Seit einigen Monaten zeichnet sich ab, dass die Zinsen im Euroraum schön langsam auf dem Höhepunkt angekommen sind. Seitens EZB wurde nun schon mehrfach der Leitzinssatz unverändert gelassen (dies nach vielen Erhöhungen in den letzten Jahren) - ein klares Signal für die Banken, mit den Spareinlagenzinsen nicht mehr zu großzügig zu sein...
Bei den Bestbietern von Tagesgeld hat sich im Jänner 2024 relativ wenig bis nichts getan: Die Santander hat hier mit 2,80% (bzw. einer -zeitlich limitierten- Neukundenaktion von 3,35%) die Nase vor der Renault Bank direkt (2,80%, Neukunden 3,30%) und der DADAT, welche 2,50% für Bestandskunden und 3,30% für Neukunden bietet.
Dahinter sind auch einige Neukundenaktionen zu finden, bei denen aber nach Ablauf des Aktionszeitraums eine stärkere Zinssenkung droht.
Beim Tagesgeld ist es für die Banken ja relativ einfach, auf Zinstrends zu reagieren: Darum sind die Zinsen (im Gegensatz zum Festgeld, wo schon ein wenig Bewegung nach unten einsetzt) noch sehr stabil geblieben und die Neukundenaktionen beibehalten worden.
Das Zinssenkungsrisko ist gering (ausgenommen für die Zeit der Neukundenaktionen) - sinken die EZB-Zinsen, ist beim Tagesgeld ja eine umgehende Senkung der Bestandskundenzinsen jederzeit möglich.
Senkt die EZB im Laufe des Jahres die Leitzinsen, wird es auch hier rasch nach unten gehen - nach oben scheint derzeit kaum mehr Spielraum vorhanden.
Schon einige Monate empfiehlt die Geldmarie Festgeldanlegern jetzt besonders aufmerksam zu sein: Die Banken nehmen nämlich beim Festgeld schon die wohl kommenden Leitzinssenkungen voraus und begannen schon Ende 2023 mit den ersten "Zinsanpassungen" nach unten.
Diese Zinssatzsenkungen waren primär zuerst bei längeren Laufzeiten zu sehen, nun senken viele Direktbanken auch schon bei eher kürzeren Laufzeiten die Fixzinsen.
Aktuell hat auf 1 Jahr Laufzeit die Austrian Anadi Bank mit 3,60% die Nase vorne, dahinter folgt die DenizBank mit 3,55% und schließlich die Addiko Bank mit 3,50%.
Sind vor einem Monat noch ein Bündel von Banken bei 3,50% "zusammengeklebt", so hat sich das Feld der Bestbieter mit 3,50% oder mehr nun schon deutlich gelichtet und viele Banken haben hier ein paar Zehntelprozente reduziert.
Auch bei längeren Laufzeiten war dies natürlich der Fall und teilweise wurden die Bestzinsen gar um ein halbes Prozent oder mehr reduziert, was man auch beim Anbieter von europäischen Festgeldern Weltsparen deutlich einsehen konnte.
So die Wirtschaft Europas in der 1. Jahreshälfte weiter schwächelt und die Inflation halbwegs im Griff ist (zeichnet sich ab), wird die EZB wohl früher oder später die Leitzinsen runterschrauben - dann haben die Banken die Zinsen aber wohl schon weiter gesenkt.
Geht man davon aus, dass 2024 die Leitzinsen fallen, ist es für Sparbuchsparer und Festgeldanleger wohl schon jetzt nicht ungünstig, sich am Markt um längere Laufzeiten mit Fixzinsen umzusehen. Dabei aber natürlich immer die 100.000-Euro-Grenze der EU-Einlagensicherung beachten und nicht alles auf ein "Bankpferd" setzen!
Prognose Tagesgeld und Festgeld: Tagesgeld noch stabil. Festgeld leicht sinkend.
Die aktuellen Bestzinsen von Direktbanken finden Sie übrigens laufend bei unserem "Sparzinsen-Ableger" - siehe Linktipp.
Die besten heimischen Anbieter beim Tagesgeld finden Sie unter: Tagesgeldvergleich gelistet. Die Bestbieter beim Festgeld finden sich unter: Festgeldvergleich
Stets aktualisierte Bestzinsen von diversen Sparformen in Österreich sind hier abzurufen: Zinsen vergleichen
Informationen über WeltSparen (Tagesgeld und Festgeld aus Europa mit hohen Zinsen) sind hier zu finden: WeltSparen
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2024