Was war das seinerzeit noch für eine Plage, ein KFZ an-,um- oder abzumelden oder einfache Änderungen durchzuführen! Stundenlange Warterei, Stempelmarken kleben und dann vielleicht aufgrund leicht fehlerhafter Unterlagen: Zurück zum Start. Das Verkehrsamt in Wien aber auch die Bezirkshauptmannschaften in den Bundesländern waren dafür berühmt und berüchtigt.
Auch heute müssen die Unterlagen bei Behördenwegen rund um das KFZ noch immer vollständig sein - die Flexibilität in Sachen KFZ-Zulassung hat aber einen neuen Namen: Die Zulassungsstelle.
Seit der Privatisierung der KFZ-Zulassung hat sich vieles zum Positiven verändert - nur die Kosten einer Autoanmeldung sind deutlich teurer geworden: Die Bundespolizei kriegt in etwa den gleichen Betrag wie früher (auch wenn sie fast nur noch Kontrollfunktionen ausführt), die Zulassungstelle erhält aber ebenfalls einen Anteil für ihre Tätigkeit. Zahlen darf das der Kunde...
Dafür sind einige Tätigkeiten, die früher mit Kosten verbunden waren gratis: Abmeldungen, Adressänderungen, Namensänderungen und noch einige andere Änderungen werden zumeist kostenlos und rasch erledigt.
Die Zulassungsstellen sind zumeist in Häusern von Versicherungen und Maklern untergebracht - sind aber nicht direkt diesen Unternehmen unterstellt (auch wenn sie dort beschäftigt sind, was die Sache oft leichter macht) sondern erhalten die Direktiven von der Bundespolizeibehörde.
Aufgrund von strengen Auflagen und laufenden Kontrollen der Behörde müssen die Zulassungsmitarbeiter auf korrekte Arbeit großes Augenmerk legen, da ansonsten die Schließung der Zulassungsstelle im Raum steht (was auch schon mehrfach vorgekommen ist).
Bei Zulassungsstellen können Sie so ziemlich alle Transaktionen rund ums Auto durchführen. Einige Geschäftsfälle sind jedoch den Stellen nicht möglich: Führerscheinausstellung bzw. Änderungen, Intervention bei angedrohtem Kennzeichenentzug, Reservierung Wunschkennzeichen (Bestellung dann bei der Zulassungstelle), Schadensabwicklung, Versicherungspolizzen, Steuerangelegenheiten etc. fallen nicht in die Belange der Zulassung.
Hier entweder an das Verkehrsamt bzw. die Bezirksbehörde wenden oder vorher den Betreuer kontaktieren, sodass Ihnen dieser den richtigen Weg mitteilt bzw. sogar ersparen (abnehmen) kann.
Beachten Sie auch, dass Sie bei vielen Transaktionen bei den Zulassungsstellen auch eine Versicherungsbestätigung benötigen: KFZ-Anmeldung, KFZ-Ummeldung, Einschluss in ein Wechselkennzeichen, Reaktivierung aus dem Depot uvm. - rechtzeitig vor Besuch der Zulassungsstelle den Versicherungsbetreuer anrufen oder verständigen.
Welche Unterlagen Sie für Ihr Begehr benötigen finden Sie hier: Unterlagen für die KFZ-Anmeldung Sollte trotzdem eine Unterlage fehlen, fragen Sie, ob diese auch gefaxt werden darf - das erspart in Ausnahmefällen oft weite Wege. Oft kann sogar vom Versicherer eine Versicherungsbestätigigung gefaxt werden - damit braucht man dann für die Anmeldung (so man alle erforderlichen Papiere hat) nicht einmal mehr den Versicherungsvertreter. Aber wie gesagt: Dies vorher unbedingt erfragen!
Ein häufiger Fehler: Die meisten Zulassungsstellen können Fahrzeuge nur im direkten Wohnbezirk mit Kennzeichen ausstatten. Achten Sie also darauf, dass die Zulassungsstelle auch zuständig ist. Abmelden können Sie Ihr Fahrzeug übrigens überall. Es muss außerdem nicht unbedingt eine Zulassungsstelle bei der Versicherung sein, bei der Sie Ihr Auto versichert haben - Sie können die Zulassungsstellen frei wählen.
Eine Abmeldung bei der Zulassungsstelle ist übrigens noch kein Storno der Versicherung - nur die Aufhebung der polizeilichen Zulassung. Lassen Sie also die Abmeldebestätigung unbedingt auch der Versicherung zukommen.
Auch beachtenswert: Bevor Sie alleine (also ohne Unterstützung durch den Versicherungsberater) eine Zulassungsstelle aufsuchen, klären Sie zuerst die Öffnungszeiten - die sind nämlich sehr unterschiedlich. Genauso unterschiedlich sind auch die Zahlungsmodalidäten: Bei Stammkunden darf man in der "eigenen" Zulassungsstelle oft mit der Polizzenprämie zahlen, manchmal ist nur Bares wahres, andere bieten wiederum Bankomat- oder Kreditkartenzahlung an.
Noch eine Bitte - und zwar stellvertretend für die Beschäftigten der Zulassungsstellen: Wenn Sie alte KFZ-Kennzeichen zur Zulassungsstelle bringen, reinigen Sie diese vorher ein wenig. Auch wenn diese (bei Abmeldungen ohne Erlag ins Depot) ohnehin bald vernichtet werden und vorab in einem Metallcontainer landen - in die Hand nehmen muss man diese trotzdem. Und da bei der Zulassung saubere Hände für viele Papiere durchaus benötigt werden, sollte man Kennzeichen halbwegs gesäubert in die Zulassungsstelle bringen oder zumindest eingewickelt abliefern. Die Angestellten der Zulassungsstelle werden es Ihnen danken.
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