Nach langer Flaute und Nullzinsen gibt es bei klassischen und modernen Sparprodukten wieder etwas Bewegung. Auch Anfang April 2023 sind die Zinsen im Vergleich zum letzten Monat bei den meisten Sparformen und Laufzeiten wieder etwas nach oben angezogen - zumindest bei jenen Banken, die Spargelder noch im Visier haben.
Wie schon zuletzt, hat die VakifBank bei kürzeren Laufzeiten von Sparbüchern mit Bindung die attraktivsten Zinsen in Österreich.
So bietet die VakifBank auf die Laufzeit von einem Jahr (12 Monate Bindung) immerhin einen Zinssatz von 2,55 (fix) an. Auch die DenizBank hat bei mehreren Laufzeiten gute Konditionen für Sparbuchsparer.
Weiterhin klar zu sehen: Die Banken trauen den aktuell steigenden Zinsen nicht bzw. nur bedingt. Bei Laufzeiten von 4 oder 5 Jahren sind die Zinsen sogar geringer als bei 2 oder 3 Jahren Bindung. Man geht also eher davon aus, dass nach dem Abflauen der Inflation auch die Leitzinsen seitens EZB wieder fallen werden - eine Annahme, die ob der stark gestiegenen Staatsschulden und der abflauenden Wirtschaft auch durchaus seine Berechtigung hat.
Derzeit muss man sich aber von bald fallenden Zinsen nicht wirklich fürchten - stagnieren die Zinsangebote bzw. fallen diese erstmals, ist es vielleicht durchaus sinnvoll, sich ein paar Sparbücher oder Festgeldeinlagen mit etwas längerer Laufzeit und Fixzinsen zu sichern.
Auch beim Festgeld haben wir fast durchwegs leichte Steigerungen der Zinsangebote beobachtet. Wenn die Kreditzinsen um 1% anziehen, sind es halt beim Festgeld nur 0,50 Punkte...aber dieses Spiel kennen wir ja auch beim Ölpreis und der Tankstelle sowie zuletzt auch im Handel...
Noch dürfte also beim Festgeld (=gebundene Spareinlagen bei Direktbanken) noch Luft nach oben sein und das Festgeld löst auch bei immer mehr Banken das Kapitalsparbuch ab.
Die Zinsen für Festgelder sind ja auch im Normalfall immer etwas höher als bei Sparbüchern mit gleicher Bindung - dass man 2023 (und wohl auch in den nächsten Jahren) mit Sparbuch, Festgeld oder Tagesgeld auch nur annähernd die Inflation kompensieren kann, wird es aber leider nicht mehr spielen.
Mit 2,60% auf 1 Jahr Bindung ist hier weiterhin die Santander Consumer Bank ganz vorne - mit ebenfalls 2,60% der Wiener Privatbank hat sie auf dem Festgeld-Siegerstockerl aber Begleitung erhalten. Knapp dahinter gleich mehrere Banken mit 2,30 bis 2,50 Prozent - dabei auch schon häufiger klassische Filialbanken, die nun auch das Festgeld für sich entdecken.
Beim internationalen Festgeldvermittler Weltsparen locken auf 1 Jahr Bindung gar schon einige Angebote mit über 3% Zinsen - europäische Einlagensicherung inklusive.
Beim Tagesgeld (täglich abhebbar, keine Bindung) ist auch etwas Bewegung nach oben zu orten: Die Santander hat den Bestandskundenzinssatz auf immerhin 1,60% angehoben (diesen Satz bietet auch die Renault Bank direkt) und hat für Neukunden eine Aktion mit 2% auf 6 Monate fix.
1,75% für Neukunden (1% Bestandskunden) bietet die DADAT gegenwärtig für Tagesgeld, 3 weitere Banken haben immerhin 1,50% im Angebot.
Prognose Tagesgeld und Festgeld: Noch weiter leicht steigend.
Die aktuellen Bestzinsen von Direktbanken finden Sie übrigens monatlich bei unserem "Sparzinsen-Ableger" - siehe Linktipp.
Die besten heimischen Anbieter beim Tagesgeld finden Sie unter: Tagesgeldvergleich gelistet. Die Bestbieter beim Festgeld finden sich unter: Festgeldvergleich
Laufend aktualisierte Bestzinsen von diversen Sparformen in Österreich sind hier abzurufen: Zinsen vergleichen
Informationen über WeltSparen (Tagesgeld und Festgeld aus Europa) sind hier zu finden: WeltSparen
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2023