Harte Zeiten auch für Anleger: Während die Inflation derzeit (getrieben von hohen Energiepreisen) galoppiert, herrscht im Finanzmarkt (primär ob des Ukraine-Russland-Krieges) große Spannung und jedes Investment will derzeit 2x überlegt werden. Das ging im ersten Quartal 2022 auch am zuvor boomenden Crowdinvesting in Österreich nicht spurlos vorüber: Nach dem ersten Quartal 2022 liegt man bei den transparenten Crowdinvestingportalen Österreichs doch deutlich unter den (sehr guten) Vorjahreszahlen.
Auf 8 heimischen Crowdinvestingportalen wurden in den ersten 3 Monaten des neuen Jahres 41 Projekte mit einer Gesamtinvestmentsumme von 26,4 Mio. Euro erfolgreich beendet. Das sind zwar nette Zahlen, 2021 wurden aber im 1. Quartal noch 38,8 Mio. Euro via 59 Projekten eingesammelt.
Nach 80 Mio. im Gesamtjahr 2020 konnte die Crowdinvestingbranche 2021 insgesamt 123 Mio. Euro umsetzen - ein Zahl, die heuer wohl schwer zu erreichen sein wird.
Auch wenn das zuletzt sehr dominante Immo-Crowdinvesting im ersten Quartal 2022 wieder auf 87,8% der gesammelten 26,4 Mio. Euro kommt, ist gerade beim Immobiliencrowdinvesting deutlich zu sehen, dass die Finanzierung der meisten Projekte deutlich länger dauert als noch vor einem Jahr.
Das liegt wohl nicht nur in der aktuellen Unsicherheit bezüglich wirtschaftlicher Entwicklungen in Europa (Stichwort: Energieabhängigkeit) und der damit verbundenen Vorsicht von Anlegern/Investoren - auch wird da und dort schon eine Überhitzung des Immobilienmarktes befürchtet. Die Frage "Wer soll sich solche Preise noch leisten können" wird immer lauter.
Tatsächlich sind Wohnungen dieser Tage wohl deutlich schwerer zu verkaufen als noch vor 1-2 Jahren - das merkt man auch als Investor, indem die Rückzahlung von immer mehr Projekten nach hinten verschoben wird bzw. einige Projekte schon vor dem Total- bzw. Teilausfall stehen.
Hat man viele solche Projekte im Portfolio, wird dies wohl auch die Investitionsbereitschaft in neue Projekte schmälern. Hier gilt -wie auch bei Aktien:: Beim Crowdinvesting keinesfalls alles auf wenige Projekte setzen - lieber Kleinbeträge breit streuen. Das Immobiliencrowdinvesting ist noch sehr jung - wohl erst in einigen Jahren wird sich wirklich abschätzen lassen, ob diese -nicht risikolose- Veranlagungsform langfristig positive Renditen abwirft.
Die aktuellen Verunsicherung auf den Finanzmärkten ist natürlich nicht nur in Österreich sichtbar: Die Geldmarie investiert auch (Kleinbeträge) auf einigen Portalen im Baltikum - und genau dort scheint die Verunsicherung derzeit (wohl auch ob Russlandnähe) noch deutlich höher zu sein.
Die heimische Crowdinvesting-Landschaft wird weiterhin von 3 Unternehmen dominiert: dagobertinvest, Rendity und die Grazer Rockets (mit Home Rocket, Lion Rocket und Green Rocket). Mittlerweile haben alle 3 Portale jeweils schon insgesamt über 100 Mio. Euro finanziert!
Im ersten Quartal hat bezüglich finalisierter Projekte diesmal dagobertinvest die Nase vorne: Mit 12 beendeten Finanzierungen konnten 7,65 Mio. Euro lukriert werden.
Mit 7,05 Mio. Euro (7 Projekte) knapp dahinter Rendity - auch hier handelt es sich ausschließlich um Immobilienfinanzierungen.
Nur Platz 3 diesmal an die Grazer Rockets, die mit 11 Projekten (davon 10x Immo) 6,63 Mio. Euro aufstellen konnten.
2 weitere Portale konnten die Millionengrenze überschreiten: Conda schaffte mit 6 Projekten immerhin 2,33 Mio. Euro und Recrowd warb 1,37 Mio. Euro ein.
Jeweils ein Projekt finalisierten erfolgreich: Crowd4Climate, die Rendite Boutique sowie die Danube Angels.
Gegenwärtig am Start: 16 Projekte, die schon rund 7 Mio. Euro gesammelt haben und in welche noch investiert werden kann.
Ganz frische News: dagobertinvest wird eine Aktiengesellschaft bietet im Rahmen einer Kapitalerhöhung schon sehr bald Aktien an. Diese dienen der Finanzierung des Markteintritts in Ost- und Südosteuropa.
Details dazu werden ab sofort laufend im dagobertinvest-Newsletter bekanntgegeben, ab 19.4. soll der Presale starten, vom 3.5.-17.5.22 dann die Zeichnungsphase. Sobald es hier nähere Informationen gibt, werden wir im Ad-hoc-Bereich der Geldmarie natürlich berichten.
Auch sehr interessant: Conda hat mit der Salzburg AG eine Zusammenarbeit im Bereich "grünes Investment" gestartet. Das erste Projekt des Portals "investing green" war rasch und erfolgreich finanziert - man darf schon gespannt sein, ob hier mehr folgt.
Gerade dieser Tage wären niederschwellige Investments in grüne Energieprojekte absolut sinnvoll: Einerseits gibt es für die Anleger recht wenig Möglichkeiten, hier zu investieren (und wenn, sind die Aktien solcher Unternehmen schon ziemlich teuer geworden) - andererseits sind Projekte via Photovoltaikanlagen oder Windkraftwerke durchaus kapitalintensiv. Kapital, welches die Crowd wohl sehr gerne und massenhaft zur Verfügung stellen würde - auch wenn es nur ein paar Prozenterln Zinsen gibt...
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Ad hoc-Meldung - März 2022