Herr und Frau Österreicher lieben das Bausparen nach wie vor. Trotz massiver Prämienkürzung und niedriger Zinsen ist Bausparen immer wieder eine der 2 beliebtesten Anlageformen. Macht man in Österreich einen neuen Bausparvertrag, so fragen die meisten Bausparer gar nicht lange nach - man kennt ja schließlich das Bausparen...
Dass es auch beim Bausparen einige Varianten bzw. Arten und Möglichkeiten gibt, ist aber nicht unbedingt sehr bekannt. Die Geldmarie hat versucht, hier die wesentlichen Unterschiede bei Bausparverträgen herauszuarbeiten.
Die meisten Verträge in Österreich sind sich sehr ähnlich: 6 Jahre Laufzeit, 100 Euro monatliche Einzahlung und fixe Zinsen. Das ist wohl in Österreich die beliebteste Variante beim Bausparvertrag.
Nachdem die 4 österreichischen Bausparkassen mit dem gleichen Wasser kochen, sind auch die Erträge solcher Bausparverträge ziemlich gleich hoch (oder niedrig - je nach Betrachtung) - am Ertrag eines Bausparvertrages kann man aber durch individuelle Auswahl seines Produktes durchaus noch einiges ändern. Nach oben, wie auch nach unten...
Fixe Zinsen oder variable Zinsen? Die Frage nach der Verzinsung beim Bausparen ist die Gretchenfrage beim Bausparen.
Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, wird sich wohl für die Fixzinsen entscheiden - egal wie hoch oder niedrig diese gerade sind. Geht man von fallenden Zinsen aus, ist ein Fixzinssatz natürlich auch empfehlenswert.
Ist die Entscheidung für Fixzinsen gefallen, bleibt dieser Fixzinssatz dann aber auch über die gesamte Laufzeit bestehen!
Geht man von steigenden Zinsen aus, wird man sich wohl für variable Verzinsung entscheiden. Hier werden die Zinsen laufend an einen zugrundeliegenden Zinsindex (z.B. LIBOR etc.) angepasst und können steigen oder fallen.
Bei niedrigem Zinsniveau bieten die Bausparkassen oft einen attraktiven Einstiegszinssatz (der über den marktüblichen Zinsen liegt) - dieser wird aber dann nur für ein paar Monate (oder z.B. ein Jahr) garantiert. Dann fallen die Zinsen für den Bausparvertrag oft ins Bodenlose.
Steigt das internationale Zinsniveau aber, könnte man mit dieser Variante gewonnen haben.
Sie können beim Bausparen unterschiedliche Zahlungsintervalle und Zahlungsarten wählen.
Die (häufig vorkommende) monatliche Besparung ist für das Ansparen wohl recht gut geeignet.
Ein wenig mehr Zinsen als bei monatlicher Einzahlung gibt es durch die jährliche Besparung.
Deutlich länger liegt das Geld natürlich bei Einmalerlägen (einmalige Zahlung) - daher resultiert hier auch eine höhere Ablaufleistung.
Auf die staatliche Prämie haben die unterschiedlichen Zahlungsintervalle (bei gleichen Beträgen) keine Auswirkung.
Die jeweiligen Höchstprämien beim Bausparen (mit staatlicher Prämie/Förderung): 100 Euro bei monatlicher Zahlung, 1.200 Euro bei jährlicher Zahlung und 7.200 Euro bei Einmalerlag auf 6 Jahre. Bei 10-Jahresverträgen ist der geförderte Einmalerlag somit mit 12.000 Euro maximiert.
Zahlen können Sie Bausparverträge mittels Einziehungsauftrag oder Dauerauftrag (z.B. bei monatlichen Zahlungen) oder auch via Zahlschein (bei jährlicher Zahlung oder Einmalzahlung wohl ideal).
Gab es früher nur Bausparen auf 6 Jahre, so wird dieser Tage auch schon ab und an ein 10-Jahres-Vertrag abgeschlossen.
Auch 10-Jahres-Verträge werden voll gefördert - oft gibt es hier sogar einen kleinen (Zinsen-)Bonus gegenüber der 6-jährigen Laufzeit.
Auch eine oft angebotene Variante: 6 Jahre sparen und dann noch 4 Jahre (mit oder ohne Prämie bzw. Weiterzahlung) verlängern.
Hier noch mehr Informationen zu den: Laufzeiten beim Bausparen
Hier gibt es eine klare Abgrenzung: Entweder man erhält die staatliche Förderung oder man erhält sie nicht.
Staatlich gefördert werden bis zu 1.200 Euro Jahreseinzahlung (bzw. 100 Euro monatlich oder 7.200/10.000 Euro bei Einmalerlägen auf 6 oder 10 Jahre).
Ab und an gibt es aber auch Bausparer, welche gleich mehrere Bausparverträge voll besparen. Auch das ist möglich - allerdings gibt es nur im Rahmen der Höchstgrenzen staatliche Förderung für diese Verträge. So kann z.B. 1 Bausparvertrag gefördert werden, beim zweiten Bausparvertrag gibt es nur die (oft auch gar nicht so schlechten) Zinsen.
Bausparen ohne staatliche Förderung machen mehr Menschen als man denkt (teilweise auch bei unterschiedlichen Bausparkassen) - daher ist auch die Gesamtanzahl der Bausparverträge in Österreich so imposant hoch;-)
Sie können übrigens auch 2 Bausparverträge mit je 50 Euro Monatsprämie bei 2 verschiedenen Bausparkassen abschließen (so es z.B. einen Abschlussbonus für je einen Vertrag gibt) - beachten Sie hier aber, dass Sie 2x die jährliche Kontoführungsgebühr der Bausparkasse zahlen müssen. Ein Rechenbeispiel...
Um sich ein wenig vom Mitbewerb zu unterscheiden bzw. Stammkunden einen kleinen Bonus zu geben, gibt es bei Bausparkassen bzw. bei den Vermittlern immer wieder einige individuelle Aktionen.
In guten Zeiten gibt es da oder dort eine Vignette (nur noch sehr selten) oder Tankgutscheine - das ist aber nur sehr selten der Fall.
Bei Abschluss über das Internet gibt es oft einen Onlinebonus von 40 Euro, der branchenüblich sein dürfte. Unten bei den Linktipps eine diesbezügliche Empfehlunge. Bevor Sie sich mit Handtüchern bzw. sonstigen "Weltspartaggeschenken" abspeisen lassen, schlagen Sie hier online zu!
Für Vertragsverlängerungen bzw. Folgeverträge (alter Vertrag wird gekündigt, neuer abgeschlossen) zahlen die Bausparkassen oft einen Bonuszinssatz über einen gewissen Zeitraum. Dieser klingt zwar vielleicht toll (10% Bonuszinsen) - ist aber rechnerisch nicht so viel wert.
Ein diesbezügliches Beispiel: 10% Bonus auf 2% Zinsen sind dann 2,30% Zinsen (minus KESt.) - auf ein Jahr gesehen (bei 6 Jahren Vertragslaufzeit) nicht wirklich erwähnenswert...
Auch für Jugendliche gibt es oft einen kleinen Zinsenbonus - das Jugendbausparen ist somit oft leicht ertragreicher als ein normaler Bausparvertrag.
Für betagte Senioren gibt es oft die Möglichkeit einer "letztwilligen Anordnung" (in Sachen Vererben des Guthabens bei vorzeitigem Ableben) beim Bausparen - diese Vertragsart heißt z.B. bei der S-Bausparkasse "silberner Vertrag".
Einen "goldenen Vertrag" gibt es auch: So heißt bei der S-Bausparkasse der Einmalerlag auf 6 oder 10 Jahre, welcher in der Regel etwas mehr Zinsen aufweist als ein normaler Vertrag und ob der sofortigen Einzahlung natürlich auch mehr Zinseszinsen einbringt.
Sie sehen schon: Es kann sich durchaus auszahlen, sich beim Bausparen ein wenig beraten zu lassen bzw. sich im Internet nach günstigen Varianten und Angeboten umzusehen.