Seiteninhalt:
Bankkonto wechseln
Tipps für den Kontowechsel
Es ist ja so ähnlich wie beim Stromanbieter: Die Bankverbindung wechselt man nicht so rasch. Da muss schon einiges passieren bzw. einiges nicht passieren:
Am ehesten wechseln Frau und Herr Österreicher noch die Bank, wenn es um einen Kredit geht.
Wenn die Hausbank den Kreditwunsch nicht entsprechend würdigt bzw. die Konditionen bei einer anderen Bank viel günstiger sind, ist das Girokonto sehr
schnell gewechselt. Auch Umschuldungen bringen sehr häufig den Wechsel der Bankverbindung mit sich.
Oft ist hier auch die kreditvergebende Stelle durchaus interessiert, dass die Gehaltsüberweisungen im eigenen Institut eintreffen.
Natürlich kommt es auch schon ab und an einmal vor, dass sich Kunden ganz einfach besseres Kundenservice bzw. einen qualifizierteren Betreuer suchen -
viele Menschen sind hier durch Automaten und das Internet ersetzt worden, was nicht jedermanns Sache ist.
Doch nicht nur diese "unfreiwilligen" Kontowechsel ergeben Sinn. Sehr häufig gibt es bei anderen Banken und Sparkassen ganz einfach bessere Konditionen:
Von der kostenlosen Kontoführung mit gratis Kreditkarte über günstige Habenzinssätze bis hin zu billigen Kontoüberziehungen -
Direktbanken kosten den etablierten "Altbanken" durchaus Marktanteile.
Und doch bedarf es zumeist eines Anlassfalles (z.b. Wechsel zu einer Firma mit besonderer Bankbetreuung, negative Erfahrungen bzw. Ärger über unflexible
Banken), dass die Kunden die alte Bankverbindung auflassen: Zu groß ist die Sorge, dass da plötzlich etwas nicht mehr klappt...
Dabei ist es gar nicht so schwer, ein Bankkonto zu wechseln. Die Geldmarie hat vor vielen Jahren einige solche Geschäftsfälle selbst durchgeführt und
besitzt selbst ein paar Konten bei verschiedenen Banken. Alles nur eine Frage der Konditionen und der Übersicht.
Sehen Sie sich also zuerst einmal um, was die Banken in Ihrer Nähe so an Konditionen anzubieten haben. Für internetaffine Personen ist die Nähe zur
Hausbank ziemlich egal - diese benötigt man dann ohnehin nur noch ganz selten.
So Sie sich dann für eine neue Bank entschieden haben, wird Ihnen der neue Kundenberater wohl hilfreich zur Seite stehen. Bei Direktbanken müssen Sie
sich zumeist selbst um die meisten Details kümmern.
Auch wenn seit 2016 der Bankenwechsel eigentlich selbständig von alter und neuer Bank durchgeführt werden sollte: Achten Sie auch selbst darauf, dass der
Kontowechsel klappt. Bei vielen Einziehungsaufträgen bzw. bei Gutschriften unterschiedlicher Art können nämlich weder Altbank noch Neubank genau wissen,
wann was von wo kommt bzw. eingezogen wird...
Hier eine kleine Aufstellung, die Ihnen den Kontowechsel einfach machen sollten:
Tipps für den Bankwechsel
- Kündigen Sie Ihr altes Konto nicht sofort (im ersten Ärger) auf - ansonsten gehen vielleicht in Bälde ein paar Buchungen ins Leere und Sie erhalten
die eine oder andere Mahnung). Sorgen Sie dafür, dass für etwaig noch eintreffende Zahlungen vom alten Konto auch Deckung vorhanden ist. Daueraufträge
können Sie jedenfalls gleich stornieren lassen.
- Eröffnen Sie zuerst ein neues Konto bei der neuen Hausbank, dotieren Sie dieses ausreichend für zu erwartende Zahlungen und stellen Sie dann in Ruhe
um:
- Nehmen Sie sich zuerst einmal die Kontoauszüge des letzten Jahres zur Hand. Sollten Sie Eingänge und Ausgänge haben, die nicht zumindest 1x pro
Jahr anfallen, vergessen Sie auch diese nicht.
- Verständigen Sie alle Firmen bzw. Personen, die Ihnen Geld schicken.
- Daueraufträge (=gleichbleibende Zahlungen) auf dem neuen Konto einrichten.
- Bei Einziehungsaufträgen müssen die einziehenden Stellen (Versicherung, Strom, Mobiltelefon, Internet, TV, Gas,
Spenden, Miete etc.) vom Kontowechsel verständigt werden und beauftragt werden, ab nun vom neuen Konto einzuziehen. Dies kann unter Umständen das
eine oder andere Monate dauern - jedenfalls ist es sinnvoll, beide Konten genau im Auge zu halten und so zu erkennen, wer noch nicht umgestellt hat.
Ein Übertrag von Einziehungsaufträgen ist nämlich der alten und auch der neuen Bank nicht möglich (sie kann nur dabei helfen - was aber keinen
Anspruch auf Vollständigkeit ergibt) - genau hier sollten Sie also am genauesten auf Richtigkeit der Durchführung sowie auf die Umstellung
achten.
- Sonstige Zahlungsverpflichtungen beachten: Kreditkartenabbuchungen, Ebay-Gebühren, Bausparen oder jährliche Zahlungen etc. vergisst man gerne. Wer
die Zahlungen der abgelaufenen 12 Monate aber genau prüft, sollte hier kaum etwas vergessen.
- Sollte trotzdem eine Mahnung eintrudeln: Zahlen Sie den Betrag ohne Mahnspesen einfach ein bzw. nehmen Sie kurz diesbezüglichen Kontakt
mit der einziehenden Stelle auf - die meisten Betriebe werden auf diese Mahnspesen bei guter Kundenverbindung sicher verzichten können.
- Den Übertrag eines Wertpapierdepots sollte Ihre neue Bank ohne Probleme veranlassen können.
- Für die Kontolöschung bzw. für den Übertrag von
Wertpapieren wird die "Altbank" Spesen und Gebühren verrechnen. Erfragen Sie bei der neuen
Bankverbindung, ob man Ihnen hier kulanterweise entgegenkommen kann (wäre dann wirklich eine tolle Bank!)
- Wenn Sie nur ganz wenige Buchungen haben, sollte ein Übertrag innerhalb eines Quartal möglich sein - Sie ersparen sich durch eine rechtzeitige
Kontolöschung im alten Quartal die die Kontoführung für das neue Quartal.
- Bei ganz stark beanspruchten Konten kann man schon damit rechnen, dass sämtliche Buchungen erst nach ca. 3-6 Monaten auf dem neuen Bankkonto
erfasst werden. Ist das sichergestellt, können Sie natürlich das alte Konto sofort löschen.
- Sollten Sie bei der alten Bank im Zusammenhang mit dem Girokonto
Versicherungen abgeschlossen haben, lassen Sie auch diese stornieren bzw. von
einem Versicherungsfachmann auf Sinnhaftigkeit analysieren. Bei Kapitalversicherungen ist zumeist ein Weiterführen sinnvoll - auch die neue
Bank könnte Verwendung (z.B. als Besicherung oder als Tilgungsträger für Kredite) dafür haben.
- Vielleicht reicht ja ein kostenloses Konto für Ihren Kontobedarf - mehr Infos dazu hier: Gratiskonto
Also keine Angst vor dem Bankwechsel - es klingt komplizierter als es ist. Und die Bank wechselt man (wenn überhaupt) ohnehin nur 1x im Leben. Ganz
Vorsichtige können (bei überschaubaren Kosten) ja ein "Zahlungskonto" (für die laufenden Zahlungen) belassen und den Überschuss auf ein Konto oder
Sparkonto mit besseren Konditionen übertragen. Auch das kann durchaus sinnvoller (in Sachen Kosten und Erträge) sein, als ein einziges Konto mit schlechten
Konditionen weiterzuführen.
Geldmarie-Linktipps: