Eine in Österreich durchaus häufig verbreitete Versicherung ist die Landwirtschaftsversicherung. Auch wenn die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe laufend etwas schrumpft - Agrarversicherungen sind nach wie vor gefragt und sollten auch von Zeit zu Zeit einmal wieder auf den richtigen Versicherungsumfang überprüft werden.
Die Norm für eine Agrarversicherung eindeutig zu definieren wird wohl ob der unterschiedlichsten Betriebe kaum gelingen - ob Landwirt mit Ackerbau oder Viehzucht, ob Gärtner, Obstbauer oder auch ob Winzer: Es gibt viele Bereiche in der Landwirtschaft. Daraus resultierte auch eine Unzahl von möglichen Risken und Gefahren - welche alle möglichst genau und individuell wegversichert werden müssen.
Wenn Sie nicht gerade nur einen kleinen Weinkeller mit Heurigentätigkeit betreiben (auch hier gibt es allerdings einige mögliche Risken), sollten Sie demnach unbedingt einen Spezialisten zwecks Bauernhofversicherung heranziehen. Idealerweise lösen Sie sich auch von den am Land noch häufig vorkommenden "Monopolversicherern" (einer versichert den ganzen Ort) und holen auch zumindest ein Zweitangebot für Ihren Betrieb ein.
Langjährig bestehende Polizzen sollte man sich von Versicherungsfachleuten unbedingt ansehen lassen - vielfach sind nämlich immer noch nur schlichte Feuerversicherungen vorhanden. Solche Polizzen kann man oft ohne (wesentliche) Mehrprämie in einen sinnvollen Landwirtschaftsbündelversicherung umwandeln.
Die versicherten Sparten/Risken einer Landwirtschaftsversicherung unterscheiden sich nur unwesentlich von einer normalen Eigenheim- oder auch Firmenversicherung.
Eine Feuerversicherung ist obligat, eine Sturmversicherung oft auch sehr wesentlich, die Leitungswasserversicherung zumindest für das Wohngebäude (aber oft auch für Ställe) relevant, Glasbruch kann man ebenso versichern und die Haftpflichtversicherung kann am Bauernhof in unterschiedlichsten Bereichen schlagend werden.
Auch eine Betriebsunterbrechungsversicherung, eine Elektronikversicherung (auf vielen hochmodernen Höfen gar nicht mehr wegzudenken) oder eine Rechtsschutzversicherung können für den Landwirt durchaus sinnvoll sein. Für große Lagerbestände (u.a. bei Selbstschlachtung, Lagerhaltung) ist auch eine Kühlgutversicherung anzudenken.
Für Gefahren durch Transporte (Tiere, Ware etc.) kann genauso vorgesorgt werden wie gegen Haftpflichtansprüche Dritter an Direktvermarkter. Auch gegen Diebstahl oder Stromtod bei Weidevieh, Transportmittelunfall, Belegschäden, Heuwehreinsatz (Heustock überhitzt), Flurschäden, Beschädigung von eingebrachten Sachen von Urlaubsgästen, kontaminiertes Erdreich, Umweltstörung etc. kann man sich einfach absichern - die meisten Versicherungen haben hier passende Pakete.
Gerade bei der Haftpflichtversicherung sollte man moderne Pakete heranziehen - was häufig gar nicht viel mehr kostet als die alte Hofversicherung.
Zumeist in einer Agrarversicherung inkludiert: Wohngebäude plus dazugehöriger Haushalt (Inhalt und Hülle), Lagergebäude, Ställe, Scheunen, vorhandene Ernte- und Futtervorräte, Viehbestand im Stall und auf der Weide, Felder und Brachen, Verkaufsstände auf Bauernmärkten, sämtliches landwirtschaftliches Inventar, Glashäuser, Selchkammer, die Alm und noch einiges mehr, was zu Haus und Hof gehört.
Landwirtschaftliche Maschinen (z.B. Traktoren, Mähdrescher, Ernstmaschinen) sollten Sie aber unbedingt gesondert auf Versicherung gegen Diebstahl oder Brand prüfen - diese sind in der Regel (wie auch Autos) separat zu versichern.
Agrarversicherungen werden in der Regel von allen größeren Versicherungen angeboten - mindestens 2 davon (zwecks Vergleich) sollten Sie unbedingt mit Ihrer Landwirtschaft konfrontieren...
Eine in der Landwirtschaft sehr gefragte Versicherung ist die Hagelversicherung - insbesondere bei Betrieben, welche über Anbauflächen (z.B. Felder, Obstbäume, Gemüseanbau) verfügen.
Denn Jahr für Jahr zieht der Hagel eine Spur der Verwüstung durch Österreich - und trifft so manchen Landwirt oder Gärtner recht hart. Gut, wer sich hier im Vorfeld ausreichend gegen Hagelschäden versichert hat.
Auf Hagel spezialisiert hat sich die Österreichische Hagelversicherung (siehe Link unten). Aber auch andere Risken kann man bei der ÖHV einfach wegversichern lassen:
Frost- und Sturmschäden sind in Österreich nicht selten, Krähenfraß kann teuer werden, Schneckenfraß ist bei vielen Gärtnern gefürchtet. Überschwemmungen, Verschlämmung, Dürre, Verwehung, Starkregen, Schneedruck oder auch Verderb sind weitere versicherbare Risken bei der Österreichischen Hagelversicherung. Sogar Tod oder Totgeburten bei Rindern ("Agrar Rind") bzw. Tod bei Pferden ("Agrar Pferd") lässt sich durch die ÖHV versichern.
Bei ÖHV hat aber keinen klassischen Außendienst - die Produkte werden durch Partnerunternehmen (eigentlich alle größeren Versicherungen) und durch Makler angeboten.
Geldmarie-Linktipp: