Wie der aus dem Italienischen kommende Name "Giro" oder "girare" (Kreislauf, Umlauf, kreisen lassen) schon besagt, dient ein Girokonto dem Zahlungsverkehr - und nur äußerst selten der Anlage. Der Begriff "Konto" wiederum bezeichnet eine Tabelle mit 2 Spalten (Soll oder Haben = Minus oder Plus) und beliebig vielen Zeilen, auf welchen Geldbeträge aufgezeichnet werden. Die Zuordnung dieses Kontos zu einer Person geschieht mittels individueller Kontonummer (=IBAN seit 2014), welche die Bank bei der Eröffnung eines Bankkontos vergibt.
Daraus resultiert das Bankkonto, welches bei uns auch häufig als "Konto", "Gehaltskonto", "Privatkonto" oder eben als "Girokonto" bezeichnet wird und ab den 1960ern auch in unseren Breiten in der breiten Öffentlichkeit angekommen ist.
Der ursprüngliche Sinn des Girokontos ist auch in unseren schnelllebigen Zeiten geblieben und via Internetbanking noch perfektioniert worden: Den bargeldlosen Zahlungsverkehr rasch und ohne große Wege und Kosten abzuwickeln.
Wozu das Girokonto nicht dient: Der Anlage (dem Sparen) - hier gibt es andere Formen wie z.B. Sparbuch, Tagesgeldkonto oder Festgeld.
Über ein Girokonto, das sehr oft auch als Gehaltskonto bezeichnet wird, können Sie sämtliche Zahlungen in allen möglichen Arten abwickeln:
Natürlich ist es auch möglich, sämtliche Eingänge (Löhne, Gehälter, Provisionen, Zahlungen, Unterstützungen, Erlöse etc.) auf das Bankkonto anweisen zu lassen.
Die Kosten für Girokonten haben sich leider in den letzten Jahrzehnten ziemlich erhöht: War es in den 1970ern noch durchaus üblich, Girokonten gratis anzubieten (vor allem Pensionskonten), so zahlt man heute schon teilweise 50 bis 100 Euro (oder mehr) nur für die Kontoführungsgebühr (ohne Überziehungsspesen, Bankomatkarten, Kreditkarten etc.).
Ist ja nur fair, denn die Kontoauszüge, die Überweisungen oder die Abhebungen kann man sich ja schon lange selber am Automaten machen...(Ironieschalter: "off")
Aber auch hier haben schlaue Kreditinstitute schon den Braten gerochen und bieten (oft unter gewissen Voraussetzungen wie Mindesteinlage etc.) gratis Kontoführung mit Zusatzleistungen (z.B. Bankomatkarte oder Kreditkarte gratis) an.
Wer also unter der Last der Kontoführungsgebühren leidt (weil viele Buchungen und kein günstiges Paket seiner Bank), der sollte sich hier einmal genauer umsehen und einen Kontowechsel in Betracht ziehen: Gratiskonto
Ganz unten auf dieser Seite finden Sie auch einen praktischen Vergleichsrechner für Girokonten.
Gratis sind heute zumeist noch Studentenkonten, Jugendkonten oder ein paar Pensionskonten bzw. auch Konten von Sozialbanken. Die Zweite Bank der Ersten Bank ist z.B. eine solche Sozialbank - sie bietet Menschen ein Gratiskonto, welche aufgrund finanzieller Nöte und Schulden ansonsten kein Girokonto mehr bekommen würden.
War das kostenlose Girokonto früher für die Banken das Einstiegspräsent an die Kunden (wie günstige Autoversicherungen bei den Versicherern), so hat sich das heute massiv geändert: Ein Vergleich zwischen den Instituten könnte sich durchaus lohnen. Zwar erscheint der Wechsel bei vielen Buchungen eher mühsam - aber die neue Bank würde Ihnen da gerne Arbeit abnehmen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, beim Wechsel einer Bankverbindung das alte Girokonto noch ein paar Monate weiterlaufen zu lassen - damit sehen Sie auch, ob Sie auf eine Zahlung oder Gutschrift vergessen haben.
Über ein Girokonto darf nur der Besitzer verfügen (Ausnahmen sind natürlich durch die Bankkarten, Bankomatkarten oder Internetbanking durchaus an der Tagesordnung - aber hier sollte das Verfügen auch das Einverständnis des Kontoinhabers voraussetzen). Dieser Kontoinhaber muss sich beim Eröffnen eines Girokontos mit einem amtlichen Lichtbildausweis legitimieren - dies soll vor allem Betrug verhindern.
Sehr wohl können aber auch mehrere Kontoinhaber (Mann, Frau, Lebenpartner etc.) gegeben sein, welche auch Zeichnungsberechtigungen (z.B. für den Sohn) vergeben können. Ein Spezialfall ist die gemeinsame Verfügungsberechtigung: Hier dürfen nur 2 Personen gleichzeitig über das Konto (via Unterschrift) verfügen. Fragen Sie Ihren Bankberater im Bedarf nach den individuellen Möglichkeiten.
Ein Girokonto ist eine praktische Sache - aber auf einige "Kleinigkeiten" sollten Sie schon achten. Denn sonst kann es teuer werden:
Das "gewöhnliche" Gehaltskonto (Girokonto) von im Erwerbsleben stehenden Menschen wird zumeist als "Bankkonto", "Konto" oder "Privatkonto" bezeichnet.
Je nach Lebenslage bzw. Bedarf gibt es aber auch noch eine Vielzahl von anderen Kontoarten bzw. Kontoformen, welche in den jeweiligen Rubriken im Detail beschrieben werden:
Geldmarie-Linktipps: