Die staatliche Prämie für Bausparverträge wird 2011 3 Prozent (der im betreffenden Jahr einbezahlten Prämiensumme) betragen, der Prämienzuschuss bei der staatlichen Zukunftsvorsorge sinkt ebenfalls auf den geringstmöglichen Zinssatz und beträgt 2011 dann 8,5 Prozent.
Nach einer staatlichen Förderung von 4 Prozent in den Jahren 2008 und 2009 und einer Reduktion auf 3,5 Prozent für 2010 sinkt die staatliche Förderung für Bausparverträge somit im nächsten Jahr auf den geringsten vorgesehen Zinssatz von 3 Prozent - welcher zuletzt im Jahr 2006 zur Anwendung kam.
Die Förderungshöhe beim Bausparen richtet sich nach dem aktuellen Zinsniveau des Vorjahres (Oktober bis September) - und dieses war bekanntlich infolge der Finanzkrise besonders niedrig.
Ein wenig freuen darf sich darüber nur der Finanzminister: Nach ca. 137 Mio. Euro Förderungen im Jahr 2010 muss er im nächsten Jahr wohl 15 bis 20 Mio. Euro weniger für Bausparförderung auslegen.
Trotz der derzeit eher schwachen Renditen (ca. 2,5% bis 3% nach KESt., je nach Variante und Dauer) erfreut sich die sichere Sparform Bausparen heuer wieder großer Beliebtheit und die Bausparkassen rechnen für 2010 wieder mit mehr als 1 Mio. neuen Verträgen.
Auch wenn die Zinsen auf den Bausparverträgen (welche zu den Förderungen auf die jährliche Einzahlung noch hinzukommen) derzeit sehr gering sind - in Summe erlöst man bei der sicheren Sparform oft mehr als auf Kapitalsparbüchern.
Ca. 2% Fixzinsen auf 6 Jahre bzw. Varianten mit kurzfristig höheren Zinsen (3 bis 3,5% auf ein Jahr und danach variabler Verzinsung) sind derzeit bei den 4 heimischen Bausparkassen im Angebot und werden stark nachgefragt.
Die höchstmögliche (geförderte) Einzahlung beträgt derzeit 1.200 Euro im Jahr (oder 7.200 Euro bei Einmalerlag auf 6 Jahre) und wird sich auch 2011 nicht ändern.
Auch die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge wird 2011 mit der geringstmöglichen Förderung auskommen müssen: 8,5% Zuschuss auf die jeweilige Jahresprämie sind im nächsten Jahr vorgesehen (nach 9% im Jahr 2010) - auch hier ist somit die Untergrenze erreicht.
Da das Produkt durch die Finanzkrise (und der folgenden gesetzlichen Kürzung des Aktienanteils auf 30%) sowohl bei risikofreudigen als auch bei risikosensiblen Anlegern ziemlich unter Druck kam, werden Banken und Versicherungen hier heuer und im nächsten Jahr wohl kaum neue Verkaufsrekorde mitteilen können.
Nach einer maximalen Förderung von 2.264 Euro mit 9% im aktuellen Jahr (ca. 204 Euro Maximalförderung) beträgt die mögliche Förderung im kommenden Jahr (bei einer Maximaleinzahlung von ca. 2.313 Euro) nur noch 197 Euro.
Trotzdem könnte die Zukunftsvorsorge auch in Hinkunft ein wesentlicher Bestandteil der privaten Pensionsvorsorge bleiben - immerhin erwartet man sich langfristig von einem (größtenteils abgesicherten) Engagement mit Aktienanteil mehr Performance als bei klassischen Pensionsvesicherungen.
Soweit nicht noch ein paar Finanzkrisen kommen...
Auch in den nächsten Jahren sollte man mit keinen besonders hohen staatlichen Förderungen rechnen. Einerseits sind diese an die aktuellen Marktzinsen gekoppelt (welche zur Wirtschaftsbelebung wohl noch einige Zeit niedrig bleiben werden) - andererseits wird sich der Staat Österreich in den nächsten Jahren auch keine großzügigen Förderungen leisten können.
Man muss schon froh sein, wenn die Rahmenbedingungen für diese beiden Sparformen nicht geändert werden - derzeit ist diesbezüglich nicht an Änderungen gedacht.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2010