Früher war das Geldverrechnungskonto zumeist noch ein zweites, separates Konto, welches neben der Hauptkontonummer (oft auch Septokonto genannt), geführt wurde. Dieser Tage wird auch ein ganz normales Girokonto immer häufiger zum Geldverrechnungskonto.
Tätigt man zum Beispiel eine Einlage bei einer Direktbank (z.B. Ing. Diba), so ist im Vorfeld der Kontoeröffnung erforderlich, ein Geldverrechnungskonto bekanntzugeben. Dieses ist zumeist praktischerweise das eigene Girokonto (das dem alltäglichen Zahlungsverkehr dient), über welches man zuerst die gewünchte Sparsumme an die Direktbank überweist bzw. an welches später dann die Spareinlage (oder auch das Festgeld) wieder zurücküberwiesen wird.
Denn solche Sparkonten dienen ja nicht dem Zahlungsverkehr (bzw. direkten Einzahlungen und Abhebungen) - daher muss ein normales Girokonto zwischengeschaltet sein.
Auch ein Relikt aus der Vergangenheit, welches viele Banken noch heute nicht beseitigt haben: Das Wertpapierkonto trägt eine andere Kontonummer als das dazugehörige Girokonto. In solchen Fällen besteht das Depot nur aus den Wertpapieren - nicht aber aus Geldeinlagen.
Resultieren aus den Wertpapieren Erträge (Dividenden, Bezugsrechtserlöse, Zinsen, Verkaufserlöse etc.), so werden diese dem Geldverrechnungskonto gutgeschrieben. Selbiges gilt natürlich auch für Kosten (Depotgebühr, Erträgsnisaufstellung etc.).
Kauft man Wertpapiere, so muss der Kaufbetrag auf dem Geldverrechnungskonto vorhanden sein und wird dann beim tatsächlichen Zustandekommen der Wertpapierorder diesem entnommen.
So es sich jetzt nicht um sinnvolle Konstrukte wie ein "Girokonto als Geldverrechnungskonto" handelt (worüber man z.B. wunderbar die guten Angebote der Direktbanken besparen kann), sollten Sie separate Geldverrechnungskonten hinterfragen.
Im Extremfall hat man sogar heute noch bis zu 3 Konten: Ein Girokonto, ein Geldverrechnungskonto sowie ein Wertpapierdepot. So diese 3 verschiedene Nummern tragen, fragen Sie Ihre depotführende Stelle, ob sich dass (schon aus Transparenzgründen) nicht vereinfachen lässt.
Sollten Sie aber für dieses Geldverrechnungskonto noch extra Kontoführungsgebühren zahlen müssen, wäre eine Beschwerde wohl angebracht. Heutzutage sollte es kein Problem mehr sein, Geld für und von Wertpapieren direkt mit dem Girokonto zu verrechnen.
Sollte das aus irgendwelchen Gründen doch nicht gehen: Keine Kontoführungsgebühren für dieses reine Geldverrechnungskonto zulassen und eine automatische Umbuchung von Eingängen auf dieses Konto urgieren!