2017 war der noch junge Crowdinvesting-Markt in Österreich weiterhin sehr erfolgreich. Wie auch in Deutschland tritt in Österreich immer deutlicher das Crowdinvesting in Immobilien in den Vordergrund, rund die Hälfte der Gesamtsumme des Vorjahres (ca. 15 Mio. von 30,43 Mio., die in insgesamt 99 erfolgreich abgeschlossene Projekte investiert wurden) entfiel auf Immobiliencrowdinvesting.
Die ersten (naturgemäß noch eher ruhigen) Tage des neuen Jahres zeigen schon: Bei den Immobilien-Crowdinvestingportalen ist weiterhin sehr konstanter Betrieb. Während die meisten Start-Up-Finanzierungen noch wenig Nachfrage zeigen, ist der Run auf hohe Zinsen (bei allerdings auch nicht zu unterschätzendem Risiko) ungebrochen.
Auf 45 bis 50 Mio. Euro werden die transparenten Portale (nur diese kann die Geldmarie erfassen, die Gesamtsumme im Crowdinvesting ist ob einiger ähnlicher Portale noch höher) 2018 wohl kommen - und es würde nicht überraschen, würden die Immobilienportale davon rund 65-75% einbringen.
Mit der steigenden Zahl an gelungenen Crowdinvesting-Kampagnen werden sich aber auch die Pleiten (insbesondere bei den Start-Ups) deutlich erhöhen. Die Geldmarie hat von Anfang an in viele Unternehmen kleine Beträge investiert - die Zwischenberichte lesen sich oft eher traurig und der Zeitpunkt der Insolvenz rückt da und dort immer näher. Aber von Anfang an sollte klar sein: Rund 4 von 5 Start-Ups werden die ersten Jahre nicht überleben - Crowdinvesting in Start-Ups ist natürlich absolutes Risikokapital, dessen sollte man sich bewusst sein und davor wird auch laufend (beim Abschluss) gewarnt.
Blauäugig sollte man auch beim boomenden Immobiliencrowdinvesting nicht sein: Die Zinsen zwischen 6 und 8 Prozent für ein bis dreijährige Nachrangdarlehen sind natürlich kein Geschenk - immerhin handelt es sich bei den Projekten um erst zu errichtende Immobilien. Klappt hier in der Projekt- und Bauphase einiges nicht, bleibt der Crowdinvestor im Pleitefall komplett über während die (gleichfalls mitfinanzierenden) Banken zumindest eine Hypothek auf das Objekt haben...
Ob der Kürze des Immobilien-Crowdinvestings gab es bisher in Österreich noch keine Immo-Pleite (in Deutschland gibt es schon die Premiere) - derart hohe Zinsen sollten den Blick auf das (durchaus evidente) Risiko nicht verwässern.
So lukrativ das Immobiliencrowdinvesting auch scheint - hier keinesfalls mit zu hohen Summen alles auf ein Projekt setzen und lieber mit Kleinbeträgen streuen. Erst in vielen Jahren kann man hier (und auch beim "normalen" Crowdinvesting) Bilanz ziehen, die Geldmarie macht das eigene kleine Portfolio für Sie einsichtig und schreibt unter Zahlt sich Crowdinvesting aus? Ein Geldmarie-Praxistest laufend mit. Derzeit wird (um den Markt zeitnah abzubilden) mit Kleinbeträgen das Immo-Portfolio aufgestockt.
Der Bericht über die heimschen Crowdinvestingportale fällt im Jänner 2018 noch eher kurz aus: Im Dezember tut sich zumeist nicht sehr viel, erst Mitte bzw. Ende Jänner legen die Portale (und auch die Anleger) wieder kräftig los.
Aktuell sind über 30 Projekte auf 9 Portalen online, mehr als 4 Millionen Euro sind zu Jahresbeginn schon in Projekte investiert, die die selbst gesetzte Investmentschwelle schon überschritten haben.
Alleine die 3 Rockets-Portale haben schon 1,5 Mio. gesammelt, CONDA startet gar schon mit 1,54 Mio. ins Jahr 2018 und dagobertinvest hat auch schon wieder 0,75 Mio. Euro fix gesammelt.
Hier die Neustarter und erfolgreich beendeten Fundings:
Bei Green Rocket ist im Dezember 3F Solar (leistungsstarker Hybridkollektor) gestartet und hat sich bisweilen schon 137.950 Euro geholt. In ein paar Tagen startet auf Green Rocket "treeday" - ein "green lifestyle Guide". Erfolgreich aus dem Funding ging bei Home Rocket das Projekt Süßenbrunner Straße mit der Maximalsumme von 200.000 Euro.
Bei CONDA startete im Jahresfinish Paul & Ernst (highend-E-bikes für die Gastronomie), 73.200 Euro bisher bedeuten schon das Überschreiten der Fundingschwelle. Auch die im Dezember gestarteten Lobster drinks haben mit bisher 50.600 Euro schon die wesentlichste Fundinghürde geschafft.
Einiges los wieder bei dagobertinvest, wo das Projekt Weererwirt sich 400.086 Euro holte und das Projekt Gralla ruckzuck 250.000 Euro erlöste. Neu am Start gleich 3 Projekte: STH Living errichtet Eigentumswohnungen in Favoriten (hält bei 255.000 Euro, AK Projekte vienna hat für City-Appartments in Margareten schon rund 440.000 Euro gesammelt und soeben gestartet ist Greenhouse mit einer Wohnungsanlage in Hausmannstätten, wofür in ganz kurzer Zeit auch schon wieder über 60.000 Euro aufgestellt wurden.
Bei 1000x1000.at ging Rehara mit 180.150 Euro erfolgreich aus dem Funding und bei Immofunding wurde das Projekt Beck68 mit 289.450 Euro erfolgreich abgeschlossen.
Neu am Start bei Reval ist das Projekt Feldgasse 7 in Deutsch-Wagram, mit 60.650 Euro hat man hier rasch die Fundingschwelle übertroffen.
Auch für 2018 gilt: Crowdinvesting ist eine feine Sache - setzen Sie aber nicht zuviel auf ein Pferd und investieren Sie nur Geld, dass Sie nicht unbedingt gleich benötigen. Abgerechnet wird hier erst in vielen Jahren!
Alle aktuellen Projekte und auch bereits abgeschlossene Fundings finden Sie hier: Crowdinvesting in Österreich
Und die bisher erfolgreichsten Projekte (equity-based) sind hier gelistet: Geldmarie-Crowdinvesting-Ranking Österreich
Geldmarie-Linktipps - Crowdinvesting in Österreich:
Ad hoc-Meldung - Jänner 2018