Bei Valuten handelt sich um ausländisches Bargeld - also Fremdwährungen, die man in Österreich bei Banken erwerben kann.
Im Gegensatz zu den Valuten gibt es auch noch den Begriff Devisen - hier handelt es sich aber nicht um greifbares Geld (Scheine, Münzen), sondern um Giralgeld in fremder Währung (welches auf Konten verbucht aber nicht ausgefolgt wird).
Valuten können Sie bei fast jeder heimischen Bankfiliale (und auch bei noch vorhandenen Wechselstuben) erwerben sowie auch verkaufen.
Die Valutenkurse können hier von Währung zu Währung und von Bank zu Bank abweichen - zur Orientierung gibt es in fast jeder Tageszeitung ein Kursblatt mit den Valutenkursen des Vortages.
Die Kurse werden zumeist für einen Euro angegeben: Und zwar in Geldkurs und Briefkurs. Manchmal wird auch noch der Mittelkurs (Mitte zwischen Geldkurs und Briefkurs) angeführt.
Der Briefkurs stellt das Verkaufsangebot des Verkäufers dar - d.h. diesen Europreis zahlen Sie für die genannte Einheit der Fremdwährung. Der Geldkurs ist der Angebotskurs des Käufers - d.h. diesen Betrag kriegt man als Verkäufer für die genannte Fremdwährungseinheit in Euro.
Die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs benennt man übrigens Spread. Die Begriffe "Geldkurs", "Briefkurs" und Spread kommen übrigens auch in der Börsenwelt (in Sachen Kursnotiz) häufig vor.
Nachdem in Österreich und vielen anderen Ländern Europas nunmehr die Einheitswährung Euro gesetzliches Zahlungsmittel ist, reduzierte sich der Bedarf von Valuten in Banken massiv. Auch Wechselstuben mussten sehr häufig ihren Betrieb einstellen - es fehlte plötzlich ein wesentlicher Teil des Umsatzes:
Spanische Peseten, Griechische Drachmen, Deutsche Mark, Italienische Lira, Französische Franc, Holländische Gulden uvm. - sämtliche Währungen muss man dank Euro nicht mehr ordern.
Daraus resultierte aber auch, dass Fremdwährungen in den Filialen oder Zweigstellen der Banken nur noch ein vernachlässigbares Geschäft wurden. Nur noch wenige wichtige Währungen (US-Dollar, Schweizer Franken, Währungen von Nachbarländern bzw. klassichen Urlaubsländern etc.) werden laufend bereitgestellt.
Wenn Sie also Valuten mit auf die Reise nehmen wollen, sollten Sie diese in vielen Fällen auch vorher in Ihrer Bankfiliale bestellen, sodass diese dann beim Kauf auch tatsächlich lieferbar sind.
Auch sollten Sie darauf achten, dass Sie auch kleinere Stückelungen mitnehmen: Wenn Sie am Ankunftsort dem Taxilenker einen Gegenwert von 100 Euro zur Zahlung überreichen, wird dieser vielleicht nicht wechseln können...
Wenn Sie höhere Beträge in Fremdwährung wechseln wollen, wird es bei den meisten Banken auch möglich sein, den Wechselkurs etwas nach unten zu drücken. Das macht bei 100 Euro keinen Sinn - bei mehreren tausend Euro aber sehr wohl. Z.B. könnte man erreichen, dass man sich in der Mitte zwischen Mittelkurs und Briefkurs findet.
Die meisten Banken und Sparkassen (und jedenfalls noch die verbleibenden Wechselstuben) verlangen auch noch ziemlich hohe Spesen für das Wechseln in Valuten. Erfragen Sie diese vorher und wechseln Sie gegebenenfalls nur 1x (= nur 1x Spesen) für die gesamte Familie. Einen Insidertipp (geringe bis keine Wechselspesen finden Sie am Ende dieser Seite).
Bevor Sie sich aber reichlich mit Valuten eindecken, beachten Sie die Einfuhrbestimmungen der entsprechenden Ländern - in manchen Ländern ist nämlich die Einfuhr gar nicht gestattet oder betraglich limitiert.
Häufig nimmt man aus dem Urlaub noch ein paar Scheine mit. Wenn Sie nicht ohnehin wieder bald in das Urlaubsdomizil zurückkehren, kann es sich auszahlen, dieses Geld wieder in Euro zu konvertieren.
Wenn Sie also die Scheine sicher nicht mehr bald wieder benötigen bzw. einen Wertverlust dieser Währung befürchten, können Sie die Valuten bei jeder Bank verkaufen. Auch hier müssen Sie mit saftigen Spesen rechnen.
Sollten Sie größere Fremdwährungsbeträge besitzen, ist auch hier ein Handeln bezüglich Kurs möglich. Vielleicht wird man sich in der Mitte zwischen Geldkurs und Mittelkurs treffen - ist aber keine Garantie, dass Ihre Bank derart kulant agiert.
Münzen sollten Sie jedenfalls nicht mit nach Hause nehmen (es sei denn: als Erinnerungstücke). Denn Münzen werden entweder gar nicht oder nur mit hohen Abschlägen zurückgenommen. Da ausländische Münzen in Österreich nicht nachgefragt werden, müssen diese nämlich sehr teuer wieder in die Heimatländer transportiert werden.
In der Regel unterscheiden sich die An- und Verkaufskurse bei den Banken und Sparkassen nicht massiv - es gibt aber durchaus Unterschiede, welche man bei größeren Mengen beim Verkauf oder Kauf beachten sollte.
So man aber tatsächlich etwas mehr Fremdwährungen benötigt oder verkaufen möchte, kann sich ein Verhandeln mit der Bank schon lohnen: Bei wirklich hohen Beträgen kann hier nämlich oft ein Sonderkurs gewährt werden. Entweder ist die Bankfiliale selbst dazu berechtigt, einen solchen Kurs zu genehmigen oder sie muss kurz in der Fachabteilung nachfragen.
Es ist durchaus möglich, dass man Ihnen dann (ausreichende Beträge vorausgesetzt) einen Durchschnittskurs zwischen Mittel von Geld- oder Briefkurs zum jeweilgen Kurs anbieten kann ("die halbe Mitte").
Ein einfaches Beispiel: Die Fremdwährung kostet 11 Euro und man würde 10 Euro dafür erhalten. Mittelkurs wäre demnach 10,50 Euro. Beim Verkauf würde man dann 10,25 Euro erhalten und beim Kauf von Valtuen gäbe es den Kurs von 10,75 zu bezahlen.
Wie schon erwähnt gibt es solche Vergünstigungen aber nur für gute Kunden und ausreichend hohe Beträge.
So Ihnen von Ihrer Auslandsreise einiges an Kleingeld überbleibt und Sie nicht wieder so bald in das entsprechende Land reisen, ist das österreichische Portal JOJ Money (siehe Linktipp unten) durchaus eine Überlegung wert: Dort können Sie die Restgeldbestände spesenfrei (etwas unter dem Kurs) verkaufen.
Insbesondere bei exotischen Währungen durchaus eine Überlegung wert - das gilt natürlich auch, wenn Sie sich Kleinbeträge diverser Währungen zulegen wollen.
Auf Kursblättern werden Fremdwährungen oft nur mit einer Abkürzung ausgewiesen - hier einige populäre Währungen:
Geldmarie-Linktipp: