Eine klassische Betriebsversicherung besitzt fast jedes Unternehmen - ob klein oder groß: Mit ein paar Euro (Prämie je nach Versicherungsumfang) kann man sich gegen die häufigsten Schäden (Feuer, Leitungswasser, Einbruch, Haftpflicht etc.) recht einfach versichern lassen. Schon etwas seltener denken Unternehmer aber über die möglichen finanziellen Folgen einer Betriebsunterbrechung nach. Die Betriebsunterbrechungsversicherung (bei Freiberuflern oder Selbständigen auch "BUFT" genannt) sollte man jedoch zumindest einmal überlegt haben...
In vielen Firmenversicherungen sind die eigentlichen Sachrisken (Gebäude, Einrichtung, Waren) ohnehin gut abgedeckt - und doch könnte z.B. ein Feuerschaden eine unangenehme Kettenreaktion mit hohen Folgekosten auslösen: Brennt z.B. Lager bzw. Bürogebäude einmal, so kommen noch zusätzliche Kosten auf das Unternehmen zu: Mieten, Fortzahlung von Löhnen und Gehältern, Kreditkosten, Pönalezahlungen aufgrund nicht erfolgter Lieferung etc. können ein Unternehmen sogar in den Ruin treiben - auch wenn der eigentliche Sachschaden durch die Firmenversicherung gezahlt wird.
Je nach Unternehmensgegenstand ist demnach eine Betriebsunterbrechungsversicherung nach Elemantarschäden oft anzuraten - in der Regel sind solche Versicherungen oft gar nicht so teuer.
So kann sich ein Unternehmen z.B. gegen Betriebsunterbrechungen nach Feuer, Leitungswasserschaden, Hagelschaden, Sturmschaden, oft sogar Überschwemmung uvm. versichern lassen. Auch Maschinenbruchversicherungen sind hier oft entsprechend gestaltet - der Ausfall von Maschinen kann sehr teuer werden. Selbst bei Transportversicherungen lassen sich Betriebsunterbrechungen einschließen und Elektronikversicherungen wie auch Veranstaltungsversicherungen lassen sich im Anlassfall oft mit der Eigenschaft "Betriebsunterbrechung" anreichern.
Es gibt demnach hier fast nichts, was es nicht gibt - manchmal werden sogar "Allrisk-Versicherungen" für Betriebsunterbrechungen angeboten (was natürlich teurer ist als eine individuelle BU).
Fragen Sie hier unbedingt einen kompetenten Versicherungsfachmann nach der aktuellen Deckung Ihrer Firmenversicherung und kalkulieren Sie sich für Ihren Unternehmensgegenstand einmal einen längeren Ausfall durch.
In der Regel versichert man hier auf 12 Monate (gibt aber auch Abweichungen) - der Deckungsbeitrag bzw. der Umsatz des Unternehmens spielen bei der Prämienberechnung zumeist die entscheidende Rolle.
Zumeist sehen -insbesondere- Kleinunternehmer im Unternehmen nur das Risiko eines Elementarschadens bzw. eines Haftpflichtschadens. An die Risken bezüglich der eigenen Person denken diese Selbständigen schon weniger - dabei ist gerade das Wirken des Chefs in kleinen Unternehmen oft entscheidend für die Existenz der Firma. Und da helfen ein paar kleinere Privatversicherungen oft wenig.
Ein Autounfall, ein Freizeitunfall oder eine schwere Krankheit bringen oft lange Arbeitsunfähigkeit mit sich - die Fixkosten des Unternehmens laufen dann jedoch zumeist voll und gnadenlos weiter. Darüber hinaus resultiert durch die Nichttätigkeit zumeist auch ein beträchtlicher Verdienstentgang.
Auch hier bieten viele (zumeist größere) Versicherungen schon längst eine Betriebsunterbrechungsversicherung nach Krankheit oder Unfall an. Oft lassen sich solche Versicherungen sogar mit der klassischen Betriebsversicherung kombinieren bzw. koppeln. Das solche Versicherungen als Betriebsausgabe abgesetzt werden können, versteht sich von selbst.
Im Normalfall wird hier eine Haftungssumme für ein Jahr (zumeist die Dauer für Entschädigungszahlungen) als Versicherungssumme definiert - ist man dann z.B. 70 Tage lang nicht arbeitsfähig, erhält man anteilig 70 von 360 (Tagen im Jahr) der Versicherungssumme ausbezahlt. Bei vielen Versicherungen lässt sich diese Jahreshaftung sogar noch erweitern bzw. gilt diese auch bei Nachbehandlungen bzw. Unfallspätversorgung (welche oft auch mit Arbeitsunfähigkeit verbunden ist).
Bei guten Produkten lassen sich sogar (die immer häufiger werdenden) psychischen Erkrankungen mitversichern (zumeist gegen Mehrprämie). Gute Betriebsunterbrechungsversicherungen sind auch mit einem Kündigungsverzicht im Schadensfall ausgestattet - achten Sie unbedingt darauf.
Kalkuliert werden personenbezogene BU-Versicherungen nach Berufsgruppe, Alter und Versicherungssumme - höhere Risken (wie z.B. Klettern, Tauchen, Motorsport etc.) führen zumeist zu Prämienzuschlägen (ähnlich wie bei Krankenversicherung oder der Unfallversicherung).
Günstigere Prämien gibt es bei längeren Wartezeiten im Leistungsfall (z.B.: 30 Tage ohne Leistungsanspruch) oder aber auch bei kürzeren Haftungszeiten (z.B. Haftung nur über 6 Monate statt 12 Monate).
BU-Versicherungen bzw. BUFT-Versicherungen werden immer populärer (und auch inhaltlich besser) - lassen Sie sich als Unternehmer unbedingt zumindest einmal (vom wirklichen Fachleuten) beraten.
Für private (aber auch für Selbständige und Freiberufler), welche primär das Risiko von eigener Krankheit oder Invalidität finanziell absichern wollen, wäre auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung eine Überlegung wert.