Die ersten 3 Monate des Jahres 2023 sind bald Geschichte - da gilt es wieder einmal einen Blick auf das Crowdinvesting in Österreich zu werfen. Erste Tendenz: 2023 werden wohl in der Branche da und dort kleinere Brötchen gebacken werden...
In den letzten Jahren erlebte das Crowdinvesting einen ziemlich gewaltigen Boom. Hauptverantwortlich dafür waren die vielen Investments in Immobilienprojekte. 70 bis 90% des Gesamtvolumens flossen in den letzten Jahren in dieses Segment.
Auch 2023 sind die meisten Projekte im heimischen Crowdinvesting Immobilienfinanzierungen. Nachdem die Immobranche aber seit dem Vorjahr deutliche Bremsspuren aufweist, die Zinsen auch bei Spareinlagen wieder etwas ansteigen und schon viele Projekte im Immo-Crowdinvesting mit Zahlungsproblemen bzw. Laufzeitverlängerungen unterwegs sind, stieg auch hier die Anlegerskepsis deutlich an. Insbesondere die sogenannten "Zinsengeier" (die nur auf die hohen Zinsen blicken, sich aber nicht des -durchaus vorhandenen- Projektrisikos bewusst sind) werden wohl weniger.
So dürfte das Jahr 2023 (so nicht noch einige Riesenprojekte an den Start gehen wie im Vorjahr) beim heimischen Crowdinvesting erstmals unter den Vorjahreszahlen landen, als im transparenten Crowdinvesting noch 180 Projekte mit einem Volumen von über 133 Millionen Euro von der Crowd finanziert wurden.
Nach den ersten 3 Monaten haben wir bei den bezüglich Zahlen transparenten Portalen 44 beendete Projekte mit einem Finanzierungsvolumen von 22,4 Mio. Euro erfasst.
Die Grazer Rockets haben davon 13 Projekte mit einem Volumen von 9,2 Mio. Euro finalisiert. 7,1 Mio. waren hier Immobilienprojekte, 2,1 Mio. entfielen auf Start-Ups.
5,65 Mio. Euro konnte das auf Immobilienfinanzierungen spezialisierte Rendity via 9 Projekten einsammeln. Hier besonders auffällig: Während bei den anderen Portalen die Immo-Finanzierung derzeit deutlich länger dauert als noch vor 1 bis 2 Jahren, waren die letzten Projekte bei Rendity immer binnen weniger Minuten bzw. ca. einer Stunde komplett ausverkauft.
Platz 3 im Portal-Ranking geht bei uns im 1. Quartal 2023 an das Immocrowdinvestingportal dagobertinvest: 4,3 Mio. Euro aus 7 finalisierten Projekten wurden hier notiert.
Auch noch im "Millionärsclub" landete Conda, wo man sich weiter auf Start-Up-Finanzierungen konzentriert (die in der Regel kleinere Fundingsummen bewegen als im Immobilienbereich): 2,54 Mio. von 12 Projekten haben wir bei Conda gezählt.
Jeweils ein erfolgreiches Projekt gab es dann noch bei den Portalen "Rendite Boutique", "Recrowd" sowie "Crowd4Climate".
Wie sich insbesondere das Immobiliencrowdinvesting 2023 und in den Folgejahren entwickeln wird, ist derzeit noch immer sehr schwer abschätzbar. Sehr viel wird wohl davon abhängen, wie hoch die Pleiterate bei den Fundings ausfällt - um diese einigermaßen seriös beurteilen zu können, gilt es wohl noch das eine oder andere Jahr abzuwarten. Die Geldmarie ist selber in rund 100 Immobilieninvestments (mit Kleinbeträgen) investiert - für eine aufschlussreiche Beurteilung ist es diesbezüglich noch zu früh. Noch wichtiger wird jedenfalls die gute Prüfung von Immo-Unternehmern sowie das Mahnwesen werden - hier wird sich dann wohl der Spreu vom Weizen trennen.
Sehr auffällig: Mittlerweile werden bei vielen Immobiliencrowdinvestings (insbesondere, wenn diese eher schleppend laufen) gegen Laufzeitmitte oder Laufzeitende Bonuszinsen bzw. Aktionen gestartet - viele Investoren warten schon auf diese und investieren nicht gleich zum Fundingstart.
Auch auffällig: Die Zinsen beim Immo-Crowdinvesting sind oft schon zweistellig - zu den 10% kommen dann ab und an noch Aktionszinsen dazu. Aber: Nicht gierig sein - höhere Zinsen bedeuten oft auch höheres Ausfallsrisiko...
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Ad hoc-Meldung - März 2023