Das Sammeln von Gedenkmünzen bzw. Sammlermünzen hat sich in den letzten Jahren zwar in Summe reduziert, trotzdem bringt die Münze Österreich regelmäßig schöne bzw. auch wertvolle Sondermünzen für Sammler auf den Markt - und oft sind diese stark nachgefragt. Manche Münzausgaben haben sich sogar in recht kurzer Zeit zum Renner entwickelt und ihren Wert vervielfacht.
Auf vielen Münzausgaben bleibt die Münze Österreich zwar regelmäßig (zumindest zum Teil) sitzen - innovative Prägetechnik, interessante Motive, niedrigere Auflagen oder auch neue Materialien bzw. auch der Edelmetallpreis und andere Gründe machen so manche Sammlermünze aus Österreich zum Anlegerhit - ja sogar zum Spekulationsobjekt von Menschen, die von Münzen eigentlich gar keine Ahnung haben...
Hier ein kleiner Überblick über Sammlermünzen aus Österreich mit Euronominale, welche es schon in recht kurzer Zeit zu deutlichen Preissteigerungen gebracht haben:
Sie waren der letzte "Kracher" der Münze Österreich: Unedle 3-Euro-Münzen mit -bei Dunkelheit- leuchtenden Tieren auf der Münze.
2016 startete man diese Serie mit der "Fledermaus" - um 9,90 Euro konnte man die Münze einige Zeit online bei der Münze (sowie auch bei Banken etc.) erwerben - plötzlich gab es ein "Ausverkauft". Viele Händler (oft auch aus Deutschland) hatten sich schon große Kontingente gesichert und es war kaum mehr Material auf dem Markt.
Plötzlich kostete eine Fledermaus-Münze um die 100 Euro - und auch die Nachfolge-Tiertaler waren extrem gefragt. Der Preis der Fledermaus gab dann zwar zwischenzeitlich wieder ein wenig nach, zwischen 75 und 85 Euro sind aber nach wie vor für diese Münze zu zahlen.
Auch die weiteren Ausgaben gab es nach Ausgabe am Zweitmarkt nur deutlich über dem Ausgabepreis zu kaufen - zwischen 20 und 30 Euro musste man für solche Münzen schon einmal hinlegen.
Da die Münze Österreich trotz der starken Nachfrage die Auflagenhöhen (50.000) nicht änderte, ist bei sämlichen 3-Euro-Tiertalern damit zu rechnen, dass diese weiterhin deutlich über dem Ausgabepreis gehandelt werden.
Wie bei allen Sammlermünzen wird aber hier erst die Zeit weisen, ob der anfängliche Boom berechtigt war. Oft kann man das erst nach Jahrzehnten beurteilen, derzeit sieht es aber für die 3-Euro-Tiertaler noch gut aus.
Auch die 2019 folgende Nachfolgeserie der Tiertaler (Motiv: Diverse Saurier, ebenfalls mit Nominale 3 Euro) war durchaus gut nachgefragt (und immer gleich ausverkauft), konnte aber ob Auflagenerhöhung und Preissteigerung keine Riesennachfrage mehr auslösen. Die Preise liegen auf dem Zweitmarkt zumeist nur ein paar Euro über dem Ausgabepreis - manche Stücke kriegt man aber dieser Tag sogar schon unter dem Ausgabepreis.
Die dritte Auflage der 3-Euro-Münzen (Leuchtende Meereswelten) war dann schon deutlich weniger gefragt.
Mehr Infos zu diesen Münzen: 3-Euro-Münzen Österreich
Schon seit Euroeinführung gab es 5-Euro-Silbermünzen für Sammler. Entweder um 5 Euro in Silber (normale Münzen für den Umlauf) oder auch mit Blister bzw. Folder - dann um ein paar Euro mehr.
Die Nachfrage nach diesen 5-Euro-Silberlingen hielt sich in Grenzen und die Auflagen sanken - bis 2010 der Silberpreis in ungeahnte Höhen schoss.
Da wäre es für die Münze Österreich plötzlich ein Verlust gewesen, 5-Euro-Münzen aus Silber zum Preis von 5 Euro auszugeben. Ende 2010 war der Silberpreis dann schon so hoch, dass man keine normalen 5-Euro-Silbermünzen mehr auf den Markt warf sondern nur noch 50.000 Stück der Münze "Pummerin" in der Prägequalität handgehoben in den Umlauf kamen.
Daher ist die Pummerin in Silber (im Folder) mit rund 40-45 Euro auch die derzeit teuerste 5-Euro-Silbermünze - auch wenn zukünftig wieder 5-Euro-Silbermünzen in der gleichen Auflage (50.000 Stück) in den Umlauf kamen, so gefragt wie die Pummerin ist bisweilen keine davon.
Regelmäßig ausverkauft war von den neuen 5-Euro-Silbermünzen lange Jahre die Neujahrsmünze - ein besonderer Sammelwert hat sich aber bei diesen Neujahres-Silberlingen noch nicht wirklich entwickelt. Die Run auf diese Münzen war zuletzt rückläufig, in den letzten Jahren blieb sogar ein "Ausverkauft" aus.
Im Normalfall bleibt die Münze Österreich ja auf vielen 20-Euro-Silbermünzen oft sitzen - zu teuer sind hier die Polierten Platten bzw. die handgehobenen Silbermünzen im Vergleich zum Silberpreis.
Die 2017 erschienene Münze aus der Serie "Engel - Himmlische Boten" war aber in der Variante "Polierte Platte" ruckzuck ausverkauft (Ausgabepreise 44,40 Euro) und gewann dann auch sehr bald kräftig an Wert: Rund 200 Euro muss man nunmehr schon für diese Münze lockermachen.
Die Nachfolgemünzen der Serie bzw. auch die Variante in handgehoben waren hingegen kein Kracher - naheliegend ist hier einerseits, dass der häufige (und internationale) Name Michael für ein Nachfrageplus gesorgt hat und zweitens auch die "Schutzengelfunktion" relevant war. Warum das aber gerade nur bei der Polierten Platte der Fall war, bleibt mir noch ein Rätsel...
Auch ziemlich stark nachgefragt waren die "Weltallmünzen" - insbesondere deren großartige Gestaltung lockte nicht nur Sammler zum Kauf:
Die 2019 ausgegebene Münze "50 Jahre Mondlandung" kostete 2024 schon rund 100 Euro, die 2021 erschienene "Milchstrasse" war 2024 nur noch um 150-200 Euro zu haben und die 2022 erschienene Silbermünze "Schwarzes Loch" war nach deren Ausgabe auch nur noch ab rund 100 Euro zu haben.
Die beiden letztgenannten Münzen sind Teil der kleinen Serie "Faszination Universum", welche 2023 mit der Münze "Neutronenstern" (war ebenso ruckzuck ausverkauft und dann nur noch ab 110 Euro aufwärts zu haben, später aber dann doch auch unter 100 Euro zu finden) sehr erfolgreich zum Abschluß gelang.
Ob des großen Erfolges dieser Serie kommt ab 2024 dann die neue Serie "Schönheit des Universums" zur Ausgabe. Die Münzen sind ähnlich schön wie jene der Vorgängerserie - somit war ein rasches "Ausverkauft" schon bei der ersten Münze "Supernova" (2024) zu beobachten. Bei einem Ausgabepreis von 74,40 Euro wurde die Erstausgabe rund um den Ausgabetag schon zwischen 100 und 120 Euro gehandelt. Die weiteren Münzen der Serie, welche wohl auch rasch vergriffen sind: 2025 - Einsteinring, 2026 - Katzenaugennebel, 2027 - Gravitationswelle, 2028 - Protostern.
Über die zukünftige Wertentwicklung am Sekundärmarkt lässt sich noch wenig sagen - das Kaufrisiko (zum Ausgabepreis) scheint aber bei all diesen Münzen begrenzt...
Wer sich Jahr für Jahr den KMS mit den 8 neuen Kursmünzen (1 Cent bis 2 Euro) aus Österreich zulegt, zahlt in der Regel ähnlich drauf wie bei den meisten anderen Sammlermünzen. Spezielle Prägung und Verpackung lassen den Kursmünzensatz nur für echte Sammler attraktiv erscheinen - daher sind die Sätze auch selten bis nie ausverkauft und können noch im selben Jahr am Zweitmarkt deutlich billiger nachgekauft werden.
Der KMS 2012 ist allerdings interessant und wurde längere Zeit statt um rund 28 Euro Ausgabepreis um rund 45 bis 50 Euro gehandelt. Aktuell (Stand 2024) kriegt man diesen KMS aber auch schon etwas günstiger.
Der Grund: Darin befindet sich die österreichische Variante der 2-Euro-Gemeinschaftsausgabe (10 Jahre Euro), was die internationale Nachfrage nach diesen Münzen stark steigen ließ. Darüber hinaus gibt es 50 Cent 2012 und 1 Euro 2012 aus Österreich nur im KMS!
Auch die Jahrgänge 2013, 2014, 2015 und 2016 beinhalten (so man Wikipedia als Quelle diesbezüglich trauen kann) Münzen, die es nur im KMS gibt und könnten demnach dereinst ihren Preis ausbauen...
In den ersten Jahren ihrer Ausgabe (ab 2003, jährlich) entwickelten sich die neuen Silber-Niob-Münzen aus Österreich ziemlich prächtig. Dann folte eine Auflagenerhöhung und das Interesse flaute deutlich ab - jeder Boom hat eben einmal sein Ende, die Jahrgänge 2011, 2012 und 2013 waren sogar lange Zeit bei der Münze Österreich zu erwerben...
Ab 2014 lief es dann aber wieder prächtig und auch die Altbestände waren rasch ausverkauft: Alte wie auch jüngere Jahrgänge zogen wieder kräftig an.
Trotz starker Erhöhung des Ausgabepreises (2003: 51,70 Euro, 2017, 2018: 76,80 Euro, 2023: 82,20) waren lange Zeit alle Jahrgänge sofort nach Ausgabe ausverkauft und so mancher Jahrgang (insbesondere der ersten Jahre, das ist bei Sammlermünzen sehr oft der Fall) ist sauteuer: So kostet die erste Silber-Niob-MÜnze "700 Jahre Stadt Hall in Tirol" um die 400 Euro und der Jahrgang 2004 wird um rund 300 Euro gehandelt.
Die jüngeren Jahrgänge der Silber-Niob-Münzen liegen hingegen deutlich näher am Ausgabepreis (dieser ist ja auch höher) - auf der Geldmarie (siehe Link weiter oben) gibt es da laufende Preisinfos. Derzeit dürfte -insbesondere bei den günstigeren Münzen- etwas die Luft raus sein, seit dem Jahrgang 2020 waren die neuen Münzen nach Ausgabe auch nicht gleich ausverkauft.
Sich an einen Trend anzuhängen, ist schon bei Aktien nicht sehr ratsam. Den Trend rechtzeitig oder gar vorzeitig zu erkennen und einzusteigen, wenn der Zug noch nicht abgefahren ist, ist da schon deutlich lukrativer. 100 Prozent Trefferquote sind aber diesbezüglich auch bei Münzen nicht möglich.
Die Geldmarie sammelt selber einige (interessante) Bereiche der Sammlermünzen und schreibt laufend über die Neuausgaben der Münze Österreich - da stehen die Ausgabetermine (online schon zumeist ein Monat davor Kauf möglich!) natürlich im Kalender. Wer das nicht schafft, versucht sich bei seiner Hausbank ein Münzabo für die Münzen seiner Wahl zu sichern. Geht das nicht (die Hausbanken haben den Münzenhandel laufend eingeschränkt und werden auch immer weniger...), kann man sich für viele Münzausgaben bei der Münze Österreich online ein Abo einrichten.
Das kann ein Serienabo sein (z.B. alle Münzen der Engel-Serie etc.), aber auch ein "klassisches Abo" (z.B. alle 5-Euro-Silbermünzen). Blöd nur, dass es die Abos bei den besonders stark nachgefragten Münzen (z.B. damals die Tiertaler) zumeist nicht oder nicht mehr gibt.
Zaubern kann man hier leider nicht - wer die Top-Münzen noch zum Ausgabepreis haben will, muss sich leider am Ausgabetag in die lange Schlange bei der Münze anstellen und darf dann ein Exemplar mit nach Hause nehmen. Online standen die Chancen bei Tiertalern ziemlich schlecht - da hängte sich am Ausgabetag bzw. am Tag des Vorverkaufsstarts regelmäßig der Server auf und man ergatterte nur mit viel Glück und ebenso viel Geduld ein Exemplar. Dies hat sich aber dieser Tage bei der neuen Sterie (Stand 2024) schon deutlich beruhigt.
Vermeiden lässt sich dies nur, indem man entweder ALLE neuen Münzen sicherheitshalber gleich via Abo nimmt (das kann teuer werden!) - oder bei ganz neuen Serien oder Münzvarianten gleich am Anfang mit dabei ist und sich rasch ein Abo sichert, solange es noch eines gibt.
Varinate 2: Sie kaufen sich die begehrten Münzen teuer nach (bei Ebay, Willhaben, im Münzhandel) - zumeist (aber nicht immer) ist es ratsam, dies erst ein paar Wochen oder Monate nach der Ausgabe zu tun, dann beruhigen sich die Preise (nach dem ersten großen Run) nämlich normalerweise etwas. Kostet natürlich deutlich mehr, als wäre man zum Ausgabepreis dabei...
Übrigens: Sammler-Goldmünzen (=Gold-Gedenkmünzen) sind gegenwärtig nach Ausgabe normalerweise nicht ausverkauft. Ein Ausverkauf einer Serie bei der Münze ist aber sowieso noch keine Garantie, dass die Münze am Zweitmarkt an Wert gewinnt. Viele Gold- und Silbermünzen kann man trotz "Ausverkauft" im Fachhandel oder von Privat günstiger erstehen, als es zum Ausgabetag der Fall war. Insbesondere bei Goldmünzen ist hier natürlich auch immer der aktuelle Goldpreis sehr relevant.
Geldmarie-Linktipp: