Natürlich sind unsere Kinder verwöhnt - es gibt ja auch nicht mehr viele Kids, die man verwöhnen kann.
Waren noch vor ein paar Jahrzehnten 2-3 Kinder Standard, so sind Familien mit 3 Kindern oder mehr heute schon eine kleine Sensation: Zumeist sind es Familien mit besonders hohen Einkommen - aber oft auch Familien mit Migrationshintergrund bzw. Eltern aus schlechten Sozialschichten. Der Normalfall: ein Kind - ein zumeist verwöhntes Kind.
Die Eltern verdienen zwar zumeist bedeutend mehr als die eigene Elterngeneration - allerdings haben sich die Fixkosten sowie die Ausgaben für Luxusgüter & Co. (Urlaub, Handy, Computer, Pool etc.) massiv erhöht. Man fährt 5x auf Urlaub, kauft alle paar Jahre ein neues Auto und wohnt bestens eingerichtet auf Pump bei der Bank. Kommt Ihnen das bekannt vor?
Auch für die Kinderlein hat sich einiges geändert: Heute beginnt der Modewettbewerb schon im Kindergarten und die Kinder haben oft so ziemlich jedes Kinderspielzeug, das man am Markt kaufen kann. Kinder sind mit 10 schon 10x am Meer gewesen und genauso oft geflogen. Ein Computer und ein Smartphone sind sowieso für viele Kids und Jugendliche Standard. Etcetera etcetera.
Nein - auch hier soll der Ist-Zustand nicht verdammt werden - vielmehr gilt es einige finanziell teure Situationen zu erkennen, denen man ohne großen Aufwand entkommen kann. Einzig das Erkennen ist wichtig - und manchmal (so schwer der Geldmarie das auch selber fällt) ist es gar nicht so schlecht, an die eigene Kindheit zu denken: Teuer war hier nicht wichtig - lustig musste es sein!
Finden Sie hier noch ein paar einfache Tipps:
So manche Sachen können Sie Ihrem Kind leider gar nicht verweigern. Insbesondere Mädchen geraten schon sehr früh bezüglich Bekleidung unter Druck - die Eltern (vor allem die Mütter) sind hier aber nicht unbeteiligt. Kapitulieren Sie nicht zu einfach vor den Modewünschen Ihres Kindes - und diskutieren Sie wirklich jedes (für Sie unnötige) Kleidungsstück. Im Zweifelsfall kann man ja die neuesten Boots als Belohnung oder als Geburtstagsgeschenk in Aussicht stellen.
Sprechen Sie viel mit den Kindern und erklären Sie diesen, dass das Outfit sekundär ist. Es sollte jedoch zumindest in Ordnung sein - denn Kinder haben noch nicht so viel Selbstvertrauen, um in Lumpen herumzulaufen.
Es ist übrigens auch gar keine Schande, wenn das kleinere Kind (falls vorhanden) die Sport- und Freizeitgeräte (Fahrrad, Roller etc.) des größeren Kindes "erbt" - die Größeren wachsen ohnehin einmal aus den alten Geräten raus. Wer hier klug plant (und einkauft), spart viel Geld.
Second-Hand-Wäsche von Verwandten und Freunden (deren Kinder schon rausgewachsen sind oder deren kleinere Kids noch nicht die passende Größe haben) ist genial - beschriften Sie diese zwecks Rückgabe und machen Sie breite Tauschzirkel. Ab und an ein paar eigene Stücke dazu sind schon in Ordnung - auch diese muss man (wenn diese nicht mehr passen oder getragen werden) nicht gleich entsorgen - jemand anderer hat sicher Bedarf.
Auch gebrachte Schuhe, Sandalen, Gummistiefel, Turnschuhe etc. kann man durchaus weitervererben. Hier aber auf die Fußgesundheit achten - ausgetragene und/oder übelriechende Schuhe sind nichts für Kinder...
Abgesehen von den Spartipps beim Einkauf gibt es eine wesentliche Parole: Kinder womöglich nicht in den Supermarkt mitnehmen.
Wenn Sie es immer schaffen die Wünsche Ihrer Kids im Supermarkt zu ignorieren: Herzlichen Glückwunsch! Die Geldmarie hat hier folgende Taktik gewählt: Einen (günstigen) Artikel pro Einkauf pro Kind. Zugegeben: Feig, aber zumeist wirksam.
Fernreisen zur Hauptsaison sind äußerst teuer - insbesondere, wenn man für die Kinder auch den Flug bzw. eigene Betten (oder Zimmer) zahlen muss.
Kurzreisen per Auto oder Autoreisezug (spart einen Mietwagen) nach Österreich oder in nahe Länder (Slowenien, Ungarn, Kroatien, Italien) sind da schon wesentlich günstiger - wer sich selbst kochen will (und kann) nimmt sich einfach ein passendes Appartement. Selbstversorger leben günstiger.
Es muss ja nicht immer eine ganze Portion für die Kleinen sein: Soweit vorhanden, reicht ein Kinderteller bei Kindern oft aus. Wenn Sie z.B. 2 Kids haben, ist auch eine Erwachsenenportion (soweit die Kinder das gleiche Essen lieben) für 2 Kinder ausreichend - einfach einen zweiten Teller mitbestellen.
Ab ca. 10 Jahren wird der Kindertellen aber dann wohl nicht mehr reichen. Vielleicht selber nicht so üppig bestellen - von den Erwachsenenportionen bleibt (zumindest bei kleineren Teens) oft noch etwas über...
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären:
Wer die selbstgemachte Wurstsemmel bzw. die Trinkflasche mit Verdünnungssaft nicht dabei hat, muss teuer zukaufen: Entweder im Supermarkt bzw. im Restaurant. Über die Jahre spart man sich hier durch konsequentes Vorbereiten von Jausenpackerln plus Getränkeflaschen tausende Euros!
Es muss übrigens nicht immer Cola, Saft & Co. sein - Kinder trinken normalerweise auch gerne Leitungswasser. Und das ist in Österreich zumeist von bester Qualität.
Manche Eltern stopfen ihre Kinder mit Medikamenten voll, dass es gar keine Freude mehr ist. Abgesehen davon, dass das der Gesundheit wohl gar nicht so zuträglich ist - das kostet auch viel Geld. Geld, dass man dann via halbvolle Medikamenteschachteln im Sondermüll entsorgt.
Besprechen Sie die Medikamente immer zuerst mit Ihrem Arzt - insbesondere im Bereich der Alternativmedizin gibt es einiges, was man sich ersparen könnte - aber auch die Schulmedizin hat nicht immer recht. So mancher Schnupfen verschwindet auch ohne Medizin recht rasch.
Medikamente bei Kindern: Nur wenn der Arzt solche verordnet. Viele Vitamine für die Kids und Bewegung sind da schon eher angebracht und ersparen Ihnen (und den Kindern) später viele Sorgen.
Es ist häufig zu beobachten: Scheidungskinder von relativ wohlhabenden Eltern werden mit Gunstgeschenken überhäuft. Völlig unnötig - wenn man sein Kind gewinnen möchte, sollte das keine Auktion im Sinne von "wer macht die größeren Geschenke" werden. Alle Kinder benötigen Zuneigung, Aufmerksamkeit und Zeit. Kaufen können Sie Kinder nur kurzfristig.
Wenn sich die Eltern diesbezüglich einig sind, ersparen sich beide Teile viel Geld und Ärger.
Ein toller Ausflug ins Grüne (mit wenig Wanderanteil) ist deutlich günstiger als irgendwelche Geschenke.
Ein häufiger Fehler: Sehr oft fragen Eltern andere Eltern nach der Höhe des Taschengeldes für die Sprösslinge. Dass hier ähnlich oft nach oben geflunkert wird wie beim eigenen Einkommen, ist wohl Tatsache. Das Resultat: Eltern stopfen Ihren Kindern zu viel Geld zu. Weniger ist oft mehr...
Eine Orientierungshilfe finden Sie in dieser Rubrik: Taschengeld für Kinder und Jugendliche
Man könnte diese Rubrik endlos fortsetzen - denn wir (und die Geldmarie nimmt sich da gar nicht aus) übertreiben es in fast allen Lebenslagen mit dem "Glück der Kinder". War denn die eigene Kindheit derart schlimm, dass wir unsere Kinder nun eine teure Kindheit bieten müssen? Ist es das schlechte Gewissen bezüglich fehlender Zeit mit den Kindern das uns zu "Ersatzkäufen" leitet?
Wir begehen viele Fehler in der Erziehung unserer Kinder. Begehen Sie aber nicht den Fehler, Ihr(e) Kind(er) kaufen zu wollen. Das wäre wohl einer der schlimmsten Fehler...
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