Nach der nächsten -nicht überraschenden- Leitzinssatzsenkung seitens EZB war klar: Die Zinsen für Tagesgeld, Festgeld und auch für Sparbücher sinken weiter. Die Dynamik bei den Senkungen hat sich zuletzt sogar etwas verstärkt.
Täglich fällige Einlagen (also ohne Bindung) bieten derzeit noch relativ hohe Zinsen. Bei der aktuellen Inflation von 1,8% könnte man derzeit mit einigen Anbietern sogar den Realwerterhalt (auch nach Abzug der KESt.) schaffen.
Diese Aussicht trübt aber: Während die Inflation schön langsam wieder normale Ausmaße aufweist bzw. den Boden findet, haben sich die Zinsen für Tagesgelder bei den Bestbietern noch relativ wenig bewegt. Und die scheinbar hohen Angebote mit Zinsen von 3 bis 3,60% sind immer nur befristete (zeitlich limitierte) Aktionsangebote für Neukunden.
So bietet die Santander derzeit 3,60% für Neukunden, bei der bank99 sind es 3,50% und bei der Austrian Anadi Bank immerhin 3,40%. Nach dem (zumeist nur auf wenige Monate fixierten) Aktionszeitraum fallen die Zinsen dann aber auf den Normalzinssatz.
Bezüglich "Normalzinsen" bietet sich beim Tagesgeld derzeit die Renault Bank direkt mit 2,80% an (Aktionszinssatz dort: 3,30%), auch die Santander liegt mit 2,60% noch recht hoch und die DADAT hat den Normalzinssatz gerade von 2,50 auf 2,25% reduziert (Aktionssatz: 3,30%).
Beim Tagesgeld "leisten" sich also mehrere Anbieter noch recht feine Zinsen - damit kann es aber schon bald vorbei sein. Anzunehmen, dass sich auch die Normalzinsen beim Tagesgeld bald etwas reduzieren werden. Aber hier haben die Banken ja die Möglichkeit (ausgenommen Aktionen mit Fixzinsen), sehr rasch die Zinsen nach unten anzupassen.
Beim Festgeld mit 12 Monaten Bindung ist weiterhin der neue Anbieter Klarna (aus Schweden) mit 3,56% deutlich vorne.
Die Addiko Bank hat die 3,20% gehalten und liegt nun gleichauf mit der Austrian Anadi Bank (welche von 3,30 auf 3,20 reduziert hat) an zweiter Stelle.
Derzeit bieten 8 Banken noch Fixzinssätze über 3 Prozent an - es dürfte durchaus Sinn machen (wenn man sein Geld binden kann), solche Angebote anzunehmen. Bei längeren Laufzeiten sind die Sätze schon deutlich gesunken - wer an weiter sinkende Zinsen (recht wahrscheinlich!) glaubt, kann sich aber auch die eine oder andere längere Laufzeit mit Fixzinsen sichern.
Auch im Sparbuchbereich zeigen die Zinsen natürlich nach unten. Dies sogar deutlicher als bei den Festgeldangeboten von Direktbanken. Auch die Anzahl der Anbieter im Sparbuchbereich scheint zu sinken - in der letzten Niedrigzinsphase war es ja schon ziemlich schwierig, überhaupt noch ein physisches Sparbuch in die Hände zu bekommen. Gut möglich, dass die Banken wieder in diese Richtung leiten...
Prognose Festgeld: Sinkend.
Die besten heimischen Anbieter beim Tagesgeld finden Sie unter: Tagesgeldvergleich gelistet. Die Bestbieter beim Festgeld finden sich unter: Festgeldvergleich
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Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2024