Der Trend beim Crowdinvesting in Österreich setzt sich auch im 1. Quartal 2024 fort: Ob der deutlich sinkenden Volumina, welche ins Crowdinvesting via Immobilien fließen, reduzierten sich auch Anfang 2024 die gesammelten Summen sowie auch die Anzahl der finalisierten Projekte deutlich.
Das trifft insbesondere die Crowdinvesting-Portale, welche Investments in Immobilienprojekte vermitteln. Waren solchen Projekte in der Niedrigzinsphase (bis 2022) noch derart begehrt, dass sie oft binnen weniger Stunden ausverkauft waren, so zeigt sich nun die aktuelle Immo-Krise auch in der Crowdinvesting-Branche deutlich.
Insbesondere Totalausfälle von Projekten und viele Verzögerungen bei den Rückzahlungen von Zinsen bzw. Kapital haben insbesondere Investoren abgeschreckt, die primär auf die hohen Zinsen kalkuliert haben, das Projektrisiko (welches beim Crowdinvesting ob Nachrangigkeit in der Regel auch mit einem Totalverlust enden kann) aber nicht beachtet haben.
Die Geldmarie hat selbst in viele Immo-Crowdinvestings investiert (natürlich gut gestreut in viele Einzelprojekte und nur mit verkraftbaren Beträgen) und ist damit nunmehr schon in der Verlustzone gelandet. Ein "Turnaround" ist hier aber immer noch möglich - wie die vermittelnden Portale und die gesamt Immobilienbranche hofft man dieser Tage auf eine baldige Trendwende am Immobilienmarkt.
Die diesbezüglichen Hoffnungen: Lockerung der Kreditvergabemodalitäten, sinkende Leitzinsen und Baukosten sowie natürlich auch das Comeback der wirtschaftliche Stabilität. Auch ein durch die "Kreditklemme" resultierender Nachfrageüberhang könnte die Branche natürlich wieder deutlich stabilisieren und so manches notleidende Projekt doch noch zu einem "Happy-End" führen.
Und auf dieses hoffen auch viele Crowdinvesting-Investoren, die jetzt "antizyklisch" ("kaufen dann, wenn die Krise besonders evident ist") investieren.
Den Immo-Crowdinvesting-Portalen ist die Krise natürlich nicht entgangen und vermehrt werden nun eher nur Projekte an den Start gebracht, wo man sich anhand der bisherigen Erfahrungen auch auf die Bauträger verlassen kann bzw. konnte. Fix ist natürlich nach wie vor nix!
Hat die Geldmarie im Crowdinvesting-Rekordjahr 2022 noch 133,28 Mio. Crowdinvestingsumme bei allen einsichtigen CI-Portalen aus Österreich mitgezählt, so reduzierte die üble Stimmung am Immo-Markt diese Summe 2023 schon auf 108,47 Mio. Euro.
2024 sind nach dem ersten Quartal dreistellige Millionenbeträge schon in weite Ferne gerückt: 26 Projekte, welche im 1. Quartal 2024 endeten schafften es auf gerade einmal 10,32 Mio. Euro.
6,25 Mio. davon (60,6%) entfielen auf Immobilien-Crowdinvestings, die restlichen 4,07 Mio. Euro auf andere Start-Up-Finanzierungen bzw. Finanzierungen, die nicht im klassischen Immobilienbereich tätig sind.
Wohl darf man 2024 aber noch mit einigen größeren Crowdinvestings rechnen, die diese Summen dann doch noch "aufpeppen" werden - und vielleicht zeigt sich ja im 2. Halbjahr 2024 schon das eine oder andere Pflänzchen der Konjunkturerholung.
Bei den "normalen" Crowdinvestings (also außerhalb der Immo-CI) sind ökologische bzw. nachhaltige Themen übrigens immer häufiger zu beobachten - gerade hier scheint die Finanzierung via Crowd auch sehr erfolgversprechend.
Projekt- und Volumenskaiser waren auch im 1. Quartal 2024 die Grazer Rockets. 4,54 Mio. konnten im Quartal 1 mit 12 finalisierten Projekten lukriert werden. 2,97 Mio. davon via Immobilien (9 Projekte) und 1,57 Mio. mit 3 Nicht-Immo-Projekten.
dagobertinvest konnte im 1. Quartal 2024 bisweilen 5 Projekte erfolgreich über die Ziellinie bringen und konnte damit 2,12 Mio. Euro lukrieren. 4 von 5 Projekten waren hier Immobiliencrowdinvestings.
Platz 3 geht an Conda, wo wir 4 finalisierte Projekte mit einem Volumen von 1,59 Mio. Euro registriert haben. 240.000 Euro entfallen hier auf 2 weitere Projekte, die wir schon für das Jahr 2023 berücksichtigt haben, die aber auch Anfang 2024 noch weitergesammelt haben.
Deutlich zurückhaltender zeigte man sich mit der Projektanzahl Anfang 2024 auch bei Rendity, wo 3 Projekte 1,28 Mio. Euro sammeln konnten.
Sehr positiv entwickelte sich zuletzt Crowd4Climate - und das nicht nur ob eines Seitenrelaunchs und der Umbenennung auf "Klimja": 2 Projekte mit über 800.000 Euro wurden im 1. Quartal schon finalisiert und aktuell ist das auf Klimaschutzprojekte spezialisierte Portal auch schon wieder mit 3 Projekten erfolgreich am Geldeinsammeln.
Waren in den Vorjahren oft noch 10 Portale aus Österreich im Crowdinvesting aktiv, so ist es hier (primär ob der Immobilientroubles) deutlich ruhiger geworden - nur auf den genannten 5 Portalen haben wir in den ersten 3 Monaten Bewegung gesehen.
Im 2. Quartal bleiben die Summen (außer es gesellt sich ein großes Funding hinzu) wohl weiter überschaubar.
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Ad hoc-Meldung - März 2024