Eine der in Europa (und auch weltweit) am häufigsten gehandelten Bullionmünze (Anlagemünze) aus Gold ist der "Wiener Philharmoniker". Benannt nach dem berühmten Wiener Orchester (bekannt v.a. durch das Neujahrskonzert) und in sehr sauberer Ausführung (99,99% Gold) ist die Goldmünze in Sachen Verkauf schon ab und an Nr. 1 in Europa oder gar der Welt.
Auf der Vorderseite der Goldmünze befindet sich die Orgel im großen Saal des Wiener Musikvereins (plus die Angabe des jeweiligen Nominales sowie der Jahreszahl der Prägung), auf der Rückseite findet man einige Instrumente der Wiener Philharmoniker abgebildet.
Der Philharmoniker ist offizielles Zahlungsmittel der Republik Österreich - der aktuelle Goldwert übersteigt aber das Nominale der Münze massiv. Die Verwendung als Zahlungsmittel ist also keinesfalls anzuraten - der Goldwert ist wesentlich höher und kann bei Banken und Sparkassen leicht realisiert werden.
Die Auflage der verschiedenen Philharmoniker-Ausgaben richtet sich nach der aktuellen Nachfrage - prinzipiell werden aber jedes Jahr Münzen mit neuer Jahreszahl geprägt.
Die ersten Gold-Philharmoniker wurden am 10.10.1989 ausgegeben. Der 1-Unzen-Philharmoniker sowie die 1/4-Unzen-Ausgabe lösten im Nu die bis dahin beliebtesten Goldmünzen Österreichs (Golddukaten und Goldtausender) ab und wurden zur populärsten Anlagemünze.
Der klassische Philharmoniker ist der Große Philharmoiker. Mit einem Gewicht von einer Goldunze (31,103 Gramm), einem Durchmesser von 37 mm, einer Dicke von 2mm und einer Nominale von 100 Euro (bzw. vor Euro: 2000 Schilling) ist er die größte "Normalvariante" (siehe weiter unten) unter den verschiedenen Philharmonikern.
Ursprünglich (nachdem beide Münzen gleichzeitig an den Start gingen) "kleiner Philharmoniker" genannt, ist der 1/4-Philharmoniker (bezogen auf eine Unze) nunmehr nur noch die zweitkleinste Ausgabe der Goldmünze. Mit einem Gewicht von 7,776 Gramm, einem Durchmesser von 22 mm, einer Dicke von 1,2 mm und einer Nominale von 25 Euro (früher 500 ATS) ging diese Münze 1989 an die Bankfilialen und Münzhändler.
1991 war dann der Markt reif für den dann bis 2014 kleinsten Philharmoniker: Der 1/10-Philharmoniker mit 16 mm Durchmesser, 1,2 mm Dicke, 3,121 Gramm Gewicht und einer Nominale von 10 Euro (früher 200 ATS) ging an den Start.
Die Geschäfte gingen gut und 1994 schloss die Münze Österreich eine weitere Marktlücke: Der Halbe Philharmoniker (1/2 Unze) war geboren: 28 mm Durchmesser, 1,6 mm Dicke, 15,552 Gramm Gewicht und eine Nominale von 50 Euro (früher 1000 Schilling) sind die Eckdaten dieser Goldmünze.
Die aktuelle Auflage des Philharmonikers richtet sich (wie bei den meisten Bullionmünzen) nach der jeweiligen Nachfrage - in Zeiten verstärkter Nachfrage kann es also auch durchaus zu kleineren Engpässen kommen, da die Münze Österreich mit der Neuproduktion nicht nachkommt.
2009 wurden z.B. (im Zuge der Finanzkrise ging viel Geld in Gold) über 903.000 1/1 Philharmoniker geprägt, 2010 waren es deren nur um 164.000 Stück. Corona sorgt 2020 wieder für sehr hohe Auflagen - mit 706.626 Stück 1-Unzen-Philharmoniker wurde der beste Wert seit 2009 verzeichnet.
Bis Oktober 2024 konnte die Münze Österreich immerhin 27 Mio. Stück Philharmoniker (in allen Größen) verkaufen - das entspricht einem Gesamtgewicht von rund 500 Tonnen.
Zum 15. Geburtstag der Goldmünze Wiener Philharmonker prägte die Münze Österreich im Jahr 2004 15 Stück eines Riesenphilharmonikers: 1.000 Unzen Gold fanden Platz in einer Münze mit 37 cm Durchmesser und 2 cm Dicke - der Nennwert dieser Exoten beträgt 100.000 Euro. 1.000 Unzen entsprechen dem Gewicht von 31,103 Kilogramm - kostet die Unze Gold mehr als 1.000 Euro, hätte man einen Gegenwert von über 1 Mio. Euro pro Münze.
Diese 15 Münzen werden übrigens Big Phil genannt.
Auch bei Sammlern sehr begehrt war die Ausgabe Wiener Philharmoniker 20 Unzen, welche man 2009 zum 20. Geburtstag der Goldmünzen ausgab.
Die Auflage betrug 3x 2009 Stück (3x für die Kernmärkte Europa, Japan und USA, 2009 für die Jahreszahl). Die 6.027 Stück haben einen Nennwert von 2.000 Euro, einen Durchmesser von 74 mm, eine Dicke von 8,3 mm und wiegen jeweils 20 Unzen (622 Gramm).
Auf weitere Überraschungen der Münze Österreich (zu runden Geburtstagen des Philharmonikers in Gold) kann man schon gespannt sein.
Und passend zum 25. Geburtstag des Wiener Philharmonikers in Gold war es dann 2014 auch schon soweit: Der Philharmoniker 1/25 Unze (den man wohl auch als "Mini-Philharmoniker" bezeichnen kann) wurde erstmals ausgegeben.
Der Babyphilharmoniker wurde am 2.1.2014 erstmals ausgegeben, hat einen Durchmesser von 13mm und ein Feingewicht von 1,24 Gramm. Passend zum Gewicht beträgt das Nominale dieser Münze 4 Euro.
Neben dem Wiener Philharmoniker gibt es natürlich auch noch andere interessante Goldmünzen für Anleger und Numismatiker. Populär sind z.B. auch noch der Panda (China), Gold Eagle (USA), Nugget oder Känguru, Lunare (Australien), Britannia (England), Maple Leaf (Kanada) oder der südafrikanische Krugerrand.
Beachten Sie aber beim Kauf, dass der Preisvorteil mancher Münzen auch einen Grund haben kann: Sie haben oft weniger Gold-Feingehalt als der Wiener Philharmoniker, welcher mit 999,9%o an der Qualitätsobergrenze liegt.
Idealerweise vor dem Kauf im Internet recherchieren, ob der Jahrgang dieser günstigen Goldmünze auch qualitativ Ihren Vorstellungen entspricht.
Ein großer Vorteil des Wiener Philharmonikers in Österreich und Deutschland: Ob der starken Verbreitung ist er sehr leicht handelbar, aktuelle Kurse finden sich sehr leicht. In Österreich findet man nur Krugerrand, Panda und Maple Leaf relativ einfach - Nugget-Münzen, Britannia & Co. muss man schon etwas länger suchen...
2008 war es dann soweit - die Unzenausgabe des Wiener Philharmonikers wurde auch in Silber geprägt. Hier mehr Informationen über diese in den Anfangsjahren besonders in Deutschland sehr begehrte Münze: Silber-Philharmoniker
Seit Anfang 2016 ist die "Philharmoniker-Münzen-Familie" noch um ein Familienmitglied reicher: Das jüngste Baby der Philharmoniker-Anlagemünzen ist aus Platin - nähere Infos dazu unter: Wiener Philharmoniker Platinmünze
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