Die Anlagemöglichkeiten sind anno 2021 ja ziemlich beschränkt: Sparprodukte und Anleihen mit lächerlichen Zinsen, trotz Krise hoch bewertete Aktienmärkte und ein wohl vor der Überhitzung stehender Immobilienmarkt. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Menschen nach Anlagealternativen umsehen und auch gar nicht mehr selten beim Crowdinvesting landen.
In Österreich läuft dieses nach wie vor sehr gut - und es sieht nach den ersten 6 Monaten so aus, als könnten die (bei Fundingsummen transparenten) Portale in Österreich schon 2021 die 100-Millionen-Gesamtfundingsumme überschreiten.
Mit 97 erfolgreich finalisierten Crowdinvestingkampagnen wurden im ersten Halbjahr 2021 immerhin schon 56,22 Mio. Euro eingesammelt. 75 Immobilienprojekte erbrachten eine Summe von 47,9 Mio. Euro, klassische Unternehmens-Crowdinvestings erbrachten 8,3 Mio. Euro. Damit liegt der Anteil der Immobilienfundings nach wie vor bei hohen 85,2% des Gesamtkuchens.
Die Dynamik im Crowdinvesting war (wie üblich im 2. und 3. Quartal eines Jahres) von April bis Juni 2021 etwas geringer - nach 59 Fundings mit 30,8 Mio. Euro im 1. Quartal 2021 waren es im 2. Quartal aber immerhin wieder 25,4 Mio. Euro, welche mittels 38 erfolgreicher Fundings finanziert wurden. Der Immobilienanteil betrug im 2. Quartal 2021 sogar 91%!
Neben den 3 Großportalen der Rockets (Green, Home und Lion Rocket), dagobertinvest und Rendity konnten im 2. Halbjahr nur Conda und Crowd4Climate Projekte abschließen, aktuell haben aber auch weitere Portale wie Zinsquartier, Recrowd oder die Danube Angels schon erfolgreiche Fundings am Laufen. Bei Conda sind derzeit sogar 7 Projekte online (und auch schon über den jeweiligen Fundingsschwellen), was wohl den Nicht-Immobilien-Anteil im 3. Quartal wieder etwas heben wird.
Unsere Quartalswertung (nach abgeschlossenen Fundingsummen) geht diesmal an Rendity, welche mit nur 11 Projekten immerhin 9,85 Mio. Euro aufstellen konnten. Dahinter die Rockets mit 8,22 Mio. Euro (15 Projekte) und dagobertinvest mit 6,55 Mio. (9 Projekte).
In der "Halbjahreswertung" liegen die Rockets mit 19,7 Mio. Euro vor Rendity mit 17,7 Mio. und dagobertinvest liegt mit 14,2 Mio. an dritter Stelle.
Zuletzt auffallend: Die Fundingsummen beim Immobiliencrowdinvesting werden immer höher und liegen meistens schon bei 700.000 - 1 Mio. Euro. Daher sind die Projekte auch nicht mehr so rasch ausfinanziert wie noch vor 1-2 Jahren. Die Zinsenversprechen bleiben hoch (6-10%) - das Ausfallsrisiko dürfte ob vielerorts geäußerter Angst vor einer Blasenbildung im Immobiliensektor aber auch nicht gerade gering sein. Die Geldmarie investiert selbst seit vielen Jahren mit Kleinbeträgen in viele Projekte - und bei den Immobilien-Crowdinvestings werden wohl schon sehr bald die ersten Total- oder Teilausfälle kommen. Verzögerungen bei der Rückzahlung gibt es jedenfalls schon sehr viele...
Keine Frage: Risiko ist beim Crowdinvesting absolut vorhanden - daher unbedingt (egal ob Immobilie oder Start-Up) nur Summen investieren, deren Ausfall man auch verkraften kann. Wer mehr investiert, sollte auch unbedingt auf Risikostreuung achten und nicht alles auf ein Pferd setzen...
Auch im Sommer 2021 ist schon für viele Projekte gesorgt: 26 Fundings sind aktuell auf 8 Portalen online und rund 8 Mio. sind hier auch schon wieder finanziert.
Gut möglich, dass der Jahresrekord aus 2020 (79,78 Mio.) schon nach dem 3. Quartal 2021 erreicht ist.
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Die persönliche Crowdinvesting-Statisik der Geldmarie: Zahlt sich Crowdinvesting aus? Ein Geldmarie-Praxistest
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Ad hoc-Meldung - Juni 2021