was sich auch in den Zahlen beim Immobiliencrowdinvesting sehr positiv niederschlägt.
Noch gibt es beim Immobiliencrowdinvesting in Österreich keine Konkursfälle - schon die hohen Zinsen sollten Anleger aber auf evidente Risken aufmerksam machen! Man darf schon sehr gespannt sein, wie sich das Immobiliencrowdinvesting nach der ersten Pleite bzw. den ersten Pleiten (die da irgendwann sicher kommen) entwickeln wird.
Auch 2018 hat die Geldmarie wieder fleißig mitgeschrieben und alle transparenten (=man sieht die laufenden Fundings und die Ergebnisse einer Kampagne) Crowdinvestingportale in Österreich beobachtet. Die dazugehörigen Zahlen und Daten sowie Factsheets aller heimischen Portale finden Sie im Bereich Crowdinvesting.
39,91 Mio. Euro Gesamtvolumen von 120 im Jahr 2018 beendeten Fundings wurden dabei erfasst, wobei 29,2 Mio. Euro auf 74 Immobilienfinanzierungen entfielen.
Die 3 Portale von den Grazer Rockets (Green Rocket, Home Rocket und Lion Rocket) dürfen auch 2018 wieder das höchste Finanzierungsvolumen für sich reklamieren: Tolle 14,54 Mio. Euro wurden mit 40 erfolgreichen Projekten gesammelt (Vorjahr: 10,3 Mio.), 8,43 Mio. entfielen davon auf Immobilienfundings.
Platz 2 geht an das Wiener Unternehmen dagobertinvest, welches via 34 Projekten stolze 12,37 Mio. finanzieren konnte (Vorjahr 5,5 Mio.) - bei allen Projekten handelt es sich um Immobiliencrowdinvestings. Damit ist dagobertinvest auch das erfolgreichste Einzelportal des Landes sowie klarer Immobiliencrowdinvestingkaiser im Lande.
Im Gespräch mit der Geldmarie zeigte sich dagobertinvest-CEO Mag. Andreas Zederbauer mit dem abgelaufenen Jahr sehr zufrieden, das ursprüngliche Ziel (alle 2 Wochen ein Projekt) wurde 2018 deutlich übertroffen und für 2019 nimmt sich dagobertinvest rund 50 Projekte vor.
Den dritten Platz im Crowdinvesting-Ranking 2018 holt sich Rendity. Hier wurden zwar "nur" 8 Projekte durchgeführt, diese kommen aber (ob einiger sehr großer Immobilienfundings) auf die Gesamtsumme von 5,42 Mio. Euro, womit Rendity die Vorjahressumme (2,4 Mio.) ebenfalls mehr als verdoppeln kann.
Rendity-CEO Lukas Müller zeigt sich im Gespräch mit der Geldmarie ebenfalls sehr zufrieden über das abgelaufene Geschäftsjahr und Rendity setzt aktuell auch auf Crowdinvestings in Bestandsimmobilien.
Weniger gut gelaufen ist es 2018 wiederum für den einstigen "Klassenprimus" CONDA. Ob der Ausrichtung als Start-Up-Finanzierer (ohne Immobilieninvestments) sank das Volumen von 5,2 Mio. im Vorjahr auf 3,61 Mio. im Jahr 2018. Frisch "on board" bei CONDA ist seit 2018 die startup300 AG - man darf schon gespannt sein, ob dieser Eigentümerwechsel neue Dynamik entfaltet.
Auch noch im "Club der Crowdinvestingmillionäre" landete 2018 Immofunding. Wie der Name schon verrät, ist auch hier das Immobiliencrowdinvesting angesagt, immerhin 1,86 Millionen (Vorjahr 1,1 Mio.) konnte man 2018 erfolgreich einsammeln.
Die weiteren Plätze: REVAL mit 503.500 Euro (5 Fundings), dasErtragreich mit 436.750 (4), Crowdfunding für Gemeinwohl (249.500, 3 Fundings mit Zinsausschüttungsmöglichkeit), Evercrowd (151.500 Euro, 1 Funding) und Crowd4Climate (150.000 Euro, 1 Funding).
1000x1000.at führte 2018 keine Crowdinvestings durch (3 Reward-based-Fundings kamen auf 516.961 Euro), Betongold ist neu am Start und bei Regionalfunding gelang 2018 keine Finanzierung.
Schon der (normalerweise eher ruhige) Dezember 2018 hat gezeigt: Crowdinvesting in Immobilien ist so beliebt wie nie zuvor und die meisten Projekte sind binnen weniger Tage (manchmal sogar in Stunden) ausfinanziert. Die Zinsflaute lockt immer mehr Anleger ins Immobiliencrowdinvesting - und das wird wohl auch 2019 der Fall sein.
Eine Immobilienblase in Österreich scheint derzeit noch nicht in Sicht, die Weltwirtschaft wird sich 2019 zwar etwas abkühlen und so nicht der unzurechnungsfähige US-Präsident auf weitere blöde Ideen kommt, der BREXIT solide gelöst wird und nicht noch andere Krisenherde (Syrien, Nordafrika etc.) explodieren, könnte 2019 besser laufen als man derzeit annimmt.
Start-Up-Finanzierungen werden im heimischen Crowdinvesting aber wohl eher weiter stagnieren - so manche Pleite von bisweilen finanzierten Projekten ist schon jetzt absehbar und wird die Begeisterung der Crowd eher weiter abkühlen.
Immobiliencrowdinvesting wird demnach wohl den Anteil am Gesamtvolumen auf 75-80% steigern können, ein Gesamtvolumen von rund 50 Mio. Euro im österreichischen Crowdinvesting scheint für 2019 nicht unwahrscheinlich.
Die weitere Entwicklung der immer noch sehr jungen Branche hängt demnach immer mehr von der Entwicklung der Immobilienbranche ab - so das Immobiliencrowdinvesting zukünftig nicht zu viele Pleiten produziert (noch gibt es in Österreich keine solche, in Deutschland sehr wohl, der Markt boomt dort aber nach wie vor ungebrochen), geht der Aufwärtstrend auch in den Folgejahren ungebremst weiter.
Finden Sie hier das Geldmarie-Crowdinvesting-Ranking Österreich und hier die Übersicht zum Crowdinvesting in Österreich - alle aktuelle Projekte
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Ad hoc-Meldung - Dezember 2018