Der Zerobond (der Begriff wird heute häufiger verwendet als das relativ lange "Nullkuponanleihe") ist eine seltener werdende Form eines festverzinslichen Wertpapieres und kommt häuftig bei Anleihen vor. Hiebei kommt es bei den Anleihen während der Laufzeit zu keinen Zinsgutschriften - nur am Ende der vereinbarten Laufzeit wird der Nennwert getilgt. Der Gewinn für den Käufer einer Nullkuponanleihe resultiert aus der Differenz zwischen dem niedrigeren Kaufpreis und dem Rückzahlungspreis (meistens der Nennwert).
Beispiel:
Sie erwerben eine 5 Jahre laufende Nullkuponanleihe um 75% des Tilgungskurses: Sie zahlen also z.B. für eine Anleihe, welche Ihnen in 5 Jahren bei der Tilgung 10.000 Euro bringt beim Kauf nur 7.500 Euro. Die Zinseszinsen + KESt. einmal außer Acht lassend, ergibt sich somit eine jährlich Bruttorendite von ca. 5% (sogar mehr, wenn man es genau nimmt). Während der Laufzeit gibt es allerdings keine Zinszahlungen ("Nullkupon").
Wenn Sie nun den Zerobond während der Laufzeit verkaufen wollen, erhalten Sie den jeweiligen "Kurswert". Dieser wird natürlich laufend steigen, je näher die Nullkuponanleihe dem Ende der Laufzeit kommt. Aus den Kursgewinnen errechnet sich Ihr Gewinn/Ihre Rendite.
Mittlerweile (war früher ein Vorteil) werden auch Nullkuponanleihen mit KESt belastet - die KESt wird aus dem "Kursgewinn" berechnet und wird vom Verkaufserlös abgezogen bzw. dem Käufer gutgeschrieben - denn der muss ja am Ende die volle KESt der Differenz "Ausgabepreis-Rückzahlungspreis" abführen.
Mangels großer Vorteile (ein verbleibender wäre z.B. die Tatsache, daß man die Zinsen nicht laufend wiederveranlagen muss - da es ja keine gibt) gibt es mittlerweile kaum mehr Nullkuponanleihen. Auch steuerliche Tricks (Übertrag ins Ausland vor Ende der Laufzeit etc.) wurden allmählich abgestellt.