Die heimische Crowdinvestingbranche erlebt 2024 einen massiven Umbruch. Primär dafür verantwortlich ist -nach wie vor- das schwächelnde Crowdinvesting in Immobilienprojekte, welches zuvor viele Jahre für einen Boom gesorgt hat.
Wurden 2021 noch 102,5 Mio. Euro in reine Immobilien-Crowdinvestings investiert (was 83% des Gesamtvolumens aller öffentlichen und transparenten Fundings entsprach), so sind es nach 9 Monaten im Jahr 2024 gerade einmal rund 12 Mio. Euro, welche in 35 Immobilienfundings investiert wurden. Im 3. Quartal waren es überhaupt nur bescheidene 5,32 Mio., welche mit 8 Immoprojekten (1,89 Mio.) und 10 Nicht-Immo-Invests (3,43 Mio.) erzielt wurden.
Von bisweilen 68 in den ersten 9 Monaten erfolgreich finalisierten Projekten mit einem Volumen von 37,12 Mio. Euro entfallen immerhin 25,15 Mio. auf Nicht-Immo-Projekte (also zumeist auf Start-Ups, auf den Energiebereich und auch auf ein paar prominentere Unternehmen).
Im 3. Quartal 2024 brachten die Grazer Rockets 6 Projekte mit einem Gesamtbetrag von 2,47 Mio. erfolgreich über die Ziellinie - davon war genau ein Projekt (211.600 Euro) dem Immobilienfunding gewidmet. Die Rockets haben übrigens auch ein "Eigenfunding" gestartet - hier sieht man aber leider keine Summen bezüglich eingesammelter Gelder...
Während man bei Rendity vorerst einmal keine neuen Projekte präsentiert (hier wird wohl auf eine bessere Marktlage gewartet und auch an einem Beteiligungsmodell gearbeitet), hält dagobertinvest die Stellung beim Immobilienfunding: Immerhin 7 Projekte mit 1,68 Mio. Euro Gesamtsumme konnte man im 3. Quartal finanzieren. Auch bei den Sicherheiten wird hier laufend nachgelegt und verbessert - das ist ob der vielen Projekte mit Totalausfall bei allen Immobilienprojekten wohl auch sinnvoll und notwendig.
Von der Schwäche am Immobilienmarkt nicht so stark betroffen ist Conda: Da wurden im 3. Quartal 2024 zwar nur 3 Projekte (954/m Euro) erfolgreich finalisiert - derzeit sind aber 5 Projekte am Laufen (u.A. Rapid mit schon 2,12 Mio.), welche schon rund 4 Mio. Euro eingesammelt haben.
Neben dem noch kurz laufenden Funding des SK Rapid gibt es mit der Trumer Privatbrauerei (Funding gerade gestartet) bei Conda noch ein weiteres Crowdinvesting eines prominenten Unternehmen. Auch bei den Rockets sucht gerade die "Textillegende" Palmers nach Investoren.
Bei Klimja sind gerade 3 nachhaltige Projekte am Start und auch bei Crowdfunding für Gemeinwohl kann man in die "Grüne Wirtschaft" investieren.
Für das 4. Quartal 2024 kann man demnach in Sachen Gesamtsummen etwas optimistischer sein - das 3. Quartal 2024 war ja vielleicht schon der Tiefpunkt.
Die 2022 erreichten 133,3 Mio. Euro (180 Projekte) sind aber derzeit meilenweit entfernt, die 108,5 Mio. (156 Projekte) aus dem Vorjahr ebenso. Derartige Zahlen können wohl nur wieder erreicht werden, so sich die Immobilienbranche massiv erholt und auch die Projekte aus dem Immo-Segment viel sorgfältiger ausgewählt werden und mit mehr (wirklich verwertbaren) Sicherheiten ausgestattet sind.
Dass hier viele Anleger Geld verloren haben, lässt sich auch aus der persönlichen Statistik der Geldmarie (siehe Link etwas weiter unten) herauslesen: Die Immo-Ausfälle haben (trotz breiter Streuung auf vielen Portalen und vielen unterschiedlichen Kleininvestments) bisweilen zu einem fetten Minus geführt.
Ob sich die Crowdinvesting-Branche schon 2025 erholt, ist derzeit leider noch nicht absehbar.
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Ad hoc-Meldung - September 2024