Dass Studentinnen und Studenten für Banken eine sehr beliebte Zielgruppe sind, dürfte kein Geheimnis sein. Denn die Studenten werden ja zumeist auch irgendwann (früher oder später) mit dem Studio fertig - und zählen dann in ein paar Jahren ziemlich sicher zu den Topverdienern. Und damit auch häufig zu den Top-Kreditnehmern...
Somit wirft man Studenten und Studentinnen die Studentenkonten förmlich nach und lässt (je nach Studienabschnitt) zumeist auch schon einen kleinen Überziehungsrahmen zu. Egal, ob die Studenten nun nebenbei arbeiten, ein Stipendium haben und/oder von zu Hause unterstützt werden.
Doch vielfach reicht dieser Überziehungsrahmen nicht aus - eine größere Anschaffung bringt viele Studenten schnell ins Schleudern. Da helfen die meisten Banken natürlich sehr gerne aus.
Soweit die Banken überhaupt Studentenkredite anbieten (macht nicht jede Bank), richtet sich die mögliche Kreditsumme zumeist nach dem (nachzuweisenden) Studienabschnitt.
Im ersten Studienabschnitt z.b. 4.000 bis 5.000 Euro (auf 4 oder 5 Jahre Laufzeit), im zweiten Abschnitt kann man dann schon mit 7.000 bis 10.000 Euro rechnen, welche man in 8 bis 10 Jahren zurückzahlen sollte.
In einigen Fällen wird jedoch bei Studenten eine Kreditvertrage nur mit einer Bürgschaft der Eltern möglich sein - wenn die Eltern gute Stammkunden bei der gleichen Bank sind, wird sich dieses gute Umfeld sicher nicht negativ auf einen Kreditwunsch auswirken.
Wer jedoch glaubt, nur mit der Inskripionsbestätigung und Kontoeröffnung gibt es gleich einen Kredit, wird wohl enttäuscht wieder abziehen müssen (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Gewährt werden diese Studentenkredite zumeist bis zu einem Alter von 25 bis 30 Jahren.
Regelrecht mit Kreditangeboten überhäuft werden dann die Absolventen: Absolventenkredite gibt es dann schon oft (noch bevor man über ein eigenes Einkommen verfügt!) in der Höhe von 15.000 Euro aufwärts - hat man gar ein Post Graduate (MBA, MAS, LLM) hinzugefügt, gibt es noch wesentlich mehr Kredit.
Natürlich werden die Banken dabei schon auf dem einen oder anderen Kredit sitzenbleiben (weil dieser ja ohne ordentliche Haushaltsrechnung vergeben wurde) - die Rechnung sollte sich aber schon ausgehen. Denn wer sich erfolgreich durch ein Studium bewegt hat, hat zumeist auch sehr gute Chancen im "Real Life" bzw. in der Wirtschaft.
Denn der Herr Doktor finanziert sich erfahrungsgemäß oft eine Ordination, ein breites Haus (bzw. lässt eines errichten), ein Boot, einen Porsche & ähnliche Klassiker. Dazu gibt es bei der Bank dann wunderbare Kredite - welche notfalls dann auch noch die Scheidung finanzieren;-)
Gilt natürlich auch für die Frau Magister (Magistra), welche den Aufstieg in den Vorstand nicht in Armut verbringen will.
Aber nicht nur in Sachen Kredite zieht man sich mit Studentenkrediten vermeintliche Stammkunden heran: Auch für Wertpapierdepots, Sparformen, Vorsorgewohnungen & Co. sind hinkünftig gut verdienende Studienabgänger oft zu interessieren.
Natürlich ist es für Studenten oft "easy money". Her mit dem Kredit und raus mit der Marie.
Das könnte sich aber in späteren (Studien-) Jahren aber noch bitter rächen - denn wenn man dann den Kredit wirklich benötigt (Auto für einen Job, Geld für die Einrichtung der eigenen Wohnung etc.), ist der Kontorahmen und der Kreditrahmen schon völlig ausgeschöpft.
Ja - und auch später könnte sich der Kredit noch als Klotz am Bein herausstellen. Denn nicht jeder Absolvent erhält sofort einen Job und darf dann trotzdem fleißig die Kreditraten abzahlen. Vielleicht kein optimaler Start ins Berufsleben, wenn dann gleich die erste Gehaltspfändung in der Personalabteilung eintrudelt...
So es sich aber um eine wirkliche Investition in die Zukunft handelt (und sei es, um nur halbwegs selbständig durch das Studium zu kommen), so ist der StudentInnenkredit sicher eine brauchbare Sache.
Vergleichen Sie aber auch hier die Angebote der Banken - die variieren nämlich gewaltig!