Wer seinen großen Garten mit Leitungswasser (aus dem Netz) gießt und vielleicht dazu auch noch ein Swimming-Pool sein eigen nennt, wird sich bei der jährlichen Wasserrechnung ziemlich erschrecken: Wasser ist nämlich nicht nur kostbar sondern auch ziemlich teuer geworden.
Nachdem die Geldmarie ein neugieriger Zahlenmensch ist, war es eines Tages soweit: Der Wasserverbrauch im Garten wurde (so gut es ging) über ein ganzes Jahr hinweg aufgezeichnet.
Ca. 35.000 Liter Wasser flossen 2014 (ein Jahr mit viel Niederschlag und teils verregnetem August) aus 2 verschiedenen Systemen in den Garten der Geldmarie. Natürlich abgesehen vom natürlichen Regen.
Die Gartengröße beträgt gesamt ca. 750 m2, davon sind allerdings ca. 250 m2 verbaut, verpflastert etc. Von den verbleibenden 500 m2 entfallen ca. 150m2 auf Blumenbeete, Gemüsebeete, Gartenteich etc. und die verbleibenden 350 m2 sind mit Rasen (bzw. eigentlich Gras und Kräuter) bedeckt. Auch ein paar Bäume (zumeist Obstbäume) befinden sich am Grundstück - diese müssen allerdings nur in der Anwuchszeit (bei jungen Bäumchen) bzw. bei schwerer Trockenheit gegossen werden, was im Erfassungsjahr 2014 fast nicht der Fall war.
Zu erwähnen wäre an dieser Stelle auch noch ein Gartenteich mit ca. 3-4 m3 Wasserinhalt (den es 2014 voll zu befüllen gab und der in Trockenphasen auch ein wenig Nachschub benötigt) und eine ziemlich große Sammlung von im Sommer durstigen Topfpflanzen (Palmen, Zitronenfrüchte und andere Exoten), die im Sommer (abgesehen von den Niederschlägen) wohl auch noch so ca. 3.000 Liter Wasser extra "saufen".
Gute 15.000 Liter der gesamt 35.000 Liter wurden mit Regenwassertonnen aufgefangen und dann per Gießkanne direkt an das durstige Grün verbracht, das spart Geld und hält fit. Regenwasser kann man im Garten nicht genug verwenden - dieses ist bezüglich Temperatur immer an die Außentemperatur angepasst (daher nicht so kalt wie Wasser aus dem Brunnen oder dem noch heißen Gartenschlauch) und zumeist auch deutlich weicher/kalkärmer als Leitungswasser. Nähere Infos dazu finden Sie unter Regentonnen zum Gartengießen
20.000 Liter wurden (größtenteils mit einer Pumpe, nur wenig per Muskelkraft) aus dem Boden gezogen und dann zumeist zwecks Abkühlung vorerst in die leeren bzw. halbleeren Regentonnen (7 Stück a ca. 250 Liter) geleitet - das kalte Wasser aus dem Brunnen könnte nämlich so manche sensible Pflanze (insbesondere an heißen Tagen) ziemlich böse schrecken, vermeiden Sie also insbesondere an heißen Tagen den direkten Wasserstrahl via Brunnenwasser. Durstigen Bäumen und auch Sträuchern ist eine kalte Dusche hingegen wohl ziemlich egal.
Während Gemüse, Blumen und Topfpflanzen brav und regelmäßig gegossen werden, verzichtet die Geldmarie beim Gras (Rasen) im Normalfall gänzlich auf das Gießen. Nachdem es sich beim Geldmarie-Rasen früher oder später (Neuanlage war nach dem Hausbau leider notwendig) wieder um eine Blumenwiese handeln soll, ist das nicht weiter tragisch - nur wenn das Gras erste braune Flecken zeigt (war 2014 ob viel Niederschlag im Sommer gar nicht der Fall), wird ein wenig mit Brunnenwasser ausgeholfen.
Gießt man den Rasen regelmäßig, kann man im Sommer schon einmal gut mit 20 Liter Wasser pro m2 pro Woche rechnen - bei 500 m2 Rasen sind das dann gleich einmal 10.000 Liter pro Woche...reiner Luxus für einen "Kunstrasen", der ohnehin nur Arbeit und Stress (Unkraut, Vertikutieren, Nachsaat etc.) macht, denkt sich die Geldmarie.
Blumenbeete, Gemüse und Exoten werden bei der Geldmarie ausschließlich per Gießkanne (aus den Tonnen) gegossen - das ermöglicht auch eine gute Verteilung/Dosierung und verhindert Überschwemmungen und Wegspülen durch den Gartenschlauch.
Für die heiße Sommerzeit werden auch kleine Wasserdepots nächst der gießintensiven Zonen (z.B. Gemüsebeet) angelegt - das erspart dann viele Schritte mit den vollen Gießkannen (die auch im ganzen Garten bei den Tonnen verteilt sind). Ab und an sollten die Wasserdepots aber gänzlich entleert werden - sonst resultiert nämlich eine ungute Gelsenplage...
Gießkosten für den Garten der Geldmarie: Gleich Null - Regenwasser ist gratis und das Brunnenwasser wird an sonnigen Tagen mit der Pumpe gefördert, welche zur gleichen Zeit den Strom von der hauseigenen Photovoltaikanlage bezieht.
Ein wichtiger Tipp noch: Gießen Sie idealerweise in den Morgen- oder Abendstunden. Da ist nämlich die Verdunstung nicht so intensiv wie in der prallen Sonne und das Wasser kommt auch bei den Wurzeln an bzw. hält sich länger im Boden.
Hat man einen größeren Garten bzw. gar einen wasserintensiven Rasen oder einen Schwimmteich bzw. ein Pool, sollte man (schon aus Kostengründen) unbedingt einen Brunnen am Grundstück haben. Regenwassertanks (Speicher unter der Erde) sind für die Geldmarie übrigens ob der hohen Anschaffungskosten, der Wartung (Putzen) bzw. der Notwendigkeit einer Pumpe kein Thema.
Die 35.000 Liter für 2014 sind einmal ein erster Anhaltspunkt - gut möglich, dass ein wirklich extrem heißer und niederschlagsarmer Sommer deutlich höhere Werte ergibt. Und so sollte es auch kommen...
2015 kam es dann dick: Ganz wenig Niederschläge im Hochsommer und gleich mehrere Hitzewellen mit 35 Grad und ähnlichen Temperaturen - das hatte natürlich auc massive Auswirkungen auf den Wasserverbrauch im Garten.
Nur bescheidene 16.500 Liter wurden mit den Tonnen aufgefangen, fette 80.000 Liter wurden mit der Pumpe aus dem Brunnen gefördert! In Summe also 96.500 Liter (im Vergleich zum Vorjahr: 35.000 Liter) - hier muss natürlich erwähnt werden, dass in besonders argen Hitzeperioden sogar das Gras gegossen wurde, was den Wasserverbrauch natürlich massiv ansteigen lässt. Damit lag der Wasserverbrauch im Garten fast beim Wasserverbrauch im Haus (ca. 120m3) - wer da vielleicht noch mehr Rasen gießen muss/will und mit Stadtwasser gießt, kriegt eine geschmalzene Wasserrechnung - gut möglich, dass ein ähnlicher Garten mit voller Bewässerungsanlage für den Rasen im Jahr 2015 bei 300-500 m3 Wasserverbrauch zu liegen kam.
2016 war ein eher normaler Sommer: Im Vergleich zum Extremsommer 2015 gab es deutlich mehr Niederschlag und auch kaum lange Hitzewellen.
So konnten immerhin 24.500 Liter mit den Wassertonnen aufgefangen (und auf durstige Pflanzen verteilt) werden, 26.000 Liter flossen aus der Wasserpumpe in den Gartenteich und in die Tonnen - nur ganz selten wird mit dem kalten Brunnenwasser direkt auf Pflanzen "gezielt".
2017 gab es wieder ein paar Hitzewellen - dazu auch relativ wenig Niederschlag - an den Rekordsommer von 2015 kamen wir aber (zum Glück) nicht heran. Und doch sollten es (ob der seltenen Niederschläge) über 80m3 Wasser werden.
2018 war der Niederschlag gering, die Temperatur war zwar immer recht hoch, jedoch blieben längere Hitzewellen aus. Dadurch ein leicht bis überdurchschnittlicher Wasserverbrauch. Selbiges gilt auch für 2019 - ein Jahr, wo es wieder wenig Sommerniederschlag gab, was aber ob der Anschaffung von mehr Wasserspeicherraum sich kaum auswirkte.
2020 war lange trocken und bezüglich Temperaturen moderat warm - ein Durchschnittsjahr also, 2021 verlief ähnlich, 2022 dann auch. 2023 gab es dann einige Regenperioden - somit war der Gesamtverbrauch etwas geringer.
Der Wasserverbrauch im Geldmarie-Garten sei hiermit zu Infozwecken laufend in einer Tabelle dokumentiert:
Jahr | Tonnen | Pumpe | Gesamt |
---|---|---|---|
2014 | 15.000 | 20.000 | 35.000 |
2015 | 16.500 | 80.000 | 96.500 |
2016 | 24.500 | 26.000 | 50.500 |
2017 | 23.000 | 58.500 | 81.500 |
2018 | 18.500 | 51.600 | 70.100 |
2019 | 19.800 | 51.800 | 71.600 |
2020 | 19.300 | 48.000 | 67.300 |
2021 | 18.300 | 50.400 | 68.700 |
2022 | 19.100 | 42.600 | 61.700 |
2023 | 15.800 | 40.700 | 56.500 |
1.000 Liter Wasser (1 m3) kosten übrigens seitens Wiener Wasser ab 2025 immerhin 4,76 Euro (=Wasserbezugsgebühren 2,27 Euro und Abwassergebühren 2,49 Euro addiert) - da spart man sich mit Tonnen und Brunnen schon ein paar hundert Euro im Jahr...
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