Vereinfacht gesagt, handelt es sich beim Begriff "Effektivverzinsung" um die tatsächliche Verzinsung einer Geldanlage.
Die Angabe dieses Wertes erfolgt via Prozentsatz basierend auf dem eingesetzten Kapital. Berücksichtigt werden auch noch der Nominalzinssatz, der Anschaffungskurs und der Tilgungskurs. Etwaige Spesen werden der Effektivverzinsung anteilig abgezogen.
Ein vereinfachtes Beispiel: Eine Anleihe wird genau 1 Jahr vor Tilgung zum Kurs von 99 für 100 (Prozent) eingekauft. Der Kupon (die Ausschüttung) der Anleihe beträgt 5% pro Jahr. Zum Ende der Laufzeit wird die Anleihe mit Kurs 101 für 100 getilgt. Daraus resultiert eine Rendite von 7% auf das eingesetzte Kapital: 5% Rendite durch die Ausschüttung, 1% durch den günstigeren Kaufkurs, 1% durch die Tilgung zu 101%.
Im Falle einer heimischen Anleihe müsste man den 7% dann noch die KESt. abziehen - dann hätte man den oft gefragten (weil ehrlichen) Wert "Rendite nach KESt"
Beachten Sie aber bei Nennung solcher Werte auch noch etwaige Nebenkosten wie Kauf- bzw. Verkaufsspesen, Gebühren oder Wertpapiergewinnsteuern. Effektivverzinsung ist nicht immer gleich Gewinn!
Sehr gerne wird der Begiff "Effektivverzinsung" auch im Kreditbereich verwendet: Hier handelt es sich um die tatsächliche Belastung des Kreditnehmers in Relation zur Kreditsumme. Hier werden dem Kreditzinssatz auch noch alle Kosten und Spesen hinzugerechnet.