Die Wirtschaft beginnt dieser Tage sich wieder deutlich zu erholen, wiewohl vom Normalzustand wohl noch lange nicht die Rede sein kann. Das gilt auch für die Sparzinsen - wiewohl der Normalzustand hier wohl das "Niedrigzinsenjammertal" bleiben wird...
Auch im letzten Monat zeigte die Tendenz für Tagesgeld und Festgeld nur in eine Richtung: Noch weiter nach unten. Spareinlagen sind derzeit bei den meisten Banken gar nicht willkommen - schließlich kann man sich ja zum Nullzinssatz bei der EZB refinanzieren.
So gehen immer mehr Banken dazu über, klassischen Sparbuchsparern neue Sparbücher zu verweigern und diese auf diverse Karten mit Zinsen von 0,01% zu vertrösten. Damit kriegt man zwar ähnlich "viel" Zinsen wie für das Sparbuch, verursacht aber an der Kassa keinen Stau und die Bank spart sich auch neue Sparbücher (so diese "vollgeschrieben" sind).
Nachdem Österreich aber absolut ein Land der Sparbuchsparer ist, wird sich so manche Filialbank damit wieder überflüssig machen - wer ein wenig internetaffin ist, weicht dann gleich zu Direktbanken aus. Wiewohl die auch fast keine Sparzinsen mehr bieten können:
Beim Tagesgeld (täglich fällige Einlagen) hat sich zuletzt nicht viel getan. Die DADAT hält mit ihrer Neukundenaktion von 0,20% nach wie vor die Pole-Position, dahinter die Austrian Anadi Bank mit 0,15% und die Renault Bank direkt mit unveränderten 0,13%.
Es folgen 3 Banken mit 0,125% und als einzige Bank im Spitzenfeld hat die Denzel Bank die Tagesgeldzinsen von 0,15% auf 0,10% reduziert.
Beim Festgeld (=gebundene Spareinlagen) auf 12 Monate Bindung gibt es nun 3 Banken mit jeweils 0,40% in Führung: Wiener Privatbank, Austrian Anadi Bank und Porsche Bank zahlen diesen Satz.
Gleich 5 Banken aus dem Vorderfeld haben im Mai die Zinsen reduziert (zumeist um 0,10 Prozentpunkte): Die Wiener Privatbank, die Porsche Bank, die Santander Consumer Bank, die Addiko Bank und auch die Denzel Bank.
Sehr wahrscheinlich, dass es auch über den Sommer hier noch etwas nach unten geht...
Bei Weltsparen (europäischer Spareinlagenvermittler) lockt nach wie vor die J&T Banka aus Tschechien mit deutlich höheren Zinsen als die Konkurrenz. Die Tschechen bieten z.B. 1,20% auf 2 Jahre Bindung, auf 5 Jahre sind es sogar 1,40 Prozent. Europäische Einlagensicherung inklusive - einziges Risiko im Pleitefall wäre hier die tschechische Krone (Pleiten werden in Landeswährung abgewickelt, die Einlagen sind jedoch in Euro).
Prognose Tagesgeld und Festgeld Juni 2021: Stabil bis weiter leicht sinkend.
Die aktuellen Bestzinsen von Direktbanken finden Sie laufend bei unserem "Sparzinsen-Ableger" - siehe Linktipp.
Die besten heimischen Anbieter beim Tagesgeld finden Sie unter: Tagesgeldvergleich gelistet. Die Bestbieter beim Festgeld (Bindung 12 Monate) finden sich unter: Festgeldvergleich
Laufend aktualisierte Bestzinsen von diversen Sparformen in Österreich sind hier abzurufen: Zinsen vergleichen
Informationen über WeltSparen sind hier zu finden: WeltSparen
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Juni 2021