Immer wieder liest man in Kursblättern von Devisen und Valuten. Auch in der restlichen Finanzwelt sowie bei volkswirtschaftlichen Betrachtungen ist immer wieder von Devisen die Rede.
Während es sich bei Valuten um Bargeld in Fremdwährung (also Goldnoten oder Geldmünzen) handelt, sind Devisen so ziemlich alle anderen Guthaben oder Verbindlichkeiten in fremder Währung.
So dient der vielerorts zitierte Devisenkurs zum Beispiel zum Errechnen des Wertes einer Fremdwährungseinlage auf einem Bankkonto. Kauft man sich die entsprechende Fremdwährung ein (von Euro in Fremdwährung), so muss man normalerweise den höheren Devisenkurs (Briefkurs) zahlen. Möchte man die Fremdwährungseinlage (oder einen Teil davon) in Euro konvertieren, so erhält man in der Regel den niedrigeren Devisenkurs (Geldkurs).
Häufig wird bei Devisengeschäften aber auch der Mittelkurs (rechnerische Mitte zwischen Geldkurs und Briefkurs) herangezogen. Bei wirklich hohen Beträgen ist der Umrechnungskurs mit der Bank vielleicht sogar verhandelbar.
Der Devisenkurs wird auch bei Abhebungen von Bankomaten in Nicht-Euroländern relevant - auch hier kommt dieser dann zur Anwendung: Die abgehobene Fremdwährung wird auf dem Girokonto des Behebenden mittels Devisenkurs in Euro umgerechnet und am Konto belastet (plus zusätzliche Spesen).
Auch ein Wechsel, Scheck oder Reiseschecks werden in der Regel mit dem aktuellen Devisenkurs berechnet bzw. abgerechnet - selbiges gilt für sonstige Forderungen oder Lasten in fremder Währung.
Auch bei Wertpapieren (Aktien, Anleihen etc.) ist der Devisenkurs bei Kauf oder Verkauf in fremder Währung relevant - selbstverständlich werden auch Dividenden oder Zinsgutschriften mittels Devisenkurs abgerechnet, wobei hier häufig der Devisenmittelkurs herangezogen wird.
Devisenkurse verändern sich laufend und werden auch an vielen Börsen täglich (bzw. ständig) gebildet.
Früher wurden die Devisenkurse in der Eurozone noch auf allen Landesbörsen errechnet - aktuell wird der "EuroFX" (Mittelkurs von vielen Bankinstituten) für Europa sehr häufig herangezogen. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht werktags Referenzkurse.
Im sogenannten "Interbankenhandel" (weltweiter Handel zwischen den Banken) werden jedoch nach wie vor die meisten Devisen gehandelt - dies dann zu freibleibenden (individuellen) Kursen.
Ein relevanter Zweig für Spekulanten ist auch der Devisenspekulation. Hier kann man nach wie vor auf steigende oder fallende Kurse wetten - und das in vielen Varianten.
Devisentermingeschäfte dienen aber nicht nur der Spekulation: Manche Firmen sichern mit solchen Geschäften ihre Auslandsumsätze gegen hohe Kursschwankungen ab. Hat man als Unternehmen einen hohen Anteil an Fremdwährungseinnahmen oder Fremdwährungsverbindlichkeiten, so kann ein solches "Hedging" durchaus wichtig werden.
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