Bei der Ausgabe von Anleihen (oder auch anderen Wertpapieren oder Sparplänen) wird sehr häufig der Begriff "Tilgungskurs" verwendet.
Dieser bezeichnet den Kurs (in Prozent vom Nominalwert des Wertpapieres bzw. der Sparform), den der Käufer dieser Papiere oder Sparformen zum Ende der vereinbarten Laufzeit (=Tilgung der Schuld durch den Schuldner) erhält.
Ein Beispiel: Eine Anleihe wird zum Preis von 10.000 Euro gekauft. Der Tilgungskurs am Ende der vereinbarten Laufzeit wird mit 110% angegeben. Der Gläubiger (=Käufer der Anleihe) erhält also zum Laufzeitende der Anleihe 11.000 Euro zurück. Dies natürlich ungeachtet etwaiger Zinszahlungen, die es vielleicht während der Laufzeit der betreffenden Anleihe gibt.
Der höhere Tilgungskurs fließt also in den Ertrag / die Rendite des Investments positiv ein. Natürlich kann auch vorkommen, daß der Tilgungskurs einer Anleihe niedriger ist, also der Emissionskurs: Wenn die Anleihe mit einem Agio (Ausgabezuschlag) gekauft wurde, erfolgt die Tilgung zumeist zum Kurs von 100%.
Sehr häufig wird der Begriff "Tilgungskurs" in den letzten Jahren auch für Investments in Fondsprodukte mit Garantie verwendet. Hier ist jedoch zumeist der Garantiewert damit umschrieben, den der Emittent des Produktes garantieren kann.