Es kann unterschiedliche Gründe geben, warum man einen Kredit umschuldet. Vielfach sind es schlechte Konditionen, oft auch Probleme mit dem aktuellen Kreditgeber (welche oft auch durch den Kreditnehmer verursacht werden), manchmal auch die Unzufriedenheit mit einer Bank bzw. dem Bankbetreuer selbst.
Aber auch innerhalb einer Bank kann es zu einer Umschuldung kommen: Bei der Zusammenlegung von Krediten spricht man gleichfalls von einer Umschuldung. So macht es oft durchaus Sinn, hohe und dauerhafte Kontoüberziehungen sowie auch vorhandene Konsumkredite zu einem neuen Kredit umzuschulden. Denn die Kosten für einen geregelten Kredit sind in der Regel wesentlich günstiger als die Zinsen für eine Kontoüberziehung.
In den meisten Fällen wechselt man bei einer klassischen Umschuldung aber auch gleich die gesamte Bankverbindung. Hat man sich für eine neue Bank entschieden, wird auch zumeist das Girokonto bei der neuen Bank landen.
Wenn eine Umschuldung nicht zwangsweise passiert (weil man z.b. bei der alten Bank keinen Kredit mehr erhält bzw. eine interne Umschuldung abgelehnt wird), sollte man vor der Umschuldung aber unbedingt einige Alternativangebote einholen!
Denn auch wenn der neue Kreditgeber vielleicht ein wenig günstigere Zinsen verspricht - die Kosten einer Umschuldung können beträchtlich werden:
Bei neuen Krediten fällt nämlich auch in der Regel eine deftige Bearbeitungsgebühr an (wiewohl diese in den letzten Jahren immer häufiger wegfällt) - auch Sicherheiten müssen oft neu oder anders erbracht werden, was zumeist nicht ohne Zusatzkosten abläuft.
Vergleichen Sie also bei den verschiedenen Angeboten unbedingt auch den Effektivzinssatz (mit Spesen und Gebühren) - dieser ist nämlich wesentlich höher als der Nominalzinssatz. Da Sie bei der seinerzeitigen Kreditaufnahme ja schon die Grundkosten des alten Kredits bezahlt haben, kann eine Umschuldung aufgrund eines scheinbar günstigeren Nominalzinssatzes recht teuer werden.
Besonders bei kurzfristigen Krediten zahlt sich eine Umschuldung oft nicht aus. Manchmal ist es sogar günstiger, wenn man den alten Kredit noch bei der alten Bank belässt und nur einen etwaig benötigten Zusatzbetrag neu aufnimmt.
In vielen Kreditverträgen ist die vorzeitige Rückzahlung eines Kredites vertraglich mit einer Pönalzahlung verbunden. Diese beträgt oft bis zu 5% der vorzeitig zurückgezahlten Kreditsummen. Besonders bei längerfristigen Krediten (Hypothekarkrediten & Co.) oder bei Krediten mit Fixzinssatz sind derartige Zahlungen sehr oft im Kreditvertrag verankert.
Hat man solche Klauseln im alten Kreditvertrag, sollte man eine Umschuldung besonders gut durchrechnen (lassen). Im Idealfall sollte man solche Klauseln (falls möglich) beim neuen Kredit dann vermeiden bzw. durch individuelle Vereinbarungen abschwächen (wenn möglich).
Lassen Sie solche Klauseln im Anlassfall auch durch Konsumentenschützer überprüfen!
Besonders bei längerfristigen Krediten (Wohnung, Haus, Grundstück etc.) gibt es häufig Kündigungsfristen zu beachten. Haben Sie eine solche Frist im Kreditvertrag, beachten Sie diese Frist im Gespräch mit der neuen Bank. Der alte Kreditgeber gibt seine Sicherheiten (Vinkulierung, Abtretung, Verpfändung, Eintrag im Grundbuch etc.) erst dann auf, wenn der alte Kredit ausbezahlt ist.
Nehmen Sie demnach für das Gespräch mit der neuen Bank unbedingt alle verfügbaren Unterlagen bezüglich Ihrer Sicherheiten mit.
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