Per 1.1.2002 wurde in vielen europäischen Ländern der Euro eingeführt - u.a. auch in Österreich. Euro und Cent verdrängten damit Schilling und Groschen - und man musste sich nicht nur an neue Münzen sondern auch an sehr viele neue Motive gewöhnen.
Mit 1.1.2023 war dann schon (nach der Euro-Einführung in Kroatien) in ingesamt 20 EU-Ländern der Euro gesetzliches Zahlungsmittel. In Monaco, San Marino, dem Vatikanstadt und seit 2014 auch in Andorra werden darüber hinaus auch Euromünzen ausgegeben (wenn auch nur wenige) - obwohl diese Kleinstaaten eigentlich keine offiziellen Mitglieder der EU sind.
Darüber hinaus verwenden auch weitere Länder den Euro als Zahlungsmittel - eine Aufstellung von allen Euroländern (und historischen Umrechnungskursen der Landeswährung) finden Sie hier: Euroländer
Die Vorderseite der Euromünzen (von 1 Cent bis 2 Euro) ist in allen Euroländern gleich. Münzen ab 2007 unterscheiden sich durch eine leichte Designanpassung (die Europakarte wurde deutlicher hervorgehoben) von der früheren Ausgaben. Auf allen Vorderseiten der Münzen findet sich übrigens auch die Initialen des Designers der Euromünzen-Vorderseite: Luc Luycx wird mit "LL" abgekürzt.
Auf der Rückseite der Münzen finden sich unterschiedliche nationale Symoble sowie die Jahreszahl der Prägung. Auch wenn es Cent und Euro erst seit 2002 als Zahlungsmittel gibt (vorher nur als Buchgeld) - manche Münzen können auch mit mit früheren Prägejahren (ab 1999) ausgestattet sein.
In allen Euroländern können Sie selbstverständlich auch mit "ausländischen" Euromünzen zahlen - die Münzen in Europa haben sich ob Tourismus bzw. Geschäftsreisenden schon ziemlich bunt gemischt.
Dies gilt aber nur für Euromünzen von 1 Cent bis 2 Euro - Münzen mit einem höheren oder anderen Nominale dürfen zwar in den Euroländern geprägt werden, gelten dann aber nur im jeweiligen Ausgabeland. So hat Österreich z.B. schon Münzen mit einer Nominale von 1,50, 3 Euro, 5 Euro, 10 Euro, 20 Euro, 25 Euro (Bimetallmünzen), 50 Euro oder 100 Euro ausgegeben - diese sind jedoch nicht für den Zahlungsverkehr bestimmt, sondern erfreuen (mehr oder minder) Sammler bzw. Anleger. In der Regel sind diese Münzen auch teurer als der Nominalwert, welcher auf der Münze steht.
Solche Gedenkmünzen mit unterschiedlicher Nominale gibt es in fast allen Euroländern - Slowenien hat z.B. schon mehrfach eine Bimetall-Münze mit dem äußerst ungewöhnlichen Nominale von 3 Euro herausgebracht. Mehr Infos dazu hier: 3-Euro-Münzen Slowenien. Der als Anlagemünze sehr beliebte Wiener Philharmoniker in Silber trägt z.B. das seltsame Nominale von 1,50 Euro, auch in Österreich gibt es mittlerweile 3-Euro-Münzen, 5-Euro-Münze, 10-Euro-Münzen, 20-Euro-Münzen, 25-Euro-Münzen, 50-Euro-Münzen und 100-Euro-Münzen.
Kriegt man solche Sondergedenkmünzen zufällig in die Hände, sollte man diese keinesfalls zum Nominalwelt (=Wertaufdruck auf der Münze) verkaufen - zuerst den Sammlerwert bzw. den Materialwert (z.B. bei Ebay) herausfinden! Sondergedenkmünzen sind darüber hinaus häufig auch aus Gold oder Silber - im Gegensatz zu den klassischen Euro-Umlaufmünzen:
Insgesamt gibt es bei den klassischen Euromünzen 8 verschiedene Stückelungen: 1 Cent, 2 Cent, 5 Cent, 10 Cent, 20 Cent, 50 Cent, 1 Euro und 2 Euro.
Die Münzen mit Werten von 1 Cent, 2 Cent und 5 Cent sind aus einer Stahl-Kupfer-Kombination, die Abschaffung von diesen Münzen ist immer wieder im Gespräch.
Bei Münzen zu 10 Cent, 20 Cent und 50 Cent wird eine Kupfer-Aluminium-Zink-Zinn-Legierung verwendet, welche man auch als "nordisches Gold" bezeichnet.
1-Euro-Münzen bestehen am äußeren Rand aus einer Nickel-Messing-Mischung, innen wird Nickel-Kupfer verwendet.
2-Euro-Münzen sind hingegen außen mit einer Nickel-Kupfer-Mischung ausgestattet und bestehen innen aus einer Nickel-Messing-Mischung.
Ab 2004 wurde dann den EU-Ländern die Ausgabe von individuell gestalteten 2-Euro-Sondergedenkmünzen gestattet. Pro Land durfte pro Jahr maximal eine nationale Sondergedenkmünze ausgegeben werden, seit 2012 dürfen es auch 2 sein (wovon viele Länder Gebrauch machen), bei besonders wichtigen nationalen Anlässen sogar mehr. Darüber hinaus gibt es auch ab und an eine Gemeinschaftsausgabe der EU.
Die 2-Euro-Sondergedenkmünzen aller Länder sind in allen Euroländern gesetzliches Zahlungsmittel und sorgen ab und an Verwirrung bei der Bevölkerung. Beim Blick auf das ungewöhnliche Motiv kann man nämlich schon einmal schnell an eine Fälschung denken - soweit die Vorderseite aber wie üblich aussieht, kann man sich über diese 2-Euro-Münzen vielleicht sogar freuen:
Manche dieser Ausgaben sind nämlich begehrte Sammlerstücke - insbesondere 2-Euro-Sondermünzen mit geringer Auflage.
Während Griechenland anlässlich der Olympischen Sommerspiele 2004 die erste 2-Euro-Gedenkmünze mit 35 Mio. Stück Auflage auf den europäischen Markt warf, sind Ausgaben von San Marino, Vatikan, Andorra oder Monaco nur in Kleinstauflagen (ein paar tausend Stück) erhältlich und verschwinden sofort (und recht teuer) in den Sammlerhänden.
Die diesbezüglich vielleicht populärste 2-Euro-Gedenkmünze ist wohl die 2007 von Monaco anlässlich des 25. Todestages von Fürstin Gracia Patricia (Grace Kelly) ausgegebene Gedenkmünze. Für diese Münze (samt Etui) in der Auflage von nur 20.000 Stück werden schon gerne einmal 2.500 Euro aufwärts gezahlt!
Die Wahrscheinlichkeit, ein solches "Goldstück" zufällig in die Hände zu bekommen ist allerdings äußerst gering bis nicht vorhanden.
So Sie eine Sondergedenkmünze in die Hände bekommen, verifizieren Sie vor dem Ausgeben aber trotzdem unbedingt deren Sammlerwert: Ein kurzer Check auf Ebay (mit Land, Nominale und Jahreszahl auf der Münze) sollte schon recht bald Klarheit über den aktuellen Sammlerwert verschaffen. Eines gilt für alle Münzen: Je besser der Zustand (keine Kratzer, sauber und glänzend), desto höher ein eventueller Liebhaberpreis. Sondergedenkmünzen aus kleineren Ländern sind zumeist (aber nicht immer) teurer bzw. gefragter als Sondergedenkmünzen (mit hohen Auflagen) aus großen Ländern (z.B. Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien...).
Hier finden Sie eine: Übersicht wertvoller 2-Euro-Münzen, welche Ihnen mehr Infos zum Thema gibt und auch aktuelle Preise von neuen Münzen bzw. eine Übersicht über zukünftige Ausgaben gibt.
Manche dieser 2-Euro-Münzen erscheinen übrigens auch in höherer Prägequalität (Z.B. Polierte Platte) oder in diversen Verpackungen - solche Münzen haben immer einen höheren Wert als nur den Nominalwert!
Mit Münzen aus den Kleinstaaten Monaco, Vatikan, San Marino bzw. (ab 2014) auch Andorra verhält sich dies schon anders - diese sollte man unbedingt aufheben bzw. den Wert bestimmen (z.B. via Ebay). Auch manche Münzen aus Luxemburg, Litauen, Lettland, Estland & Co. sind da und dort bei Sammlern durchaus begehrt - insbesondere, wenn diese in einem noch sehr guten Zustand sind.
In Österreich erschienen bisweilen 7 verschiedene 2-Euro-Gedenkmünzen: 2005 erschien "50 Jahre Staatsvertrag" (6,88 Mio. Auflage), 2007 die Gemeinschaftsausgabe (erschien auch in anderen Euroländern) "50 Jahre Römische Verträge" (8,905 Mio. Auflage) und 2009 ebenfalls eine Gemeinschaftsausgabe: 10 Jahre Wirtschafts- und Währungsunion (Auflage: 4,910 Mio.). 2012 folgte dann die 2-Euro-Gedenkmünze "10 Jahre Euro-Bargeld" (11 Mio. Auflage) als Gemeinschaftsausgabe.
Im letzten Quartal 2015 kam dann die Gemeinschaftsausgabe "30 Jahre Europaflagge" auch mit heimischen Prägungen (2,5 Mio. Stück) in den Euro-Bargeldumlauf. 2016 erschien dann die zweite nationale Gedenkmünze Österreichs: 200 Jahre Österreichische Nationalbank ist das Münzthema, über 16 Mio. Stück davon machen diese Münze sicher nicht zum begehrten Sammlerstück.
Auch die 2018 erschienene Gedenkmünze "100 Jahre Republik Österreich" hat mit über 18 Mio. Stück eine Riesenauflage und wird daher keinen wirklichen Sammlerwert bekommen.
2022 gab es wieder eine Eurozonen-Gemeinschaftsausgabe, welche dem Erasmus-Programm gewidmet ist. In Österreich wurden diesbezüglich 1 Mio. Stück 2-Euro-Erasmus-Münzen geprägt - fast schon eine "Rarität" (verglichen mit den bisherigen 2-Euro-Gemeinschaftsprägungen aus Österreich).
Die heimischen 2-Euro-Gedenkmünzen haben demnach allesamt leider keinen besonderen Sammlerwert - besonders schöne Stücke könnte man sich aber vielleicht (für folgende Generationen) auf die Seite legen...
Hier finden Sie weiterführende Informationen zu: Euromünzen aus Österreich; hier gibt es Informationen zum Thema: Euromünzen sammeln
Geldmarie-Linktipps: