Während sich viele Anleger dieser Tage mit billigen Aktien eindecken und darauf hoffen, dass die Auswirkungen der heftigen Corona-Krise in ein bis 2 Jahren nicht mehr evident sind (was natürlich auch gute Nerven und vielleicht mehr Geduld als erwartet benötigt), bleiben die Zeiten für klassische Sparer traurig.
In den nächsten Jahren wird der Finanzmarkt mit Sicherheit wieder mit fetten Geldspritzen am Leben gehalten. Dies war in früheren Zeiten ein klares Indiz für Inflation und steigende Zinsen. Doch seit der Finanzkrise kann man sich auf die alten Marktgesetze nicht mehr wirklich verlassen - vielmehr steht wohl auch in den nächsten Jahren billiges Geld für marode Staatshaushalte im Vordergrund.
Daher die Prognose der Geldmarie für die nächsten Jahre am Zinsensektor: Die Zinsen werden wohl niedrig bleiben - außer man nimmt in der Eurozone Staatspleiten (Italien, Spanien, Griechenland etc.) in Kauf...
Kurz haben die Negativzinsen am Markt zwar nach oben ausgeschlagen (der 3-Monats-EURIBOR ging von -0,49 auf -0,16 hoch), aktuell liegt man aber schon wieder bei -0,27 Punkten und wird die Minuszone wohl weiterhin nicht so schnell verlassen. Auch hat die EZB jüngst den Leitzinssatz bei 0 Prozent belassen.
Halbwegs nennenswerte Zinsen bleiben damit Mangelware - insbesondere bei ungebundenen Spareinlagen (Tagesgeld) sind Sätze über 0,01% oder 0,10% kaum mehr zu finden.
Weiterhin 0,50% weiterhin der Renault Bank direkt stellen in Österreich aktuell den Bestzinssatz dar.
Mit 0,30% folgen dann die die Addiko Bank, die Austrian Anadi Bank und die DADAT (nur für Neukunden), die Santander hat hingegen von 0,30% auf 0,20% reduziert.
Weiterhin der Tipp für Sparer mit sehr viel Geld: Verteilen Sie Ihr Geld bei Beträgen über 100.000 Euro unbedingt auf mehrere Banken - es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, dass im Zuge der aktuellen bzw. folgenden Corona-Wirtschaftskrise so manche Bank in die Pleite rutscht und daher die Einlagensicherung schlagend wird.
Tendenz Tagesgeld Mai 2020: Gleichbleibend bis sinkend.
Was für Tagesgeld gilt, gilt auch für Festgeld: Die Staatshaushaltsanierung wird wohl wieder über niedrige Zinsen und moderate Inflation durchgeführt = die Sparzinsen bleiben auch für gebundene Einlagen ziemlich im Keller.
In Österreich gab es im April eine bemerkenswerte Erhöhung beim einjährigen Festgeld: Die Kommunalkredit Invest zog von 0,40% auf 0,70% hoch und liegt damit nun alleinig in Führung.
Dahinter folgen Addiko Bank, Renault Bank direkt, die Porsche Bank und die Wiener Privatbank mit jeweils unveränderten 0,60%, die Santander ging hingegen von 0,60% auf 0,50% runter.
Bemerkenswert hingegen die leichten Erhöhungen bei allen Festgeld-Laufzeiten beim deutschen Festgeldvermittler Weltsparen, wo aktuell 0,90% (1 Jahr) bis 1,40% (5 Jahre Bindung) zu holen sind.
Tendenzprognose Festgeld für Mai 2020: Gleichbleibend.
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Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2020