Münzen mit einem Nominalwert von 2 Schilling sind selbst älteren Menschen oft nicht mehr bekannt. Kein Wunder - die wenigen im Umlauf befindlichen Exemplare der gerne "Doppelschilling" genannten Münzen waren nämlich nur bis maximal 1957 gültig.
Schon in der ersten Republik gab es 2-Schilling-Münzen. Diese Münzen wurden ab 1928 ausgegeben und waren allesamt Gedenkausgaben mit dem Konterfei berühmter Persönlichkeiten. Insgesamt gab es somit zwischen 1928 und 1937 10 verschiedene 2-Schilling-Silbermünzen.
1928 war Franz Schubert auf der Münze, 1929 Theodor Billroth, 1930 Walther von der Vogelweide, 1931 Wolfgang Amadeus Mozart, 1932 Joseph Haydn, 1933 Ignaz Seipel, 1934 Engelbert Dollfuß, 1935 Karl Lueger, 1936 Prinz Eugen von Savoyen und 1937 zierte die Karlskirche für Fischer von Erlach eine Seite der Münze. Auf der anderen Seite befindet sich der Bundesadler, die Nominalangabe 2 Schilling, das Wort "Österreich" und das Prägejahr.
Die 10 verschiedenen Ausgaben dieser Silbermünze sind bei Sammlern durchaus begehrt, insbesondere der Jahrgang 1932 erzielt ob geringerer Auflage (300.000 Stück) halbwegs nette Preise. Auch 1933 (Seipel) mit 400.000 Stück erzielt den einen oder anderen Euro mehr als die anderen Münzen.
Im Mai 2016 lag z.B. der Silberpreis bei 17-18 Dollar pro Unze und die meisten 2-Euro-Silbermünzen wurden um 6 bis 10 Euro das Stück gehandelt. Münzen von Haydn kosteten hingegen 20 bis 35 Euro (je nach Zustand), Seipel wurde um 10 bis 14 Euro gehandelt.
Das komplette Set aus allen 10 Jahren wurden zwischen 100 und 140 Euro verkauft.
Wirklich teuer sind aber nur die Polierten Platten aller Ausgaben (insbesondere auch hier wieder die Münzen mit Joseph Haydn) - oft muss man da schon den einen oder anderen Hunderter in die Hand nehmen.
Die technischen Daten dieser 2-Schilling-Münzen: Durchmesser 29 mm, Gewicht 12 Gramm, 64% Silber und 36% Kupfer.
Gleich nach dem Krieg wurden aus billigem Aluminium (wie damals üblich) wieder 2-Schilling-Münzen in den Umlauf gebracht.
Diese Aluminiummünzen hatten einen Durchmesser von 28 mm und waren mit einem Gewicht von 2,8 Gramm somit Leichtgewichte.
Während die Ausgaben 1946 und 1947 noch mit Millionenauflagen ausgegeben wurden, gab es beim Nachsetzen anno 1952 nur noch knapp 150.000 Münzen. Dann folgte keine Neuauflage mehr - bis 1957 waren die 2-Schilling-Münzen folgend gültig.
1946 und 1947 kriegt man dieser Tage in Umlaufqualität schon um einen Euro, für etwas schönere Münzen wird nur unwesentlich mehr bezahlt. Polierte Platten aus 1946 erzielen hingegen nette Liebhaberpreise.
Der Jahrgang 1952 ist jedoch sehr interessant: Ob der geringen Auflage gibt es kaum noch Münzen zu kaufen - wenn doch, muss man dann schon ein den einen oder anderen Hunderter (je nach Zustand) hinlegen.
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